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Hockey5: Wie Hallenhockey an der frischen Luft mit 3D-Technik

19.05.2022

Es steht im Namen und für viele Erfolge: Mit einer Bundesliga-Mannschaft und stolzen sieben Jugend-DM-Titeln ist Hockey ein wichtiger Teil des Bremer Hockey-Club. Und doch bietet der Traditionsverein noch so viel mehr. Im Jahre 1913 gegründet, besteht der Club mittlerweile aus 1100 Mitgliedern in den vier Sparten Hockey, Tennis, Gesundheitssport und Kids in Motion. Erklärtes Ziel ist es, Leistungs- und Breitensport für die ganze Familie und alle Altersklassen anzubieten. Und hier ist der Verein zuletzt an mehreren Stellen sehr innovativ tätig geworden. Die Clubanlage am Heinrich-Baden-Weg wurde mit einer Outdoor-Fitnessfläche, einer dreispurigen Athletik-Laufbahn, einem Hockey5-Feld und zwei Padel-Courts ausgebaut.

„Besonders nach der Pandemie ist es wichtig, sportliche Aktivitäten und persönliche Begegnungen in allen Altersklassen intensiv zu fördern“, sieht Vorstandsmitglied Sarat Maitin die Notwendigkeit, die durch Corona hervorgerufene Lähmung, die auch den Bremer HC wie praktisch alle Sportvereine heimgesucht hatte, aktiv zu überwinden. Dank der finanziellen Unterstützung durch seine Mitglieder, der Jörg-Wontorra-Stiftung und mit modernen Finanzierungsansätzen (zum Beispiel Crowdfunding) schulterte der Verein die zahlreichen Investitionen, die Mitglieder und Gäste mehr denn je zum Sporttreiben an der frischen Luft anregen sollen.

  Großfeldkunstrasen und Hockey5-Platz liegen in unmittelbarer Nachbarschaft. Foto: Kaste

Aus Hockeysicht ist natürlich das Hockey5-Feld die interessanteste Neuheit. Schließlich ist dieser Kunstrasenplatz in Größe eines Kleinfeldes die erste komplette Hockey5-Anlage in Deutschland. Das Spielfeld ist an allen vier Seiten umgegeben von „Rebound-Boards“, knapp kniehohen Seitenbanden, die praktisch keinen Ball ins Aus gehen lassen. Es gibt zwei Tore, aber keine Schusskreise. Jede Mannschaft hat vier Feldspieler und einen Torwart auf dem Platz. Diese Mini-Variante des klassischen 11:11-Großfeldhockeys ist international bislang vor allem bei den Olympischen Jugendspielen zum Einsatz gekommen, der Hockeyweltverband FIH plant aber auch weitere Wettbewerbe (über Pfingsten gibt es am FIH-Sitz in Lausanne ein großes Hockey5-Event mit je fünf Damen- und Herren-Nationalteams) und sieht in Hockey5 eine Möglichkeit, in Ländern Fuß zu fassen, wo man sich mit der traditionellen Form des Hockeyspiels schwertut.

Aber zurück zum Bremer HC. Prominente Gäste beim „Grand Opening“ der neuen Anlagen waren Ende April Lisa und Valentin Altenburg. Ex-Nationalspielerin Lisa hatte ihren Spaß beim gemischten Hockey5-Spiel, Ehemann und Damen-Bundestrainer Valentin war von draußen interessierter Beobachter. „Ich verfolge die Entwicklung von Hockey5 seit seinen Anfängen 2014 auf der internationalen Bühne sehr genau und bin daher erfreut, dass der Bremer HC als erster deutscher Hockeyclub einen H5-Platz gebaut und eingeweiht hat“, so der DHB-Coach, der weiter zum Thema ausführte: „In Hockey-Deutschland ist das neue Hockey-Format bisher nachvollziehbarerweise viel diskutiert und gleichzeitig wenig erprobt worden. Das wird sich in den nächsten Jahren ändern. Der BHC hat hier die Vorreiterrolle übernommen, und andere Clubs werden nachziehen. Ich habe im vergangenen Jahr die deutsche Hockey-Landschaft umfänglich über die Chancen und Risiken des neuen Formates informiert und bin dabei auf große Resonanz bei den engagierten Vereinen gestoßen. Aus sportlicher Sicht unterstützt das Spielformat H5 die Entwicklung eines attraktiven und erfolgreichen Hockey11-Spiels. Und da sich in den letzten Jahren sowohl die Regeln als auch die Qualität der Banden verbessert haben, eignet sich das Format inzwischen für Jung und Alt genauso wie für Anfänger bis Top-Spielerin.“

BHC-Vorstandsmitglied Sarat Maitin, Bundestrainer Valentin Altenburg, Lisa Altenburg und BHC-Coach Martin Schultze (von links). Foto: Kaste

Auch BHC-Cheftrainer Martin Schultze ist angetan: „Die bisherigen Feedbacks bestärken mich. Es macht allen Altersklassen unfassbar Spaß! Es ist Hallenhockey an der frischen Luft mit 3D-Technik.“
Dass das „richtige“ und wichtige Hockey aber weiterhin nebenan stattfindet, wird beim Bremer HC alleine dadurch unterstrichen, dass man im Sommer den Großfeld-Kunstrasen mit einem neuen Belag versieht. Schließlich wird, nach dem gelungenen Bundesligaaufstieg der BHC-Damen, ab September dort auch wieder erstklassig gespielt.   Anne Günter/lim

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