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Viel „Laufkundschaft“ nur am ersten DM-Tag

08.02.2022

Es kommt bei der überbordenden Menge an Livestreams auf den verschiedensten Kanälen offenbar ganz entscheidend darauf an, an welcher Stelle ein bestimmtes Angebot platziert ist. Zu diesem Schluss kann man jedenfalls kommen, wenn man die Zugriffszahlen von den Übertragungen der jüngsten Deutschen Hallenhockeymeisterschaften betrachtet. Am Samstag gab es beim Kanal Twitch Spontent 397.137 sogenannte Liveaufrufe, im Durchschnitt verfolgten 6391 Zuschauer im Internet die immerhin neuneinhalb Stunden der Übertragungen rund um die vier DM-Halbfinalspiele. Am Sonntag waren es dann nur noch 15.088 Liveaufrufe, durchschnittlich 2043 Personen waren bei den gut sechs Stunden vor, während, zwischen und nach den beiden Endspielen dabei.

Justin Gervelmeyer, beim Ligaverband Hockeyliga e.V. als Manager Digital & Content tätig, führt als Erklärung für die deutlichen Unterschiede an, dass am Samstag der Link zu den Hockey-Übertragungen aus dem Düsseldorfer Castello sehr einladend auf der Frontpage von Twitch Deutschland platziert war, am Sonntag dann aber nicht mehr. Damit habe die Hallenhockey-DM am ersten Tag „auch viel Laufkundschaft von außerhalb“ (Gervelmeyer) gehabt, während am zweiten Tag offensichtlich ganz überwiegend nur noch die echte Hockey-Community den nun etwas versteckter platzierten Link angesteuert hätte. Auch bei der zweiten Schiene der DM-Übertragung über sportschau.de und die ARD-Mediathek wären es am Samstag mehr Zuschauer als am Sonntag gewesen. Eine „hohe fünfstellige Zahl“ (Gervelmeyer) an Zugriffen hätte es hier gegeben. Beim Hockeyliga e.V. zeigt man sich jedenfalls zufrieden mit den erzielten Reichweiten auf den beiden bewusst unterschiedlich ausgewählten Übertragungskanälen.

Den Blick aufs DM-Spielfeld im Düsseldorfer Castello teilten am Samstag weit mehr Internet-Zuschauer als am Sonntag. Foto: Chruscz

In gut zwei Wochen sollen die ersten drei Deutschen Hallenmeister 2022 der Jugend ermittelt werden, sieben Tage nach den Entscheidungen im weiblichen Nachwuchsbereich soll die männliche Jugend folgen. Doch noch immer ist nicht sicher, ob diese sechs Turniere auch wirklich über die Bühne gehen werden. Es fehlt an Ausrichtern. Auf dem (wahrscheinlichen) Scheitelpunkt der Omikron-Welle scheuen sich offenbar viele, eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, bei der über 200 Beteiligte in einer Halle zusammengebracht werden und am Ende – ganz anders als sonst bei DM-Ausrichtungen – wahrscheinlich noch nicht mal ein paar Euro in der Vereinskasse hängen bleiben. Aber ohne Hallen keine Turniere, und ohne Turniere keine Meister. Das ist die bittere Wahrheit. Mehr zum Thema in der DHZ Nr. 6.      

lim

 

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