12.04.2022
Schade, schade! Den WM-Pokal vor Augen mussten sich die deutschen Juniorinnen im Finale der 9. U21-Weltmeisterschaft den Niederlanden beugen. Dabei hatte die DHB-Auswahl bei einer WM-Veranstaltung, die nach einer frühen Niederlage in der Gruppenphase in eine für sie unangenehme Richtung zu laufen drohte, eine beindruckende zweite Turnierhälfte gespielt. Der 4:1-Viertelfinalsieg über Titelverteidiger Argentinien war das Resultat einer unglaublich erwachsenen Leistung, und ein 8:0 über England in einem WM-Halbfinale spricht für sich. Schade, dass der finale Schlag nicht geglückt ist. Holland war heut einfach abgezockter.
Aber es bleibt eine Silbermedaille und bedeutet die Rückkehr von deutschen Juniorinnen auf das WM-Medaillenpodium nach 17 Jahren Abstinenz. Individuell steckt so viel Potenzial in der Truppe, dass da sehr wahrscheinlich schon bald ein interessanter Konkurrenzkampf um die Plätze in der Damen-Nationalmannschaft entstehen wird. Das weibliche Leistungshockey im DHB kann sich freuen
Foto: Worldsportpics
Erinnern Sie sich noch an die Olympia-Qualifikationsspiele der deutschen Nationalteams im November 2019 in Mönchengladbach? Die DHB-Damen erwarben sich ihr Ticket für „Tokyo2020“ durch zwei Siege über Italien, die deutschen Herren durch zwei Erfolge über Österreich. Solche Einzelduelle wird es auf dem Weg nach Paris 2024 nicht mehr geben. Der Hockeyweltverband FIH veröffentlichte vergangene Woche das vom IOC abgesegnete Qualifikationssystem für das nächste olympische Hockeyturnier. Unverändert ist, dass die aktuellen Meister (2022 oder 2023 zu ermitteln) der Kontinente Afrika, Amerika, Asien, Europa und Ozeanien ihre Olympia-Fahrkarte in der Tasche haben werden. Und Gastgeber Frankreich ist auch sicher dabei, weil es das Kriterium, im FIH-Ranking zumindest einen Platz unter den besten 25 zu belegen, bei Damen und Herren erfüllt.
Bleiben also noch sechs Plätze in den unverändert zwölf Teams umfassenden Hockeyturnieren. Hier geht die FIH zurück zu alten Gepflogenheiten, dass über zwei Qualifikationsturniere im Frühjahr 2024 die letzten Paris-Tickets vergeben werden. Jeweils acht Mannschaften kämpfen bei jedem Turnier um drei Olympiaplätze. Welcher Kontinent wieviele der 16 Plätze bei den Quali-Events bekommt, will die FIH anhand der Weltranglisten Stand Ende Januar 2023 festlegen. Für die deutschen Teams der schnellste Weg nach Paris ist und bleibt der Titelgewinn bei der Heim-EM im Sommer 2023 in Mönchengladbach.
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