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W&W: „So etwas hat man nicht oft im Leben“

14.07.2022

Für viele waren ihre Nominierungen ins deutsche WM-Team die überraschendsten Personalien im Vorfeld der Weltmeisterschaft. DHZ-Mitarbeiterin Claudia Klatt hat sich mit Benedetta Wenzel (25) und Linnea Weidemann (18), dem W&W-Duo vom Berliner HC, nach dem letzten Gruppenspiel gegen Irland unterhalten.

Benedetta und Linnea, konnten Sie  damit rechnen, bei der WM dabei zu sein?  

BENDETTA WENZEL: Ich glaube, hätte man uns vor einem halben Jahr gesagt, dass wir die Weltmeisterschaft spielen, hätten wir beide gelacht. Linnea ja auch noch sehr jung und ich zu dem Zeitpunkt ja noch nicht in der Nationalmannschaft. Aber seit dem Zeitpunkt, seit dem wir hier dabei sind, hat man immer mehr das Gefühl, im Team zu sein und angekommen zu sein. Und wir haben uns natürlich extrem auf das Turnier gefreut.

LINNEA WEIDEMANN: Ich kann mich da natürlich nur anschließen, ich war natürlich ein bisschen überrascht, ich hatte mir mit der U21-Weltmeisterschaft davor nicht so viel ausgerechnet und habe mich natürlich umso mehr gefreut, als ich gesehen habe, dass ich doch dabei bin, auch wenn es überraschend war. Wir sind mittlerweile wirklich gut im Team angekommen und fühlen uns wohl.
Bei Benedetta stand es ja wegen äußerer Umstände dann nochmal auf der Kippe...

WENZEL: In dem letzten Spiel vor der Nominierung gegen Holland wurde mir die Nase von einer Gegenspielerin gebrochen. Das war sehr ärgerlich, aber ich würde mal sagen, dass ich hart im Nehmen bin. Es ist glücklicherweise nicht ganz so schief gebrochen, so dass ich nun mit einer Maske spielen kann - ein kleiner Schönheitsmakel, aber alles gut.

Benedetta Wenzel (oben; im Archivbild vom Pro-League-Spiel gegen USA) und Linnea Weidemann (unten mit Julia Sonntag) genießen die WM. Fotos: WSP, Sternberger

Eine WM in Holland ist ja noch einmal etwas Besonderes. Wie erleben Sie das hier?

WEIDEMANN: Es ist der absolute Wahnsinn. Das Spiel gegen Holland vor 10.000 Zuschauern - so etwas hat man nicht oft im Leben. Es war am Anfang schon sehr überwältigend, gerade als die Hymne der Holländerinnen gespielt wurde, hat man erst einmal gemerkt, wie viele Menschen das doch sind. Es macht auf jeden Fall megaviel Spaß, und man kommt immer mit einem Lächeln vom Platz, auch wenn das Ergebnis gegen Holland jetzt nicht so gepasst hat. Aber es macht Spaß, vor so vielen Fans zu spielen.

Was würden Sie sagen, macht die Mannschaft aus?

WEIDEMANN: Eine unserer Stärken ist auf jeden Fall unsere Defensive, dass wir wie eine Festung zusammenstehen und versuchen, die Gegner aus dem Kreis zu halten. Klar bricht da mal immer wieder jemand durch, aber dafür haben wir dann noch zwei super Torhüterinnen hinten drin, die uns auch wirklich immer im Spiel halten. Ich würde auch sagen, wir entwickeln uns und sind auch schon im Vorwärtsgang deutlich besser und haben dort Potenzial, nicht nur Tore, sondern auch schöne Tore zu schießen.

WENZEL: Ich würde auch sagen, das was uns ausmacht, ist, dass wir extrem unterschiedliche Charaktere haben mit individuellen Stärken, sei es Verteidigen, sei es extrem kreativ sein, irgendwie ist alles dabei, und diese Vielfalt macht irgendwie dieses Team aus.

Es ist noch viel möglich?

WEIDEMANN: Auf jeden Fall. Wir haben Potenzial.

WENZEL: Ja. Wir sind trotz unseres Sieges nicht ganz zufrieden, wie wir gespielt haben. Und obwohl wir gewonnen haben, zeigt das, wie ehrgeizig wir alle sind, und es zeigt, dass wir auch immer weiterkommen wollen und besser werden wollen.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

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