30.11.2021
Der letzte Vorbereitungslehrgang war gerade zu Ende gegangen, die Koffer gepackt. Ein paar Tage später sollte der Abflug sein, um endlich das umsetzen zu können, worauf man Monate, ja Jahre hingearbeitet hatte. Und dann kam die Absage. Es braucht nicht viel Vorstellungsvermögen, um die Gefühlslage der Spielerinnen der deutschen U21-Nationalmannschaft und ihres Staffs zu erfassen. „Keine WM. Traum geplatzt. Unfassbar hart zu akzeptieren“, schreiben die GUNS (german U21 national squad) auf ihrer Instagramseite. Aber dass die jungen Damen auch über den eigenen Tellerrand hinausblicken können, wird beim nächsten Satz deutlich, den sie ihrem Post noch hinzufügten: „...aber bei der derzeitigen Lage in Südafrika die richtige Entscheidung.“
Der Welthockeyverband FIH hatte vorigen Freitag schnell die Reißleine gezogen und die Weltmeisterschaft des weiblichen Nachwuchses in Potchefstroom „on hold“ gesetzt. Die jüngste Entwicklung in der Corona-Pandemie mit der im südlichen Afrika ausgebrochenen Virusvariante Omikron ließ keine andere Wahl zu. Mehr über die geplatzte Juniorinnen-WM haben wir exklusiv in der DHZ-Ausgabe 39.
Mehr Glück haben die Junioren. Sie blieben von solchen höheren Mächten verschont und konnten ihre WM in Indien wie geplant beginnen. Für das deutsche Team lief es bislang perfekt. Alle drei Gruppenspiele wurden gewonnen, dabei mit Pakistan und Argentinien zwei spielstarke Gegner in die Knie gezwungen. Jetzt geht es in die entscheidende zweite Turnierphase. Am Mittwoch wartet im Viertelfinale Spanien. Dieser WM-(Titel)Traum lebt also.
Hierzulande ist die Hallen-Bundesliga gestartet. Alle angesetzten Partien des ersten Doppelwochenendes haben stattgefunden, was in Coronazeiten schon eine Erwähnung wert ist. Weil das Szenario eines Lockdowns aber nicht vom Tisch ist, sondern eher sogar näherrückt, haben sich die Verantwortlichen des Hockeyliga e.V. und des DHB schon mal konkret mit dem Thema Saisonabbruch beschäftigt. Festgelegt wurde, dass eine Wertung der Saison dann vorgenommen wird, wenn von allen Mannschaften mindestens die Hälfte des Regelprogramms, sprich fünf der zehn Spieltage, absolviert werden konnten. Mit einer Quotienten-Regelung sollen dann Platzierungen festgelegt werden.
Seit Montag steht fest, dass der DHB für beide A-Nationalmannschaften neue Cheftrainer benötigt. Nach Kais al Saadi (Herren) trennt man sich nun auch von Xavier Reckinger (Damen). Der Verband hat eine Doppelbaustelle zu bearbeiten. Unangenehm.
Uli Meyer
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