DEUTSCHE
HOCKEY ZEITUNG

Mit Hockey erhalten Sie wertvolle Tipps und Informationen rund um den Hockeysport.

Bittere Pille für die Masters-Bewegung

08.12.2020 

Eine bittere Pille haben dieser Tage jene Spielerinnen und Spieler verabreicht bekommen, die trotz ihres fortgeschrittenen Sportleralters noch mit Ehrgeiz (und trotzdem Spaß!) den Hockeyschläger schwingen. Also alle jene, die „für Deutschland“ in den verschiedenen Masters-Altersklassen zwischen 35 und 75 Jahren spielen und sich der internationalen Konkurrenz bei Europa- und Weltmeisterschaften stellen. Diese Gruppe (in Deutschland inzwischen immerhin bis zu einer Zahl von rund 400 jungen und gestandenen Seniorinnen und Senioren angewachsen) hatte sich zu Beginn des Jahres darauf gefreut, bei den Masters World-Cup-Turnieren entweder in Nottingham, Kapstadt oder Tokio (je nach Altersklasse) bei der Vergabe des WM-Titels 2020 aktiv mitmischen zu dürfen und dazuhin eine mutmaßlich unvergessliche (selbstfinanzierte!) Reise in einer munteren Gruppengesellschaft zu erleben.

Dann kam die Verlegung der Turniere wegen des weltweit stark aufkommenden Corona-Geschehens. Nächstes Jahr eben – werden sich viele gedacht haben. Und diese Hoffnung ist ihnen nun ebenfalls genommen worden. Das Exekutivkomitee der weltweiten Masters-Bewegung WMH hat entschieden, die Veranstaltungen 2021 bereits jetzt abzusagen. Was die Verantwortlichen von World Masters Hockey dazu bewogen hat, so frühzeitig die Reißleine zu ziehen, haben wir in der DHZ-Ausgabe Nr. 40 näher erläutert. Und wie die Zuständigen im deutschen Mastershockey diese Absage bewerten und damit umgehen, folgt in der gleichen Ausgabe in einem Interview, das ich mit Stephan Boness geführt habe. Der Sprecher des Gremiums German Masters Hockey geht darin nicht nur auf die „Spitze des Eisbergs“ ein. Die damit gemeinte Gruppe an Leistungswilligen und –fähigen innerhalb der „Deutschland“-Teams ist ja rein rechnerisch der deutlich kleinere Teil gegenüber jenen, für die normalerweise ab spätestens Mitte 30 ein Hockey-Beschäftigungsangebot zur Mangelware wird und die dann häufig ihrem Sport und letztlich ihren Vereinen vollends verloren gehen.

Dass man sich um die Basis des Seniorenhockeys noch viel stärker bemühen muss, als das bisher der Fall war, ist ja schon mal eine gute Erkenntnis. Es bedarf eines funktionierenden Zusammenspiels zwischen Vereinen, Landesverbänden und den Sportentwicklern und Senioren-Beauftragten im Bund, um hier passgerechte Angebote zu schaffen. Stephan Boness spricht von einem „hehren, aber dennoch sehr konkreten Ziel“, das man hier verfolge. 

Uli Meyer