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Pfingsten – ein problematischer Event-Termin

07.06.2022

Die offiziellen Zahlen zum Publikumsbesuch dem Final-Four 2022 lesen sich mit über 2500 verkauften Besuchertickets pro Tag deutlich besser, als der Blick auf die große Tribüne dies zu bestätigen wusste. Es waren neben durchaus stattlichen Eintrittspreisen im Wesentlichen drei Faktoren, die vor allem am Sonntag eine volle oder zumindest vollere Zuschauerbelegung der Tribüne auf der Anlage des Bonner THV verhinderten. Die angekündigten starken Regenschauer für Sonntag haben sicher den ein oder anderen davon abgehalten, einen Besuch abzustatten. Gegen die äußeren Einflüsse ist man bei einer Outdoor-Sportart wie Hockey nunmal nicht gefeit. Letztlich ist man da in Bonn mit einem blauen Auge davongekommen. Es waren nur kurze Wassergüsse und beim Damenfinale ein paar Blitze, die sich rasch wieder verzogen. Bei der Siegerehrung schien bereits wieder die Sonne.

Deutlich gravierender ins Kontor schlägt das „Konsumverhalten“ der DM-Besucher. Der Eindruck, dass viele nur an der einen Mannschaft Interesse zeigen, deren Fan sie sind, und die meisten dann lieber ein Bier trinken gehen oder sich auf den Heimweg machen, wenn andere spielen, ist nicht von der Hand zu weisen. Die Zahl der Hockeyfans, die aus Interesse am Sport sich am Wochenende alle sieben Spiele anschauen, lässt sich gefühlt an zwei Händen abzählen. Jedenfalls ist das Argument für eine Doppelendrunde gemeinsam mit Damen und Herren, wo sich dann die Fans potenzieren und eine schöne Gesamtkulisse abgeben, durch die Realität ziemlich entkräftet.

Das am Sonntag regnerische Wetter, aber auch ein paar andere Faktoren trugen dazu bei, dass die große Zuschauertribüne auf der Anlage des Bonner THV bei den Endspielen um die Deutsche Feldmeisterschaft 2022 nicht so gut frequentiert wurde, wie man das für diesen Anlass eigentlich gerne sehen würde. Foto: DHZ

 

Das dritte „Übel“ war der Termin des Final-Four 2022. Das Pfingstwochenende, auf das die Endrunde in diesem Jahr aufgrund äußerer Terminzwänge (Stichwort Pro League und Damen-Weltmeisterschaft) fiel, ist ein grundsätzlich problematisches für solch ein Event. Hockeyliga-Präsident Dirk Wellen ist wohl zurecht überzeugt davon, dass dieser Termin viele potenzielle Besucher gehindert hat. Da ist der lange geplante Kurzurlaubstrip über das verlängerte Wochenende oder die Teilnahme an einem im Hockey so traditionellen Pfingstturnier vielen schlicht wichtiger als ein Final-Four. „Nie mehr an Pfingsten“ – die Schlussfolgerung von Dirk Wellen ist nachzuvollziehen. Bleibt zu hoffen, dass die äußeren Zwänge für 2023 und darüber hinaus tatsächlich eine andere Terminierung zulassen.

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