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U18: Sogar mit dem A-Kader von Polen gut mitgehalten

Gegen „altersüberlegene“ Gegner hielten sich die deutschen U18-Nationalmannschaften bei den Länderspielen im Rahmen des Deutsch-Polnischen Jugendwerks hervorragend. Von den jeweils drei Spielen bei den Mädchen in Siemianowiec Slaskie und den Jungen in Walcz bestritten die DHB-Auswahlteams insgesamt vier gegen die polnischen U21-Vertretungen. Und je einmal stand sogar die aktuelle A-Nationalmannschaft Polens den deutschen Gästen gegenüber.

Die Partien gegen die U21-Gastgeber gewannen die deutschen Mannschaften allesamt. Die Mädchen mit 4:0 und 8:0, die Jungen sogar mit 13:0 und 8:1. Unbestritten zum Highlight für die DHB-Nachwuchstalente wurde der Vergleich mit den A-Teams. Während die deutschen Jungen beim 1:5 von den polnischen Herren in manchen Bereichen ihre Grenzen aufgezeigt bekamen, konnten die Mädchen das Damenteam Polens sogar mit 3:1 bezwingen. Beide polnischen A-Teams belegen auf den aktuellen Weltranglisten die Position 27.

Ladies first, und der Reihe nach. Die deutschen Mädchen, mit den beiden Debütantinnen Sophie Perschk und Josefine Wahmes im 18er-Kader, starteten am Donnerstag mit einem 4:0 (1:0) über die polnischen Juniorinnen. Mit einem Dreierpack steuerte Thekla Schlawin (E, 22./7m, 40./53.) den Löwenanteil zum Auftaktsieg bei, außerdem traf Charlotte Hendrix (35.). Auch wenn der polnische Damen-Kader nicht ganz vollständig bei seiner Trainingszusammenkunft war, so ist es trotzdem nicht selbstverständlich, dass ein U18-Team nicht nur dagegenhalten, sondern einen direkten Vergleich mit einer Erwachsenen-Nationalmannschaft sogar gewinnen kann. Den Schützlingen von Bundestrainer Nicklas Benecke gelang es am Freitag, sich schnell an das höhere Tempo und die erwachsenere Gangart anzupassen. „Unsere Mädels haben das clever gemacht, auch wenn von gegnerischer Seite erwartungsgemäß mehr Schnelligkeit und Härte ins Spiel gebracht wurde. Ich bin sehr zufrieden über die Entwicklung zum ersten Spiel“, meinte Benecke nach dem keineswegs unverdienten Sieg. Deutschland führte durch Thekla Schlawin (13.), Charlotte Hendrix (16.) und Sophie Perschk (46.) bereits 3:0, ehe den Polinnen erst zwei Minuten vor Ende der Treffer zum 3:1-Endstand gelang.
Dem dritten und letzten Spiel der Serie (wieder gegen die U21) ging am Samstagvormittag ein gemeinsamer Ausflug mit den Gastgeberinnen in die nicht unweit gelegene Gedenkstätte des früheren Konzentrationslagers Auschwitz voran. Sich danach wieder auf das Hockeyspielen konzentrieren zu können, war nicht einfach und machte sich auch in eher zähen ersten 30 Spielminuten bemerkbar. Trotzdem reichte es zu einer 2:0-Pausenführung. Im zweiten Durchgang klappte dann auch spielerisch wieder mehr. So kam es noch zu einem hohen 8:0-Endstand. Die Treffer teilten sich Charlotte Hendrix (19./35./47.), Sophie Perschk (52./60.), Josefine Wahmes (15.), Elisa Brauel-Jahnke (51.) und Carolin Seidel (57.). „Das war mental keine leichte Aufgabe in Verbindung mit dem KZ-Besuch. Aber die Mädchen haben das vor allem in der zweiten Halbzeit super gemeistert. Das gilt insgesamt auch für die gesamte Maßnahme. Vor allem gegen den A-Kader wurden wir vor ein paar Herausforderungen gestellt, auch wenn der polnische Damenkader nicht ganz komplett war. Da waren für uns als Trainerteam viele Erkenntnisse dabei. Wir können gespannt sein, wie es Richtung Sommerturnier nun weitergeht“, lautete das Fazit von Bundestrainer Nicklas Benecke.

