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Valentin Altenburg: "Der Glaube ist zurück!"

Die Danas haben bei der 15. Weltmeisterschaft spielerisch überzeugt, sich am Ende aber nicht mit einer Medaille belohnt. DHZ-Mitarbeiterin Nina Niedermeyer sprach in Terrassa mit Bundestrainer Valentin Altenburg (41) über die Entwicklungen im letzten halben Jahr, das verlorene Spiel um Platz drei und das Rezept, einigen Spielerinnen wieder neuen Spaß am Hockey vermittelt zu haben.

Herr Altenburg, am Ende hat es leider nicht für die erhoffte Medaille gereicht. War die Mannschaft angesichts der sehr kurzen Regenerationszeit im Schlussabschnitt gegen Australien einfach platt?
VALENTIN ALTENBURG: Ja, die Mädels haben alles rausgelassen, was noch im Tank war. Das war auch von den Möglichkeiten wieder richtig gut, was wir uns rausgespielt haben. Wir können viel früher das 2:0 machen und hätten es auch hinten raus gebraucht. Uns war klar, dass uns am Ende ganz viele Körner fehlen werden und es eine Schlussoffensive der Australierinnen gibt.

Wie haben Sie die Partie erlebt?
Die Entlastungsmöglichkeiten waren groß und gut entwickelt bei dem mutigen und hohen Pressing von Australien. Dass davon nichts gefehlt hat, ist bei dem heutigen Spiel das Bittere, denn dass wir hinten raus wackeln und unser Spiel nicht mehr durchsetzen können, liegt einzig und allein an der fehlenden Kraft. Der Tank war leer, auch wenn sich die Mädels mit allem, was Sie hatten, dagegen gestemmt haben.

Da war der Bundestrainer auch als Seelentröster gefragt: Valentin Altenburg mit Charlotte Stapenhorst am Sonntag nach dem Australien-Spiel. Foto: Worldsportpics

Sie sind erst seit Jahresbeginn Damen-Bundestrainer und haben das Team in Ihrem ersten Turnier direkt erstmals seit zwölf Jahren wieder unter die Top Vier einer WM geführt. Macht Sie das stolz?
Das, was mich einerseits stolz macht, mir aber zugleich auch so wehtut, ist, dass wir es hier selbst in der Hand hatten. Unser gedanklicher Ansatz ist, dass wir voll auf uns gucken und aus unserer eigenen Kraft heraus die Spiele gewinnen. Heute haben wir genug kreiert, um das aus der eigenen Kraft zu tun und sind dann am Ende doch wieder an uns gescheitert. Aber ‚gescheitert‘ ist eigentlich das falsche Wort, denn wir haben hier so viel an Entwicklung und Zusammenwachsen mitgenommen und an Qualitätshockey entwickelt.

Wo kann die Reise mit den Danas zukünftig hingehen?
Der Glaube ist zurück! Die Mädels haben den Glauben zurückgewonnen, dass sie solche Spiele gewinnen und an der Weltspitze mithalten können. Das ist vielleicht der größte Gewinn des Turniers.

Mehrere Spielerinnen sagen, unter Ihnen wieder neuen Spaß am Hockey gefunden zu haben. Was haben Sie gemacht beziehungsweise wie lautet Ihr Rezept dafür?
Ich glaube, ich habe sie so sein lassen, wie sie sind und ganz viel Vertrauen reingegeben in diese Menschen. Das hat ganz viel mit der Mannschaft und mit mir gemacht, und das werden wir auch genauso weitermachen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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