DEUTSCHE
HOCKEY ZEITUNG

Mit Hockey erhalten Sie wertvolle Tipps und Informationen rund um den Hockeysport.

Olympische Neuorientierung wohl ohne personelle Verluste

21.07.2020 

Am Samstag dieser Woche wäre in Tokio der erste Ball im olympischen Hockeyturnier 2020 gerollt. Wir wissen inzwischen zur Genüge, warum die Ansetzungen komplett in den Schredder wandern mussten. Eine neue Zeitrechnung war schnell geschrieben. Sollte die Menschheit die grassierende Corona-Pandemie weiter in den Griff bekommen und von zweiten, dritten Infektionswellen verschont bleiben, dann wird genau in einem Jahr das weltgrößte Sportereignis in der japanischen Hauptstadt eingeläutet. Inzwischen hat der Hockeyweltverband die Spielpläne angepasst. Mehr als das Datum musste die FIH nicht austauschen. Modus, Gruppeneinteilungen und Spielabfolge sind wie gehabt geblieben.

Dass die letztlich alternativlose Verschiebung der Olympischen Spiele für die Verbände und vor allem die Sportler genügend Stress bedeutete, war klar. Da wurden minutiös erstellte Jahres- und Karrierepläne, sportlich und beruflich und auch familiär, auf den Kopf gestellt. Es sieht danach aus, als ob das deutsche Hockey diese Phase der Neuorientierung ohne personelle Verluste überstehen kann. Keine einzige Spielerin und kein einziger Spieler aus den erweiterten Olympiakadern hat bislang kundgetan, dass sie/er nicht gewillt ist, die neue Herausforderung anzugehen. Da trifft es sich im Übrigen gut, dass dieser Tage die Stiftung Deutsche Sporthilfe mitteilte, dass die ElitePlus-Förderung für rund 150 aussichtsreiche Medaillenkandidaten (darunter auch beide Hockey-Nationalteams) dank treuer Partner um ein Jahr verlängert werden konnte. Das schafft Planungssicherheit. Wunderbar.

Beim Streben nach dem sportlichen Erfolg wird kaum mehr eine Investition gescheut. Am Beispiel des Umfeldes einer Nationalmannschaft kann man die rasante Entwicklung ganz gut beschreiben. Vor ein paar Jahrzehnten gab es da den Trainer, einen Manager und eine kleine medizinische Abteilung (Physio, Arzt). Heute ist das „Team ums Team“ schon fast gleich groß. Co-Trainer, Positionstrainer, Athletiktrainer, Videoanalysten, Ernährungsberater und Mentalcoaches gehören längst wie selbstverständlich ebenfalls dazu. Bei den deutschen Hockeyteams wird diese Palette noch um eine Position erweitert: Yoga. Wie die auf diese fernöstliche Kunst spezialisierte Lehrerin Barbara Plaza zum Hockey kam, was sie den Kaderspielern anbietet und wie die Aktiven dazu stehen, zeigen wir in der aktuellen Magazinausgabe auf.   

Uli Meyer