Das deutsche Team in Siemianowiec. Von links, hinten: Co-Trainer Tobias Jordan, Teammanagerin Michaela Scheibe, Josefine Wahmes, Neele Sack, Paula Nahr, Elisa Brauel-Jahnke, Luise Bantow, Julia Schedl, Mia Montag, Sophie Perschk, Friederike Heusgen, Milia Landmesser, Physio Luzia Scheibler, Trainer Nicklas Benecke; vorne: Klara Batschko, Thekla Schlawin, Charlotte Hendrix, Carolin Seidel, Emma Fuhr, Sophie Bos, Hanna Gottwald. Foto: DHB

Auf männlicher Seite gab es mit Alec von Schwerin und Jonas Wacker ebenfalls zwei Länderspiel-Debütanten im 18er-Kader von Bundestrainer Peter Maschke. Beide Neulinge hatten einen prima Einstand. Alec von Schwerin traf beim 13:0 (6:0)-Auftaktsieg am Donnerstag mit drei Treffern (15./32./39.) zusammen mit Ben Hasbach (134./E, 26./56.) sogar am häufigsten. Mit George Muhle (4.), Lukas Kossel (E, 6.), Jannik Enaux (16.), Jonas Wacker (41.), Niklas Tecklenburg (44.), Lukas Gamstatter (45.) und Tom Demmel (E, 47.) trugen sich weitere sieben Spieler in die Torschützenliste ein.
Auch wenn es tags darauf gegen den polnischen A-Kader eine 1:5 (1:3)-Niederlage setzte, genossen die deutschen U18-Jungen die „Riesengelegenheit, mal gegen eine Herren-Nationalmannschaft zu spielen“ (Maschke). Der Lerneffekt war mit Sicherheit größer als beim hohen Sieg über die Junioren. Lukas Gamstatter verkürzte dabei nach 26 Minuten die polnische 2:0-Führung. Beim Stand von 1:3 setzte die deutsche Mannschaft im Schlussviertel alles auf eine Karte, drängte mit elf Feldspielern auf den Anschluss. Aber als man schnell zwei „Empty-net-Goals“ schlucken musste, wurde das Experiment wieder beendet. „Unsere Jungs haben alles reingeworfen, haben eine Riesenleistung geboten. Mit etwas mehr Glück wäre auch ein knapperes Ergebnis möglich gewesen, denn vom Chancenverhältnis war es fast ausgeglichen. Die Jungs haben aber erkennen müssen, dass im Erwachsenenhockey doch noch ein paar andere Sachen wichtig sind“, kommentierte der Bundestrainer die ungewöhnliche Begegnung.
Am Samstag trat man dann wieder gegen die Junioren an, die diesmal bis kurz vor der Halbzeit ein 1:1 hielten, im Anschluss aber noch klar mit 1:8 (1:3) unterlagen. Erneut waren Alec von Schwerin (29./36./44.) und Ben Hasbach (14./E, 58.) die erfolgreichsten deutschen Schützen, außerdem trafen Lukas Kossel (7m, 30.), Jannik Enaux (42.) und George Muhle (47.).

„Obwohl sich das polnische U21-Team verbessert zeigte gegenüber dem 0:13 vom Donnerstag, so hatten wir fast noch mehr Chancen als in diesem ersten Spiel. Nur die Effizienz war lange nicht mehr so hoch. Insgesamt war das eine super wichtige Maßnahme Richtung Sommerturnier für uns, gerade auch durch die außergewöhnliche Chance, mal gegen eine A-Nationalmannschaft zu spielen“, fasste Bundestrainer Peter Maschke die DPJW-Serie zusammen. lim

Das deutsche DPJW-Team. Von links, hinten: Trainer Peter Maschke, Moritz Pfähler, Ben Hasbach, Niklas Tecklenburg, Linus Beckerbauer, Alec von Schwerin, Maximilian Stahmann, Tom Demmel, Jonas Wacker, Teammanagerin Kira Bachmann; Mitte: Jonas von Gersum, Jannik Enaux, Lukas Gamstatter, Morten Berendts, George Muhle, Lukas Kossel, Jan Wentscher, Dominik Fendler, Co-Trainerin Nadine Kanler; vorne: Lorenz Fusch, Florian Simon. Dazu gehörte auch Paul Koch als zweiter Co-Trainer.
 Foto: DHB

 

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