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DHB schafft Puffer und Hintertüre

23.03.2021

Den ganz großen Entwicklungen in der Corona-Pandemie ist man ziemlich machtlos ausgeliefert, aber bei den wirklich zu beeinflussenden Dingen tut der Deutsche Hockey-Bund das Menschenmögliche, um das Final-Four um die Deutsche Feldmeisterschaft 2021 am 8./9. Mai stattfinden zu lassen. Unter allen Umständen soll der geplante Veranstaltungstermin gerettet werden. Dabei geht es gar nicht mal vorrangig um sportliche Aspekte, weil ein Nach-hinten-schieben der DM die deutschen Damen- und Herren-Nationalmannschaften in ihren zahlreichen Betätigungsfeldern (Pro League, Vorbereitung auf EM und Olympia) unangenehm behindern würde, sondern vor allem um eine notwendige Vertragstreue. Schließlich hat Endrundenausrichter Mannheimer HC die notwendige Technik für den angekündigten „ganztägigen Entertainment-Stream“ fix für den geplanten Termin gebucht. Eine DM-Verlegung wäre ein logistisches wie finanzielles Fiasko.

Um abzusichern, dass bis zum 8./9. Mai auch wirklich die vier Damen- und vier Herren-Teams feststehen, die sich über die Bundesliga und das anschließende Viertelfinale für die DM sportlich qualifizieren, hat der DHB nun eine Art Puffer geschaffen, den es bislang nicht gab. Der bisherige Zeitplan sah Non-Stop-Hockey-Wochenenden bis zum 2. Mai vor. Da hätte jeder einzelne Spielausfall das ganze Gebilde einstürzen lassen können. Angesichts dieser Gefahr hat der DHB-Spielordnungsausschuss auf Vorschlag der Task-Force Bundesliga und mit Absegnung des Präsidiums beschlossen, die Viertelfinalspiele 2021 in einem best-of-two-Modus auszutragen, aber gleichzeitig noch eine Hintertüre offen gelassen.  

Konkret soll es so aussehen, dass beide Viertelfinalspiele am Wochenende 1./2. Mai beim Staffelersten (gegen den Vierten der anderen Staffel) und Staffelzweiten (gegen den Dritten) stattfinden. Sollte jeder ein Spiel gewinnen, entscheidet am Ende das bessere Torverhältnis. Das dadurch „gewonnene“ Wochenende 24./25. April soll für Nachholspiele genutzt werden. Die angesprochene Hintertüre kommt dann zum Tragen, wenn das Ligaprogramm tatsächlich wie geplant bis 18. April abgeschlossen worden ist. Dann würde am 19. April die Entscheidung fallen, kurzfristig wieder auf zum ursprünglichen best-of-three-Modus zurückzukehren. Dort hätte das tiefer platzierte Team am 24./25. April Heimrecht im ersten Spiel, am 1. Mai wäre Spiel zwei bei den „Höheren“, die auch das Heimrecht bei einem eventuellen dritten Spiel (sollte jede Mannschaft einmal gewonnen haben; unabhängig vom Torverhältnis!) am 2. Mai hätten. Details sind der offiziellen DHB-Mitteilung Nr. 198 vom 19. März zu entnehmen.

Übrigens gilt die neue Regel nicht für die Play-down-Runden. Dort wird auf alle Fälle best-of-three angewendet. Denn die DM-Endrunde ist nicht betroffen.

Uli Meyer