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Rot-Weiß Köln sagt seine Teilnahme am Europacup ab

09.02.2022

Bitteres Ende der Hallensaison für die Herren von Rot-Weiss Köln: Nach ihrem Aus als Titelverteidiger im DM-Halbfinale von Düsseldorf ist ihnen der zweite mögliche Titel schon vor Beginn des Events aus den Händen geglitten. Der Verein sagte die Kölner Teilnahme am Europacup der Hallen-Landesmeister ab.

Das Turnier mit den Herrenvertretern der acht besten Hallenhockeynationen Europas wird von diesem Freitag an in der türkischen Küstenstadt Alanya ausgetragen. Gastgeber des EuroHockey Indoor Club Cup 2022 ist Gaziantep Polisgücü SK als Vertreter des in die höchste Klasse aufgestiegenen türkischen Hockeyverbandes. Dass das Turnier überhaupt stattfindet und nicht wie beispielsweise die gleichrangige Veranstaltung der Damen im holländischen Almere (da wäre der Club an der Alster als Deutscher Hallenmeister 2020 dabei gewesen) und auch andere tieferklassige Europacup-Turniere aufgrund der Corona-Pandemie schon vor Wochen abgesagt wurden, ist schon überraschend genug.

Wolfgang Kluth (hinten André Henning) bei der DM-Endrunde in Düsseldorf. Foto: Chruscz

Bei Rot-Weiss Köln hatte man den ungewöhnlichen Trip an die Mittelmeerküste fest geplant, auch wenn von vornherein klar war, dass zahlreiche aktuelle A-Nationalspieler aufgrund des am Mittwoch beginnenden Lehrgangs des Herren-Nationalteams in Südafrika nicht würden teilnehmen können. „Aber wenn dann auch die fast komplette zweite Reihe wegbricht, reicht es irgendwann nicht mehr“, berichtet Wolfgang Kluth von den vergangene Woche aufgetretenen personellen Problemen. Der routinierte Co-Trainer des nach der DM-Endrunde ins Bundestraineramt übergewechselten André Henning hätte die Kölner Herren beim Hallen-Europacup als Headcoach betreuen sollen. Doch am vergangenen Freitag zog der Club die Reißleine, meldete sein Team beim Europäischen Hockey-Verband (EHF) ab. „Wir haben wirklich alles versucht, eine Truppe auf die Beine zu stellen“, sagt Kluth, „aber Corona hat uns wirklich heftig getroffen, so dass wir schweren Herzens haben absagen müssen“.

„Wir hatten uns sehr daraunf gefreut und sportlich gute Chancen ausgerechnet, auch ohne sieben A-Nationalspieler etwas zu erreichen“, erläutert Kluth den ursprünglichen Plan. Da sich jetzt aber auch noch eine gute Handvoll bundesligaerfahrener Akteure in Quarantäne begeben musste, wurde irgendwann die Decke zu dünn. „Zu solch einem Turnier kann man nicht mit einer reinen Jugend A oder Regionalligaspielern hinfahren. Dafür ist das Niveau zu hoch“, so Kluth. Rot-Weiss Köln ist mit neun Cupsiegen (bei elf Teilnahmen) der Rekordtitelträger in diesem Wettbewerb, der in 31 Austragungen 26 Mal ein deutsches Herrenteam als Sieger hatte.

Ob die EHF die Abmeldung des deutschen Vertreters als Nichtantreten einstuft, ihn mit einem Zwangsabstieg belegt und den deutschen Vertreter 2023 (den gerade gekürten Deutschen Meister Mannheimer HC) dann in der zweiten Division (Trophy) antreten lässt, ist für DHB-Sportdirektor Christoph Menke-Salz angesichts der besonderen Umstände unklar: „Das ist offen“, ließ er auf DHZ-Anfrage wissen, um dann noch nachzuschieben: „Nach jetzigem Stand tritt der deutsche Vertreter 2023 in der B-Division an.“

Deutsche Spieler als Hallen-Europacupgewinner 2022 kann es im Übrigen auch nach der Kölner Absage noch geben. Der HK Zelina vom zweiten Aufsteiger Kroatien hat sich für das Turnier in Alanya die Dienste der erfahrenen Hallenhockeykenner Jan Philipp Rabente (34), Benjamin Wess (36) und Sebastian Draguhn (38) gesichert. Das wird interessant zu verfolgen sein, ob die Verstärkung mit deutscher Expertise ausreicht, mit Teams aus Poznan (Polen), Elektrostal (Russland), Minsk (Belarus), Wien (Österreich), Madrid (Spanien) und eben den türkischen Gastgebern um den Titel mitzuspielen.

lim

 

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