25.03.2022
Eigentlich hätte die 1. Bundesliga für Damen und Herren gleichermaßen am ersten April-Wochenende in die Fortsetzung der Feldsaison 2021/22 einsteigen sollen. Doch diese Pläne wurden mit der Neuterminierung der Juniorinnen-Weltmeisterschaft (1. bis 12. April) über den Haufen geworfen. So kommt es nun zum Solostart der 1. BL Herren am 2./3. April, während die Damen erst am 23./24. April, dann zusammen mit der 2. Bundesliga, ihre Punktspielaktivitäten im Feld 2022 aufnehmen.
Zuletzt wurde in den Feld-Bundesligen am 31. Oktober 2021 gespielt. In den Topspielklassen kam da die Hinrunde zum Abschluss. Jede Erstligamannschaft der Zwölferliga hatte zu diesem Zeitpunkt gegen jeden Mitkonkurrenten einmal gespielt, sprich elf Spiele absolviert. Nach fünf Monaten Pause (bzw. dann sechs bei den Damen) und der Hallensaison dazwischen kommt es im zweiten Abschnitt der Feldrunde in der 1. Bundesliga nun zur sogenannten verkürzten Rückrunde. Bedeutet, dass jeder nur noch gegen die fünf gegnerischen Mannschaften der eigenen Staffel antritt. Diese fünf Spiele kommen zu den bisherigen elf in der Punktwertung dazu.
Play-Down im Modus Best-of-Five
Nach dem 8. Mai, dem letzten Rückrundenspieltag, erfolgt dann der harte Schnitt. Die oberen Vier der Sechsertabelle sind im Viertelfinale und damit weiterhin im Rennen um den DM-Titel dabei, für die Fünft- und Sechstplatzierten geht es in die Play-downs und dort um Klassenerhalt oder Abstieg.
Eine Neuerung gegenüber der vorherigen Saison kommt in der Abstiegsentscheidung 2022 erstmals zur Anwendung: Wer weiterhin im Oberhaus verbleibt und wer in die zweite Liga runter muss, das wird nicht mehr wie bisher im Modus „best of three“ ermittelt, sondern als best-of-five-Serie. Zum Klassenerhalt werden dann also drei gewonnene Spiele statt bisher zwei notwendig sein. Das ist auch der Grund, weshalb sich das Play-down über maximal drei Wochenenden erstreckt. Am 14./15. Mai hat zweimal der Fünftplatzierte Heimrecht. Die Sechstplatzierten sind am 21./22. Mai mit ihren beiden Heimspielen dran. Sollte nach vier Spielen jede Seite zwei Siege aufweisen, gibt es am 4. Juni die entscheidende fünfte Partie, dann wieder bei den Tabellenfünften.
Die Viertelfinal-Duelle laufen weiterhin auf der Basis best-of-three. Da haben die Viertplatzierten (gegen die Ersten der anderen Gruppe) und die Tabellendritten (gegen einen Zweiten der anderen Gruppe) am 14. oder 15. Mai Heimrecht. Am entscheidenden zweiten Wochenende spielen die Ersten und Zweiten zu Hause, also nicht nur im zweiten Duell am Samstag (28. 5.), sondern bei Gleichstand von Siegen auch am 29. Mai im dritten Aufeinandertreffen. Sozusagen eingeschoben zwischen die beiden Viertelfinal-Wochenenden sind die Pro-League-Länderspiele der Damen und Herren in Berlin gegen Argentinien (21./22. Mai).
Nürnberger HTC (in weiß Leif Bechhold) und UHC Hamburg (in rot Tim Schwieren) stehen beide auf der Schwelle zwischen Viertelfinale und Play-down. Kann sich einer der beiden Teams aus der Staffel B noch in die Play-offs schieben, oder wird der Düsseldorfer HC der lachende Dritte und schickt NHTC und UHC in die Abstiegsrunde? Foto: S. Müller
Hohe Ticketnachfrage erwartet
Wo am Pfingstwochenende 4./5. Juni das Final-Four der vier Viertelfinalgewinner um die Deutsche Feldmeisterschaft 2022 stattfinden wird, ist vorerst noch ein Geheimnis. „Der Standort des Final-Four-Turniers wird sehr kurzfristig feststehen und dann auch kommuniziert“, sagt Hockeyliga-Geschäftsführer Victor vom Kolke, um noch zu ergänzen: „Schon jetzt erwarten wir eine hohe Ticket-Nachfrage, nachdem wir nun zwei Jahre keine Feld-Endrunde mit Zuschauern erleben durften. Die Sehnsucht nach Final-Four-Feeling ist bei allen spürbar groß.“
Rein sportlich ist die Lage in der 1. BL Herren ziemlich übersichtlich. In der Staffel A weisen der TSV Mannheim und vor allem der SC Frankfurt schon einen sehr großen Rückstand auf die Viertelfinalplätze auf. Noch klarer ist der Schnitt in der Staffel B, wo nach Position drei ein 16-Punkte-Loch zur zweiten Tabellenhälfte klafft. Die hinten platzierten Teams UHC, Düsseldorf und Nürnberg liegen eng beieinander, so dass hier die größte sportliche Spannung herrscht, wer aus diesem Trio noch aus dem Play-down entkommen wird.
Personalien halten sich vor dem Rückrundenstart in engen Grenzen, da Spielerwechsel in der laufenden Saison der 1. BL gemäß Spielordnung nicht erlaubt sind. Die einzigen möglichen Veränderungen in den Mannschaftskadern resultieren aus U18-Jugendspielern, die offiziell zum 1. 4. hinzustoßen können. Interessant ist deshalb vor allem eine Nachricht aus Köln, die bereits die nächste Saison betrifft. Der amtierende Meister Rot-Weiss vermeldete die Verpflichtung der beiden U21-Vizeweltmeister Aron Flatten (Münchner SC) und Jean Danneberg (Mannheimer HC) für 2022/23. „Sowohl Aron als auch Jean haben uns sportlich und als Persönlichkeiten mit professioneller Einstellung zu Sport und Ausbildung absolut überzeugt. Wir haben beide Spieler gezielt ausgesucht, weil sie perfekt unsere eigenen Nachwuchstalente ergänzen. Unser Ziel ist es, heute schon für die Zeit nach
den Olympischen Spielen 2024 in Paris den möglichst stärksten Spielerkader aufzubauen. Dementsprechend haben wir nur die besten Spieler auf der Liste, da wir aufgrund unserer hervorragenden Jugendarbeit in den letzten Jahren mittlerweile genug eigene Top-Talente im Club haben, die das Mannschaftsgerüst der Zukunft auf höchstem Niveau bilden können“, erklärte dazu RW-Vizepräsident Sport Timo Wesss. lim
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