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Hängt vom Einzelfall der Viertelfinal-Modus ab?

13.04.2021

Bevor es zu befremdlichen, zumindest außergewöhnlichen Szenen hätte kommen können, hat der Sportausschuss des Deutschen Hockey-Bundes reagiert und die für vorigen Samstagmittag angesetzte Herren-Bundesliga-Partie zwischen dem Nürnberger HTC und Rot-Weiss Köln am Vorabend vom Plan genommen. Es hätte tatsächlich passieren können, dass einem Teil der Kölner Delegation der Zutritt zum Nürnberger Vereinsgelände verwehrt worden wäre – trotz negativem Corona-Schnelltest. Der fränkische Erstligaverein hatte den DHB am Donnerstagabend darauf aufmerksam gemacht, dass das Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg es gemäß des Hygienekonzepts und der Infektionsschutzvorschriften für erforderlich hält, dass alle Spieler vom Spielbetrieb ausgeschlossen werden, die in den letzten 14 Tagen ein Risikogebiet bereist haben. Das sei, so folgerte man beim NHTC, bei den nach Ostern aus Südamerika zurückgekommenen deutschen Rot-Weiss-Nationalspielern ebenso der Fall wie bei den aus Belgien und den Niederlanden anreisenden Kölner Gastspielern.

Der DHB-Sportausschussvorsitzende Bernd Schuckmann stellte sogleich schriftlich fest, dass die „Aussage, dass die Nationalspieler aus einem Virusvariantengebiet eingereist seien, nicht zutreffend ist und die betroffenen Spieler nach dem Verständnis der Kölner Behörden und des Deutschen Hockey-Bundes nicht quarantänepflichtig sind, sondern in Bundesligaspielen einsatzberechtigt sind“. Und dass Rot-Weiss Köln „kein Verschulden“ an der Spielabsage treffe. Ob das auch für den Nürnberger HTC gilt, muss dagegen der Zuständige Ausschuss (ZA) des DHB prüfen. Vorsorglich wurde das Spiel auf 24. April neu angesetzt.

Wie es in diesem Einzelfall weitergeht, könnte nicht nur für Nürnberg und Köln wichtig sein. Womöglich hängt davon ab, welchen Modus der DHB für die anstehenden DM-Viertelfinalspiele einsetzt. Steht das Wochenende 24./25. April nämlich nicht mehr für den Auftakt einer Play-off-Runde „best of three“ zur Verfügung, dann reduziert sich das Viertelfinale auf zwei Spiele („best of two“) am 1. und 2. Mai, mit doppeltem Heimrecht der höher platzierten Mannschaft. Eine Entscheidung ist am kommenden Sonntagabend zu erwarten. Dann weiß der DHB, ob die letzten Rückrundenspiele der 1. BL alle ordnungsgemäß abgelaufen sind. Falls nach diesen Partien auch feststehen sollte, dass der NHTC seinen letzten Tabellenplatz in Staffel B nicht mehr verlassen kann, könnte der DHB auf „eine Anordnung der Neuansetzung verzichten, wenn das Spiel keine Bedeutung für Auf- und Abstieg mehr hat“, wie der ZA-Vorsitzende Frank Selzer mit Verweis auf die DHB-Spielordnung bestätigte.  

Uli Meyer