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Olympia-Qualifikation nicht immer nur lästiger Umweg

05.09.2023

Noch ist es lediglich ein Modell, verknüpft mit Annahmen. Da kann sich im Detail also noch einiges ändern. Ganz unwahrscheinlich ist das Modell aber trotzdem nicht. Es zeigt, auf wen die deutschen Nationalmannschaften bei der Olympia-Qualifikation im Januar 2024 treffen könnten. Und dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass die DHB-Damen nach China und die DHB-Herren nach Pakistan reisen müssen. Mehr zum Thema in der aktuellen E-Paper-Ausgabe der Deutschen Hockey Zeitung (DHZ 29).

 

Der Blick in die Vergangenheit verdeutlicht, dass der Gang in die Qualifikation nicht immer nur als lästiger Umweg eingestuft werden muss. Natürlich hätten sich die Beteiligten damals ihr Olympiaticket sicherlich gerne über eine erfolgreichere Europameisterschaft schon auf den ersten Drücker beschafft und damit auf die Qualifikationsmühle verzichtet. Aber in der Rückschau zeigt sich, dass so eine knifflige Nervenprobe womöglich sogar ein hilfreicher Baustein auf dem Weg zu größeren Taten war. Zwei Beispiele gefällig?

Der oft dramatische Shoot-out-Wettbewerb, wie hier im Bild bei der EM 2023 zwischen Hannes Müller und dem englischen Torwart James Mazarelo, kommt in den Bundesliga-Alltag. Bei jedem unentschieden ausgegangenen Ligaspiel wird es im Anschluss ein Shoot-out geben, dessen Sieger einen zweiten Punkt mitnimmt.
Foto: Uijlenbroek

 

Die deutschen Damen hatten nach Platz 3 bei der EM 2003 zur Olympia-Qualifikation ans andere Ende der Welt gemusst. In Auckland/Neuseeland gelang im Frühjahr 2004 mit Platz vier unter zehn Teilnehmern so eben noch der Sprung ins olympische Zehnerfeld. Was in Athen im August 2004 dann folgte, wird als die Sternstunde der Golden Girls, als die größte Sensation des deutschen Damenhockeys, in Erinnerung bleiben. Auch die deutschen Herren-Olympiasieger von 2008 hatten nach einer verkorksten EM 2007 (Platz 4) nachsitzen müssen. In Kakamigahara/Japan wurde mit einer konzentrierten Leistung (34:0 Tore in sechs Quali-Spielen!) dann die Fahrkarte für Peking gelöst, wo am Ende Deutschland ganz oben stand.

 

Am Wochenende beginnt die neue Feldsaison in der 1. Bundesliga. Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Liga im wahrsten Sinne des Wortes ins Bild setzen wird. Die Medienpartnerschaft mit dem neuen Streamingportal DYN wird für Veränderungen sorgen. Hoffentlich nur zum Guten. Nicht ganz neu, aber dafür nach gefühlter Ewigkeit (Saison 2008/09 und 2009/10) kehrt das Shoot-out in die höchsten deutschen Spielklassen zurück. Nach jedem unentschieden endenden Ligaspiel wird es ab sofort noch dieses Nachspiel um einen Zusatzpunkt geben. Wer eine Flut von Shoot-outs erwartet, dem sei gesagt, dass in der vergangenen Feldsaison 2022/23 von jeweils 96 Erstligaspielen (ohne Play-off) lediglich 14 (Damen) und 13 (Herren) ein Remis nach 60 Spielminuten gebracht hatten.

 

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