JAN-MARCO MONTAG: Der Olympiasieger, Welt- und Europameister beendete seine Laufbahn mit einer stimmungsvollen Gala und vielen illustren Gästen.
Ein weiterer Großer unseres Sports hat seinen Schläger an den berühmten Nagel gehängt. Mit einer schön aufgezogenen Abschiedsgala unter dem Titel „Maach et joot, Jambo“ beendete am vergangenen Samstag Olympiasieger, Welt- und Europameister Jan-Marco Montag in seiner Heimatstadt Köln seine Laufbahn.
Der am Vortag des Events 39 Jahre alt Gewordene hatte bei Schwarz-Weiß seine Laufbahn begonnen und bis 2003 dort gespielt, weiter ging es für ihn über die Stationen Gladbacher HTC (2003-2008), Hertogenbosch/Niederlande (2008-2009), Rot-Weiss Köln (2009-2014) und Blau-Weiß Köln (2014-2022). Weggefährten aus zumindest allen seinen deutschen Clubs waren zur Abschiedsgala gekommen, dazu noch einige weitere Gefährten aus Montags Zeit in der Nationalmannschaft. Zwischen 2003 und 2012 hatte Jambo, wie ihn alle riefen, 221 Länderspiele bestritten mit den Höhepunkten WM-Gold 2006, Olympiagold 2008 und EM-Gold 2011. Sicherlich wären noch ein paar mehr Ex-Nationalspieler in Köln dabei gewesen, wenn nicht zeitgleich die Zehn-Jahres-Feier des deutschen Olympiasiegerteams von 2012 in Hamburg stattgefunden hätte.
Gebildet wurden zwei Mannschaften. Das Team „Jambo International“ (in der ersten Halbzeit mit Jan-Marco Montag) traf auf das Team „Jambo All Stars“ (mit Montag in der zweiten Halbzeit). Die Partie brachte zudem erstmals alle fünf hockeyspielenden Kölner Montags zusammen auf den Platz: die Gebrüder Hans und Joachim Montag (mit 100 bzw. 16 Einsätzen selber Nationalspieler) mit den Kindern Patrick und Daniel (von Hans) und Jan-Marco (von Joachim).
Nach stimmungsvollen 4x15 Minuten unter der Leitung der drei sich abwechselnden Bundesliga-Schiedsrichter Fabian Blasch, Christian Blasch und Christian Deckenbrock hatte am Ende „Jambo International“ mit 10:9 die Nase vorn. Aber das Ergebnis spielte an diesem Tag eine absolut untergeordnete Rolle. Die 350 Zuschauer (ohne die große Hitze wäre es wohl noch mehr gewesen) hatten auf der Blau-Weiß-Anlage auch so ihren Spaß, zumal sie von einer stimmungsvollen Moderation durch Ulf Anders und Überraschungsgast Steffen Simon (WDR-Sportchef) durch den Abend geleitet wurden.
Jan-Marco Montag, auf dem Arm Sohnemann Fritz, sagt Adieu. Davor gab es aber noch ein letztes Spiel mit langjährigen Wegbegleitern. Foto: Bohlscheid
Jan-Marco Montag wurden in der Halbzeit und nach dem Spiel von seinen beiden Kölner Anfangs- und Schlussvereinen Schwarz-Weiß und Blau-Weiß geehrt, auch DHB-Präsidentin Carola Morgenstern-Meyer nahm für den Deutschen Hockey-Bund (der auf dem Spielfeld durch die Vorstände Christoph Menke-Salz und Niclas Thiel vertreten war) eine Ehrung vor. Das Ganze ging nahtlos über in ein schönes Fest, das bis in die Morgenstunden andauerte.
Für den Clou des Tages hatte Fritz, der dreijährige Sohn von Jan-Marco Montag, gesorgt, als er seinem genau 1:04 Minuten (10 und 4 waren Montags Rückennummern in all den Jahren) vor Schluss unter tosendem Applaus ausgewechselten Vater über Mikrofon zurief: „Papa, hör auf mit dem Quatsch, spiel jetzt mit uns!“ Brüderchen Ole (knapp fünf Monate alt) und Frau Carolin dürfen sich auf alle Fälle auf mehr Zeit mit „Jambo“ freuen, den man nach über 20 Jahren in der 1. und zuletzt 2. Bundesliga nun nicht mehr sehen wird. In diesem Sinne: Mach es gut, Jambo! lim
Die Aufstellungen:
Jambo International: Tor: Felix Menke, Julian Wälzholz; Feld: Linus Butt, Jan-Marco Montag, Stefan Menke, Philipp Wedeward, Maik Günther, Luca Grossmann, Martin Chorus, Moritz Trompertz, Christoph Menke-Salz, Julien Keibel, Florian Kunz, Markus Krause, Andreas Menke, Sebastian Behr, Juri Hägele; Coach: Tibor Weißenborn.
Jambo Allstars: Tor: Christian Schulte, Peter Schlich; Feld: Mats Grambusch, Joachim Montag, Hans Montag, Daniel Montag, Ingo Germund, Andreas Paffenholz, Axel Schmitz, Jan-Marco Montag, Björn Emmerling, Patrick Montag, Dennis Knauf, Lars Schulte, Tom Grambusch, Florian Adrians, Tobias Luiz, Niclas Thiel, Sebastian Draguhn; Coach: Michael Hilgers.