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Hockey Stars Awards schon wieder in der Diskussion

11.10.2022

Hohn und Spott waren nach den Wahlen zu den Welthockeysportlern 2021 über die FIH als Veranstalter eingeprasselt. Wenige Monate nach dem Olympiasieg der niederländischen Damen und der belgischen Herren war kein einziger Vertreter dieser nachweislich besten Mannschaften der Welt als Gewinner einer individuellen Kategorie hervorgegangen. Stattdessen wanderten alle acht Preise (teils mit unglaublichen Stimmprozentzahlen) nach Indien. Die durch die Bronzemedaille ihrer Herren und den Halbfinaleinzug ihrer Damen in Rio zweifelsohne wieder auferstandene Hockey-Großmacht (es war die erste olympische Medaille seit 41 Jahren) hatte es bei diesen FIH Hockey Stars Awards wie kein anderes Land geschafft, seine Sympathisanten zum Mitmachen bei dieser Online-Wahl zu bewegen.

Der Weltverband, dem das Resultat offenbar selber ein wenig peinlich, zumindest aber suspekt war, reagierte mit veränderten Durchführungsbestimmungen. Die Einführung einer Expertengruppe, deren Stimmen immerhin 40 Prozent am Gesamtergebnis ausmachen, sollte eine Art fachliches Korrektiv für allzu schräge Ausschläge der Öffentlichkeit darstellen. Und was ist 2022 nun herausgekommen? Antwort: kaum ein anderes Bild als zuletzt. In sechs der acht wählbaren Kategorien landeten Vertreter Indiens ganz oben. Damit kein falscher Eindruck aufkommt: Die Leistungen der indischen Spielerinnen, Spieler und des Trainerpersonals sind aller Ehren wert. Doch waren sie in dem für die Entscheidung maßgeblichen Zeitraum (nach Olympia 2021 bis Spätsommer 2022) wirklich die weltbesten ihrer Kategorie? Da dürfen doch zumindest Zweifel aufkommen.

 

Die Wahl von Janneke Schopman als Trainerin des Jahres (eines weiblichen Teams) überraschte so manchen. Foto: FIH

Das sportliche Hauptevent dieser Zeitspanne war bei den Damen die Weltmeisterschaft. Da schnitt die Mannschaft Indiens als Neunter unter 16 teilnehmenden Mannschaften ab, was auch unterhalb der damaligen Weltranglistenposition (8) lag. Und jetzt wurde die Trainerin des indischen Damen-Nationalteams, die Niederländerin Janneke Schopman, zur Welttrainerin gekürt. Der Chefcoach jener Mannschaft, die den WM-Titel auf ziemlich souveräne Weise gewann, landete dahinter auf Platz 2, obwohl ihn die oben genannte Expertengruppe ganz oben platziert hatte. Aber das weitere Wahlvolk wollte halt was anderes. Wir brauchen da gar nicht mal die „deutsche Brille“ aufsetzen, um das nicht ganz verstehen zu können. In den sozialen Netzwerken geht schon wieder die Post ab. Welche Ergebnisse die Stars Awards 2022 im Detail gebracht haben, kann der DHZ-Ausgabe 33 entnommen werden.

 

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