30. April 2021
Auf der DHZ-Homepage hockey-zeitung.de ist unter der Rubrik „Vereine“ die „Hockeyfrage des Monats“ zu finden. Dort kann man auch direkt seine Antworten eingeben – sicher die bequemste Art der Beteiligung.
Unser erstes Thema war im März der Komplex „Ehrenamt im Hockeyverein“. Immer wieder klagen Vereine darüber, dass es schwierig ist, Vereinsämter zu besetzen. Nicht wenige Mitglieder betrachten ihren Verein als eine Art Dienstleister, bei dem alles zu funktionieren hat. Dagegen sehen sich viele Ehrenamtliche zeitlich überfordert und klagen über fehlende Unterstützung.
Konkret gefragt hatten wir nach den Motiven, sich ehrenamtlich im Verein zu engagieren und auch nach der Motivation, dabei zu bleiben, sowie nach Gründen, warum man ein Ehrenamt wieder aufgegeben hat. Wo liegen grundsätzlich Probleme bei der ehrenamtlichen Arbeit im Verein? Und wie kann es gelingen, Ehrenamtliche für die Vorstandsarbeit zu gewinnen?
Nachstehend eine Auswahl der eingegangenen Antworten.
Motive fürs Ehrenamt
Ein großer Motivationsfaktor ist es, die Entwicklung der Kinder im sportlichen, aber auch in der persönlichen Entwicklung mitzuerleben. Es motiviert mich, egal auf welchem Niveau, Erfolge mit den Kindern zu erreichen, aber auch zu sehen, wie soziale Kompetenz entwickelt und ausgebaut wird.
André Bertelsmeier, Braunschweig
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Es ist ein Zurückgeben für die erfahrene Unterstützung in der eigenen Jugend, der gebotenen Möglichkeiten für die eigenen Kinder und eine Leidenschaft, für den Club aktiv sein zu können.
Axel Kaste, Bremen
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Ich habe selbst als Kind/Jugendlicher erlebt, wie Freundschaften in einem Verein entstehen, welche wertvollen Erfahrungen man machen und wieviel Spaß man haben kann. Davon möchte ich etwas zurückgeben.
Till Kowalczek, Wiesbaden
Motivation, dabei zu bleiben
Es sind kostbare Momente im Projektteam, wenn schwierige Themen durch gemeinsamen Austausch und Invest gelingen oder Strukturen konstruktiv weiterentwickelt werden können. Und es ist für einen selbst bereichernd, in einem bunt zusammengesetzten Team mitzugestalten und daran zu wachsen.
Melu Mederer, München
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Weil es familiär ist und alle diesen Sport gerne ausüben, aber auch die Trainingsbegeisterung und Neugierde, mehr zu machen, man kann da seine Kreativität entfalten, die Entwicklung, Fortschritt und die Begeisterung sehen.
Marcus Ventar, Baden/Schweiz
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Ich erlebe Dankbarkeit/Anerkennung aus der Elternschaft, die engagierte Kinder- und Jugendarbeit zu schätzen weiß.
Susanne Förster, Köln
Gründe, aufzuhören
Aufgabenverteilungen und Stellenbeschreibungen sind oft unklar, es herrscht zu wenig oder zu viel Führung bei gleichzeitiger Intransparenz oder mangelnder Kenntnis in den Details und zu wenig Reflexion, Austausch und Willkommenskultur, die Kommunikation ist eher selektiv. Das alles schreckt Interessierte schnell ab oder lässt bald wieder aufgeben.
Melu Mederer, München
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Weil mir zu viel "gegen das Schienbein getreten" haben.
Anonym aus Berlin
Grundsätzliche Probleme
Junge Menschen sehen ihren Verein nur noch als kleinen Teil ihrer Freizeitgestaltung. Der Verein ist nicht mehr gesellschaftlicher Mittelpunkt. Die neuen sozialen Netzwerke stehen im Vordergrund und lassen kaum Raum für nachhaltiges ehrenamtliches Engagement.
