20.09.2022
Für den Deutschen Hockey-Bund ist es nicht nur die sportlich wichtigste Veranstaltung 2023, sondern auch das organisatorisch größte Projekt des kommenden Jahres: die Doppel-Europameisterschaft im August 2023 in Mönchengladbach. Sportlich geht es um einen großen Titel, der in Verbindung mit einem garantierten Platz im Teilnehmerfeld des olympischen Hockeyturniers 2024 einen erheblichen Wert besitzt. Wer nämlich über die EM in Mönchengladbach als Sieger den direkten Weg nach Paris findet, umgeht eine heikle Qualifikationsphase, wenn sich im Frühjahr 2024 bei Damen und Herren jeweils 16 Mannschaften, auf zwei Achterturniere verteilt, um dann noch sechs freie Olympiatickets streiten müssen.
Und aus Sicht des Ausrichters geht es für den DHB darum, mit der ersten auf deutschem Boden stattfindenden internationalen Feldhockey-Meisterschaft seit 2011 sich einerseits finanziell nicht zu überheben und gleichzeitig etwas für die eigene Sportart und deren Standing in Deutschland zu tun. Dazu hat man jetzt auch zwei externe Marketing-Agenturen verpflichtet. Neben dem Finden von Sponsoren geht es auch um die Aktivierung einer ordentlichen Zuschauerzahl über die zehn EM-Tage hinweg. Mag die genannte Größenordnung von 100.000 Besuchern womöglich etwas zu ambitioniert sein (zum Vergleich: Bei der EM 2011 waren es rund 45.000 Zuschauer), so darf sich ein Trauerspiel wie bei manchem Pro-League-Auftritt der deutschen Nationalteams vor wenigen hundert Augenzeugen in der fast leeren Riesenarena auf gar keinen Fall wiederholen. Das würde im Fernsehen ein fatales Bild abgeben. Angestrebt wird, dass alle deutschen Spiele im Free-TV live übertragen werden. Die Verhandlungen laufen.
Mit einer Sonderseite zur Europameisterschaft 2023 in Mönchengladbach will der Deutsche Hockey-Bund das öffentliche Interesse an der Großveranstaltung bedienen. Unter www.eurohockey2023.com können Fans und Interessierte ab sofort einen Newsletter abonnieren und demnächst auch eine Vorbestellung für Zuschauertickets erledigen. Foto: DHB
Zum Schluss noch das: Lange war unklar, welche Folgen die äußerst kurzfristige Teilnahmeabsage der Herren von Rot-Weiss Köln beim Hallen-Europacup der Landesmeister im Februar 2022 haben würde. Weil coronabedingt das komplette Turnier der B-Division (Trophy) ausgefallen war, durfte man auf deutscher Seite hoffen, dass mangels eines sportlich ermittelten Aufsteigers der drohende deutsche Zwangsabstieg aus der höchsten Klasse vom europäischen Verband vielleicht doch nicht vollzogen wird. Doch inzwischen herrscht Gewissheit: Der Deutsche Hallenmeister 2022 (Mannheimer HC) wurde in die Trophy verbannt. Und ob dieses Turnier im Februar 2023 überhaupt stattfindet, ist zudem noch unklar, weil bisher kein Ausrichter vorhanden ist. Von einer „sehr unbefriedigenden, frustrierenden Situation“ spricht MHC-Geschäftsführer Falk Tischer. Mehr dazu in der DHZ 30.
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