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Zweifel an Hallensaison 2020/21

26.05.2020 Wer den Erkenntnissen der Wissenschaft zu dem auch für sie immer noch mit Neuheiten verbundenen Coronavirus SARS-CoV-2 lauscht, der hört heraus, dass die Infektionsgefahr in geschlossenen Räumen als deutlich höher eingeschätzt wird als an der frischen Luft. Um den Sachverhalt gleich auf unsere kleine Hockeywelt zu übertragen, könnte das heißen, dass in der Pandemie Hallenhockey einen schwereren Stand hat als Feldhockey. Noch ist es zwar ein halben Jahr hin, bis unser normaler Terminkalender den Start in die Hallensaison vorsieht. Und wer weiß, was sich in den nächsten Monaten an der aktuell alles bestimmenden Corona-Front noch so verändert und ergibt. Trotzdem mehren sich schon jetzt die Stimmen derer, die Zweifel an der Durchführbarkeit der Hallenhockeysaison 2020/21 anmelden.

Heiko von Glahn, Generalsekretär des Deutschen Hockey-Bundes, hat solche Bedenken vor einigen Tagen offen angesprochen, als er sagte, dass man sich in „ungewissen Zeiten“ bewege und man nur hoffen könne, dass die Hallen-Bundesliga „überhaupt stattfinden kann“. Die normalerweise besucherträchtigste Winterveranstaltung des deutschen Hockeys ist das Final-Four. Der DHB hat die 60. Deutsche Hallenmeisterschaft der Damen und Herren auf 30./31. Januar 2021 terminiert. Aber „ob und wie eine Endrunde tatsächlich ausgerichtet werden darf – mit oder ohne Zuschauer“, das ist nicht nur für von Glahn eine ebenso berechtigte wie offene Frage. Angesichts dieser Ungewissheiten wird es für den DHB schwer, auf den bisher gewohnten Ablauf zu vertrauen. Nämlich die Ausrichtung der DM auszuschreiben und davon auszugehen, dass sich ein Verein oder ein Landesverband finden möge. Vorsorglich stellt sich der DHB schon jetzt darauf ein, die DM-Ausrichtung selber zu übernehmen.

Trotz der Gefahr, im dümmsten Fall auf Kosten sitzen zu bleiben, gibt es für die Vereine dennoch die Möglichkeit, ihr Interesse an der DM-Durchführung 2021 beim Verband anzumelden. Bis 7. Juni ist dafür Zeit. Vor der Hallensaison sollte eigentlich auch noch Feldhockey betrieben werden. Die unterbrochene Feldsaison 2019/20 soll nicht nur in den Bundesligen grundsätzlich fortgesetzt werden (bestenfalls ab Herbst 2020; notfalls erst ab April 2021), sondern auch in den Regionalligen und Verbandsspielklassen der Erwachsenen. Diese Übereinkunft traf der Bundesausschuss bei seiner jüngsten Beratung und beschloss die Verlängerung der Saison bis Sommer 2021.

 

Uli Meyer