Heinz Wöltje, Hannover
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Fehlende Anerkennung. Gemecker von Eltern. Eltern, die den Sportverein als Kinderaufbewahrungsstätte nutzen.
Denise Rutschmann, Singen
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Die Aufgaben werden immer komplexer, zu Wenige tragen zu viel, uneigennützige Mitarbeit ist nicht mehr „in“.
Stefan Brenner, Neunkirchen
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Die Full-Service-Mentalität einiger Mitglieder, die fehlende Wertschätzung und die zunehmenden Regelungen von Außen rauben den Spaß. Aber auch die zunehmende Professionalisierung in größeren Vereinen ist ein Problem für kleinere Vereine. Hier wird eine Erwartungshaltung bei Ehrenamtlern geschürt, die nicht zu erfüllen ist, da die finanziellen Ressourcen nicht vorhanden sind
Carsten Plänker, Dorsten
Gewinnung von Ehrenamtlichen
Transparenz, offene Kommunikation und Teamwork sind Erfolgsschlüssel.
Axel Kaste, Bremen
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Mehr Einblicke über den Umfang der Arbeit; Aufteilung auf mehr Funktionen.
Dirk Hellwig, Mülheim
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Klare Aufgabenbeschreibung und diese nicht nach Zusage sofort erhöhen oder beschränken.
Randolph Stüwe, Duisburg
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Werben, werben, werben, von Vereinsarbeit schwärmen, der ideelle Lohn ist so groß; als Teil dazu beitragen, dass etwas Großes gut gelingt.
Thomas G.
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Auch eine höhere Aufwandsentschädigung, damit sich die Anstrengungen für (vor allem) Jugendliche auch lohnen und sie eben nicht einen anderen Job mit Festgehalt starten.
Kevin Schindler, Berlin
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Eltern und Vereinsmitgliedern erklären:
nicht sollte, nicht hätte, nicht würde, nicht könnte - sondern machen und mitmachen!
Uwe Balles, Erfurt
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Es gibt drei Lösungen für jedes Problem: Akzeptiere es, löse es oder lasse es hinter dir. Wenn du es nicht akzeptieren kannst, löse es. Wenn du es nicht lösen kannst, lasse es hinter dir.
Norbert Grimmer, Frankenthal
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Die Arbeit im Vorstand muss spannend und modern sein. Aussagen von alten Hasen wie "Das haben wir schon immer so gemacht!" darf es nicht geben. Die Erfahrenen müssen mit den jungen Wilden zurechtkommen und sie ernst nehmen.
Carsten Plänker, Dorsten
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Die Kunst besteht dann darin, Mitarbeitende langfristig zu binden, ohne sie zu überfordern.
Stefan Brenner, Neunkirchen
Weitere Anmerkungen
Ohne Ehrenamt keine Vereine!!!! Und keine glückliche Jugend und keine glückliche Zeit danach.
Kay Milner, Bonn
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Es braucht heutzutage mehr als einen Tag des Ehrenamts oder eine Nadel vom Bundespräsidenten als öffentliche Anerkennung, es sollte spürbare, steuerliche Vorteile geben für alle, die sich ehrenamtlich engagieren.
Melu Mederer, München
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Das Ehrenamt sollte ein besseres Image bekommen, nicht leidige Pflicht, sondern interessante Aufgabe, aus der man persönlich lernen und profitieren kann! Die Wertschätzung und Ehrung des Ehrenamts könnte mehr sein. Ab und zu ein Blumenstrauß mehr, schadet nicht!
Susanne Förster, Köln
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Statt nur steuerfreie Aufwandsentschädigungen zu gewähren (für die ein Verein erst mal das Geld haben muss), sollte nachweislichen Funktionsträgern (Vorstand, Betreuer, Webmaster, rein ehrenamtliche Trainer usw.) pauschal ein Steuerfreibetrag gewährt werden. Das ist kein finanzieller Anreiz, aber eine Anerkennung des Gemeinwesens für deren Engagement.
Thomas G.