DEUTSCHE
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Zum Jahresende häufen sich die positiven Nachrichten

15.12.2020 

Beim Deutschen Hockey-Bund mehren sich zum Jahresende die positiven Nachrichten. Kürzlich die Vergabe der Hallenhockey-EM 2022 nach Hamburg, dann vor gut einer Woche die Aufnahme von Specialhockey als Demonstrationssport bei den Special Olympics World Games 2023 in Berlin und nun als Abschluss und Höhepunkt des erfreulichen Dreiklangs: die Vergabe der Doppel-Europameisterschaft (Feld) 2023 nach Mönchengladbach. Der DHB hat sich da in einem anspruchsvollen Bewerbungswettkampf gegen vier europäische Mitinteressenten durchgesetzt. Das spricht für die Qualität des Angebots, das der deutsche Verband in engem Zusammenspiel mit Landes- und Kommunalpolitik in der Bewerbungsschrift darlegen konnte. Glückwunsch!

Dem DHB steht viel Arbeit bevor in den nächsten Jahren, gleichzeitig sind es echte Chancen, mit solchen „Leuchtturm-Veranstaltungen“ (Vizepräsidentin Julia Walter) im Land neue Partner zumindest mittelfristig an sich binden zu können. Und die deutschen Hockeyliebhaber können sich auf ein paar schöne Heim-Events freuen. Haben viele Fans mit der Pro League bislang gefremdelt, weil sich für die meisten der sportliche Wert dieser „stärksten Liga der Welt“ (alleine über dieses Eigenlob ließe sich trefflich streiten) nicht erschloss, so ist das bei einer Europameisterschaft schon was anderes. Da weiß jeder, wie wichtig das ist. Und 2023 geht es nicht nur um den Kontinentaltitel, sondern auch um eine Olympia-Fahrkarte. Das riesige Stadion in Mönchengladbach ist für solch ein gut einwöchiges Turnierevent die eignete Arena. Gut, dass man dort jetzt nicht mehr mit einzelnen Pro-League-Spielen aufkreuzt, wie die Vergabe der Heimspiele 2021 an Düsseldorf, Berlin und Hamburg zeigt.

Der Corona-Krise etwas Positives abgewinnen? Da wird mancher die Augenbrauen hochziehen und skeptisch gucken. Doch wer das am 1. Dezember im „Hamburger Abendblatt“ erschienene Interview mit Berti Rauth liest, dem wird ersichtlich, dass der frühere Damen-Bundestrainer die Pandemie weiß Gott nicht schönredet oder froh um monatelangen Stillstand auf dem Hockeyplatz ist. Aber der seit einigen Jahren als Technik-Trainer und Talententwickler beim Club an der Alster tätige Rauth hat einige Nebeneffekte festgestellt, die bestimmt nicht verkehrt sind: Kinder haben das freie Spiel wiederentdeckt, ihre Kreativität und Eigenständigkeit wurde angeschoben, und viele schätzen das, was ihnen plötzlich fehlte, nun mehr denn je. Rauths wichtigste Interview-Aussagen haben wir in der DHZ 41 zusammengefasst.

Uli Meyer