22.08.2023
Egal wie die EuroHockey Championships 2023 sportlich am kommenden Wochenende ausgehen werden, eines haben sie bereits nach ziemlich genau der Hälfte der zehntägigen Veranstaltung schon erreicht: Vor allem den deutschen Spielerinnen und Spielern ist eine Bühne bereitet worden, die sie so womöglich kein zweites Mal in ihrem Hockeyleben geboten bekommen werden. Ein „krasser Kindheitstraum“ sei wahrgeworden, bekannte Sonja Zimmermann nach dem Auftaktspiel der deutschen Damen. Dabei war die Tribüne bei der Partie gegen Schottland am vorigen Freitag noch gar nicht komplett belegt. Da „geht noch mehr“, ahnte Teamkollegin Lisa Nolte, aber auch schon diese Kulisse sei etwas Außergewöhnliches gewesen. Das Stadion im Rücken zu haben „hilft enorm und macht auch Riesenspaß“, sagte Jette Fleschütz nach dem England-Spiel und folgert daraus: Auf solche Spiele wartet man als Athletin.
Selbst die, die schon viele Hockey-Jahre mehr auf dem Buckel haben als die junge Hamburgerin (20), wissen um die wahrscheinliche Einmaligkeit eines solchen Erlebnisses. Die Heim-Europameisterschaft 2023 sei ein Event, „was wir nur einmal im Leben haben“, so Niklas Wellen. Da mag der gewonnene WM-Titel vor 20 000 überwiegend indischen Zuschauern im fernen Bhubaneswar eigentlich noch eine Dimension größer sein, doch zuhause vor den eigenen Fans und Freunden ist der Erlebnisfaktor noch einmal ein ganz anderer.
Volle Hütte: Beim "Klassiker" Deutschland gegen Niederlande am Montagabend war der Hockeypark in Mönchengladbach ausverkauft. Rund 10.000 Zuschauer sorgten für eine tolle Stimmung im Stadion. Foto: DHZ
Das alles könnte am Wochenende noch einmal getoppt werden, wenn auch noch sportlicher Erfolg hinzukommen sollte. Die ersten Schritte sind gemacht. Bei den deutschen Damen sehr souverän bisher mit drei Zu-Null-Siegen - zuletzt einem 5:0 gegen Irland - auf männlicher Seite deutlich wechselhafter. Ein 3:3-Unentschieden gegen Außenseiter Wales hatte so vorher bestimmt keiner auf der Rechnung, aber – wenn man ehrlich ist – wohl die wenigsten auch einen so klaren 3:0-Sieg über die derzeit als formstärkstes Team geltenden Niederländer. Die heiße Turnierphase wird zeigen, was noch alles möglich ist. Es wäre doch ein Traum, wenn wie schon am Montagabend auch am Samstag und/oder Sonntag aus rund zehntausend Kehlen das Lied „Oh, wie ist das schön.... so was hat man lange nicht gesehen“ ertönen würde.
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