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Jugend-DM: Ausrichter dringend gesucht

09.02.2022

Gibt es womöglich auch 2022 keine Deutschen Hallenmeister der Jugend, nachdem bereits die Ausspielung nationaler Nachwuchschampions im Hallenhockey im Winter 2020/21 wegen der Pandemie komplett ins Wasser fiel?

Die Gefahr ist bislang jedenfalls nicht vom Tisch, auch wenn in den Landesverbänden und Regionen die Qualifikationen voll am Laufen sind und auch bundesweit ein breiter Konsens besteht, die DM ausspielen zu wollen. Der große Knackpunkt: Es mangelt an Ausrichtern.

Nach Aussage von Bundesjugendwart Andreas Knechten liegen beim DHB-Jugendsekretariat bis jetzt nur zwei Vereinsbewerbungen zur Ausrichtung eines DM-Turniers vor. Man braucht aber noch vier weitere Ausrichter, um wie gewohnt in allen sechs Jugendaltersklassen (U18, U16 und U14, jeweils weiblich wie männlich) die blauen Wimpel ausspielen zu können. 

Hat in normalen Zeiten der DHB-Jugendvorstand normalerweise keine Probleme, genügend Clubs (auch von sportlich Unbeteiligten) zu finden, die Gastgeber einer Deutschen Meisterschaft sein wollen, so ist das aktuell ganz anders. DHB-Jugendsekretärin Wibke Weisel hat für die Zurückhaltung Verständnis: „Der Aspekt, durch eine gelungene DM-Ausrichtung mit vielen Zuschauern, Verkaufserlösen und weiterem Vermarktungspotenzial auch etwas Gutes für die eigene Vereinskasse zu tun, fällt diesmal weitgehend weg“, weiß Weisel.  

Können demnächst die Jugend-Hallen-DM-Wimpel wie zuletzt 2020 verteilt werden? Oder fallen die Deutschen Hallenmeisterschaften 2022 in manchen Altersklassen mangels Ausrichter aus? Foto: Metzner

Denn allen ist klar, dass die DM-Turniere 2022 praktisch ohne Zuschauer über die Bühne gehen müssen. Das Hygienekonzept des Dachverbandes sieht strikte Begrenzungen für den Zugang zu den Hallen vor. So sollen pro Veranstaltung maximal 14 Personen vom Ausrichter, elf von Seiten des DHB (darunter acht Schiedsrichter/innen) und 24 pro Team (16 Spieler/innen, vier im Staff, vier Fahrer) erlaubt sein. „Auch wenn das für jede beteiligte Seite eigentlich die Mindestbesetzung darstellt, kommt man bei acht teilnehmenden Mannschaften pro Turnier trotzdem ganz schnell über 200 Personen. Da muss man aufpassen“, sagt Knechten. Das Hygienekonzept sieht neben Abstandsregeln und Maskenpflicht auch eine strenge Teststrategie vor, um eine Jugend-DM-Veranstaltung auf gar keinen Fall zu einem Superspreader-Event werden zu lassen. 

Bleibt trotzdem das Problem der Ausrichter. Bei einer Videoschalte mit allen Landesverbandsjugendwarten verdeutlichte der Bundesjugendwart das Problem: „Wir als DHB können keine Halle besorgen und auch nicht als Ausrichter auftreten. Wir sind hier auf die Vereine angewiesen.“ Die Verbandsvertreter wurden in die Pflicht genommen, bei ihren Clubs noch einmal für eine DM-Ausrichtung zu werben. Wenn es nicht klappt, wird in letzter Konsequenz die Meisterschaft ausfallen. Eine Abstimmung unter den Jugendvertretern ergab dabei das einhellige Bild, dass es allerdings keine Solidarabsage für alle Altersklassen geben soll, sondern jede Altersklasse, für die ein Ausrichter bereitsteht, dann auch ihren Meister ausspielen soll. 

Mittlerweile wurden Fristen gesetzt: Für die drei DM-Turniere des weiblichen Bereichs (am 26./27. Februar) müssen bis 15. 2., 15 Uhr, Ausrichter vorhanden sein, für die Turniere des männlichen Nachwuchses (5./6. März) bis zum 22. Februar. „Wir brauchen den Vorlauf für die Logistik“, begründet Knechten. 

Der warnende Finger wurde im Übrigen nicht nur bei den internen Gesprächsrunden gehoben. Mittlerweile gibt es auf der Jugend-DM-Sonderseite auf hockey.de folgenden Eintrag: „Achtung! Allen Beteiligten ist bewusst, dass die Ausrichtung einer Meisterschaft unter Pandemiebedingungen eine große Herausforderung darstellt, aber: Nur Meisterschaften, für die sich Ausrichter finden, können stattfinden! Die Übrigen werden leider ersatzlos entfallen.“ lim

 

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