DEUTSCHE
HOCKEY ZEITUNG

Mit Hockey erhalten Sie wertvolle Tipps und Informationen rund um den Hockeysport.

Hallen-Bundesliga 2020/21: Freiwillig und ohne Absteiger

 

Task-Force Bundesliga: Gremium sieht nach zweiter Abstimmung "Auftrag, einen Spielbetrieb anzubieten" / Vereine müssen bei Interesse bis 16. 10. verbindlich melden

14.10.2020 - Mit einer Kompromisslösung hat der Deutsche Hockey-Bund auf die im Zuge der Corona-Pandemie aufgekommenen Zweifel an der Durchführung der Hallen-Bundesliga 2020/21 reagiert. Der DHB wird einen Spielbetrieb in den drei Bundesliga-Spielklassen (BL Damen, 1. und 2. BL Herren) anbieten – allerdings unter stark veränderten Rahmenbedingungen. Die Teilnahme ist freiwillig, eine Nichtteilnahme bleibt folgenlos, weil es keine Absteiger geben wird. Auch die Ausspielung eines Deutschen Hallenmeisters 2021 der Damen und Herren ist vorgesehen.

Nachdem eine erste Abstimmung unter den Bundesligavereinen zur Fragestellung „Wollen wir die anstehende Hallensaison in der geplanten Form spielen?" Anfang Oktober noch eine recht deutliche Mehrheit von Befürwortern eines Ligabetriebs in bekannter Form ergeben hatte (74,2 Prozent Ja-Stimmen; 25,8 Nein), sorgte eine von der Task-Force Bundesliga anberaumte Videokonferenz am 5. Oktober bei vielen daran beteiligten Clubvertretern für einen erheblichen Stimmungsumschwung. Nach ausgiebiger Diskussion wurde beschlossen, auf Basis vieler vorgebrachter Informationen und Argumente eine zweite Abstimmungsrunde durchzuführen. Dieses erneuerte Stimmungsbild brachte wieder eine Mehrheit der Befürworter, doch mit 56 Prozent (37 von 66 eingereichten Stimmen; von 72 möglichen) war diese deutlich geringer geworden und die Zahl der Skeptiker noch größer (44 Prozent).

Die Task-Force beriet intern am vergangenen Freitag die Ergebnisse der zweiten Abstimmung und gab am Montag dann folgendes Statement nach außen:

„Aufgrund dieser Ergebnisse und nach intensiver Diskussion hat die Task-Force den Gremien des DHB die folgende Empfehlung gegeben: Wir sehen in der Abstimmung einen Auftrag, in der Hallenbundesligasaison 2020/21 einen Spielbetrieb anzubieten.

Aus diesem Grunde organisiert der DHB einen Hallenspielbetrieb 2020/21 (einschließlich Schiedsrichteransetzungen usw.).

 

  • Es besteht kein Zwang zur Teilnahme an der Hallenbundesligasaison 2020/21
  • Die Teilnahme an der Hallenbundesligasaison 2020/21 ist freiwillig. Die Nichtteilnahme bleibt ohne Konsequenzen.
  • Für eine Teilnahme ist eine verbindliche Anmeldung bis zum 16.10.2020 zwingend erforderlich.
  • Kein Abstieg aus der 1. Bundesliga (Damen und Herren) und 2. Bundesliga (Herren)
  • Die Task-Force wird in Abhängigkeit der Anmeldezahlen für jede Region eine individuelle Lösung zur Durchführung des Spielbetriebs erarbeiten.
  • Eine Deutsche Meisterschaft wird ausgespielt (mit Chance zur Qualifikation für den Hallen-Europapokal 2022).
  • Aufstieg aus der 2. Bundesliga (Herren) in die 1. Bundesliga (Herren) wird möglich sein, wenn mindestens drei Mannschaften der entsprechenden Gruppe am Spielbetrieb teilnehmen. Gleiches gilt für Aufstieg aus der Regionalliga (Damen und Herren) in die 1. Bundesliga (Damen) bzw. 2. Bundesliga (Herren), soweit der entsprechende Regionalverband einen Spielbetrieb anbietet.
  • In der Saison 2021/22 spielen möglicherweise die verschiedenen Gruppen mit unterschiedlicher Stärke (durch die mögliche Aufstockung mit maximal 7 Mannschaften).
  • Nach der Saison 2022/23 soll die alte Gruppenstärke wieder erreicht werden (ggf. zwei Absteiger)

 

Der Deutsche Hockey-Bund nimmt diese Empfehlung an und fordert hiermit alle Vereine der 1. und 2. Bundesliga zu einer verbindlichen Anmeldung zur Hallenbundesligasaison 2020/21 bis zum Stichtag 16.10.2020 auf.

Eine verbindliche Anmeldung verpflichtet zur Teilnahme an allen angesetzten Spielen. Selbstverständlich wird der Sportausschuss im Einzelfall die notwendigen Entscheidungen treffen, wenn eine Mannschaft ohne Verschulden (Hallensperrung, Corona-Infektion usw.) an der Mitwirkung an einem Meisterschaftsspiel gehindert ist.

Wichtig: Um in der Hallenbundesligasaison 2020/21 eine Spielberechtigung zu erlangen, ist eine Anmeldung mit dem Antragsformular bis zum 16.10.2020 zwingend

Wie immer müssen wir einen Vorbehalt machen: Sollte sich die Situation weiter gravierend verschlechtern und es etwa zu behördlichen Anordnungen kommen, die eine (weitere) Durchführung des Spielverkehrs einschränken oder gar unmöglich machen, wird die Task-Force hierüber und die Auswirkungen zeitnah beraten.“

Das Schreiben, das am Montagnachmittag an alle Vereine ging, wurde von Bernd Schuckmann (Vorsitzender des DHB-Sportausschusses) und Henning Fastrich (Vizepräsident Bundesligen) unterzeichnet.

Bereits beschlossene Sache ist, dass die Einführung der 2. Bundesliga Damen (Halle) – ursprünglich geplant für die Hallensaison 2021/22 mit einer Qualifikationssaison 2020/21 – um ein Jahr zurückgestellt wird. „Hintergrund für diesen Beschluss sind die aktuellen Unisicherheiten, die die COVID-19-Pandemie für die anstehende Hallensaison mit sich bringt. Da die Einführung einer 2. Bundesliga Damen (Halle) Auswirkungen bis in die unterste Spielklasse hat, wäre Voraussetzung für eine reibungslose Umstellung des Ligensystems, dass auch in allen Spielklassen die Hallensaison gespielt und erfolgreich zu Ende gebracht werden kann“, begründet DHB-Vizepräsident Recht Christian Deckenbrock den Schritt.

lim