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Bundesschiedsgericht sorgt für Veränderung

06.07.2021

Ob es überraschend kommt, vermag ich nur laienhaft zu beurteilen. Ich bin kein Rechtsgelehrter und habe entsprechend Schwierigkeiten, juristische Schriftsätze so lesen zu können, dass mich die Bedeutung des Geschriebenen auch immer zweifelsfrei erreicht. Aber so viel ist sicher: Das Bundesschiedsgericht hat mit seinen Schiedsurteilen vom 28. Juni sehr wahrscheinlich dafür gesorgt, dass sich die Zusammensetzung der 2. Bundesliga für die nächste Feldsaison (2021/22) noch einmal ändern wird. Die Westvereine DSD Düsseldorf und Bonner THV wollten sich nicht damit abfinden, dass ihre Damen (DSD) und Herren (BHTV) nicht in die zweite Liga aufsteigen dürfen, obwohl sie die Regionalliga West als Meister abgeschlossen hatten. 

Der Gang vors Bundesschiedsgericht hat sich für die beiden Clubs gelohnt. Das BSG gab ihnen Recht und kassierte damit den Beschluss des DHB ein, der als eine der Folgen des coronabedingt erfolgten Saisonabbruchs der 2. Bundesliga verfügt hatte, dass es weder Absteiger aus noch Aufsteiger in diese Spielklasse für die kommende Saison geben soll. Waren die Verantwortlichen im Dachverband davon ausgegangen, dass sie alle vier Regionalliga-Bereiche bei Auf- und Abstiegsregelungen gleichbehandeln müssten, hält das Schiedsgericht hier eine explizite unterschiedliche Handhabung für rechtens. Zentrale Formulierungen aus der umfangreichen Urteilsbegründung haben wir in der aktuellen DHZ-Ausgabe Nr. 23 veröffentlicht. Da aus DHB-Kreisen zu hören war, dass man gegen das BSG-Urteil wohl keine weiteren Rechtsmittel einlegen werde, steht die Aufstockung der Nord-Gruppen der 2.BL bevor. Bei den Herren werden es zwölf Teilnehmer, bei den Damen die (an sich normalen) zehn. Keinen Erfolg hatte indes der Münchner SC, der vom Schiedsgericht die Entscheidung zum Aufstieg von der 2. BL Herren Süd in die 1. Bundesliga juristisch prüfen ließ. Auch hier gibt es bei uns einige zentrale Sätze aus der Urteilsbegründung.

Themenwechsel. In gut zwei Wochen beginnen die Olympischen Spiele. Die deutschen Hockeyteams haben ihre letzten Tests in Valencia absolviert, die 19-köpfigen Kader (16 plus drei P-Akkreditierte) sind inzwischen offiziell vom DOSB nominiert. Die 22. Folge (Viva Valencia - der letzte Schliff vor Tokio) des DHZ-Podcasts SCHUSSKREIS verzögert sich indes wegen eines technischen Defekts um ein paar Tage. Und dass die DHZ einiges vor hat in den nächsten Wochen, wird alleine schon durch den Erscheinungsrhythmus klar. Alle zwei, drei Tage gibt es ab 26. Juli direkte Infos vom Hockeygeschehen.

Uli Meyer