DEUTSCHE
HOCKEY ZEITUNG

Mit Hockey erhalten Sie wertvolle Tipps und Informationen rund um den Hockeysport.

Paul Dösch: "Es war eher ein fließender Übergang"

Mit 19 Punkten und aktuell dem zweiten Tabellenplatz in der Staffel B haben die Herren des Berliner HC eine mehr als solide Hinrunde in der 1. Bundesliga hingelegt. BHC-Kapitän Paul Dösch (24) bilanziert im Gespräch im DHZ-Mitarbeiter Julius Hayner den ersten Saisonabschnitt der jungen Berliner Truppe.

Herr Doesch, Sie sind momentan mit einer Verletzung aus dem Verkehr gezogen. Das letzte Hinrundenspiel konnten Sie daher nur von außen verfolgen. War der Kapitän zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaftskollegen gegen den Club an der Alster?

Paul Dösch: Die Leistung war echt gut. Gerade dadurch, dass ich nicht gespielt habe, wussten wir nicht genau, wie das Spiel verlaufen wird, da uns mit Tim Strüven ein weiterer der erfahreneren Innenverteidiger vor der Saison verlassen hatte. Die beiden jungen Spieler haben das aber super aufgefangen und waren ein mehr als adäquater Ersatz. Dazu kommt, dass wir bisher gefühlt gegen Alster immer zuhause verloren haben. Sie sind ein extrem schwieriger Gegner und besonders schwer einzuschätzen. Aber es war ein offenes und von uns sehr unaufgeregtes und stabiles Bundesligaspiel.

Mit dem Sieg steht der BHC nach elf Spielen mit 19 Punkten auf Platz zwei der Staffel B. Alle Erwartungen übertroffen, voll im Soll oder hätten es sogar noch mehr Punkte sein können?

Wir sind voll im Soll. Gerade mit einem neuen Trainer und einer erneut im Kern verjüngten Mannschaft wussten wir vorher nicht, wo wir uns einordnen werden. Wir haben alle Spiele gewonnen, die wir gewinnen wollten, und konnten uns schnell unten absetzen, wodurch wir keine Sorgen hatten und nicht Gefahr gelaufen sind, irgendwie in Bedrängnis zu geraten.

Paul Dösch im Archivbild vom 2. Oktober 2022 während des BHC-Auswärtsspiels beim Mannheimer HC. Der Abwehrchef ist auch erster Strafecken- und Siebenmeterschütze beim Berliner HC, hat es in der Hinrunde schon auf neun Treffer gebracht. 22 Einsätze im A-Nationalteam hat der 24-Jährige auch schon absolviert. Foto: Ebeling

Gegen die vermeintlichen Topteams gab es in der Hinrunde hingegen kaum Punktgewinne. Was zeichnet den BHC gegen die „schwächeren“ Teams aus, und was fehlt Euch noch, um gegen die Spitzenteams zu punkten?

Schwierige Frage. Gegen HTHC und UHC haben wir ehrlicherweise unterirdisch gespielt. Da kann ich auch keine Ausrede finden, an den Tagen hatten wir keine Chance. Gegen MHC und Köln waren es enge Spiele, in denen wir spielerisch auf Augenhöhe waren. Doch da hat uns noch das nötige Glück gefehlt, um solche Teams zu schlagen. Die Spiele gegen die unteren Teams haben wir dann eher mit Kampfgeist und Wille gewonnen. Das waren nämlich knappe Spiele, in denen wir unsere Leistung etwas haben schleifen lassen. Spielerisch waren wir gegen die Topteams besser, der Wille und das Glück, was uns dann gegen die Topteams gefehlt hat, hat uns in den anderen Spielen die Punkte beschert.

Der Berliner HC ist zurzeit eine sehr junge Mannschaft, bei der viele sehr junge Spieler in Hauptrollen agieren. Ist der Umbruch, der vor zwei Saisons durch Martin Häners Karriereende eingeleitet wurde, schon vollzogen?

Ich würde das gar nicht so sehr als Umbruch betiteln. Es war in den letzten zwei, drei Jahren eher ein fließender Übergang. Klar war Martin Häners Karriereende ein großer Schritt, aber da haben auch viele andere Spieler aufgehört in diesem Zeitraum. Aber ganz viele wichtige Spieler der Mannschaft sind in den letzten Jahren auch zusammengeblieben. Für die jungen Spieler war es dann sehr angenehm, sich in den letzten zwei Jahren in Ruhe zu entwickeln, ohne direkt den Druck zu haben, abliefern zu müssen. Und das hat den Jungs offensichtlich richtig gutgetan. Da stehen einige nun in erster Reihe, was in der letzten Saison noch nicht der Fall war. So konnten sie zu richtig stabilen Bundesligaspielern reifen.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Mehr Analysen und Geschichten in der neuen Ausgabe der Hockey-Zeitung. Zum Download der aktuellen Ausgabe geht es hier

 

Mit der Hockey-Zeitung halten wir alle Hockeyfreunde auf dem Laufenden. Hier geht es zur aktuellen E-Paper-Ausgabe der DHZ. In unserer News-Rubrik und natürlich auf unseren Social Media Kanälen auf Facebook und Instagram gibt es ebenfalls aktuelle Nachrichten und jede Menge Diskussionsstoff von unserem Redaktionsleiter Uli Meyer und weiteren Mitarbeitern.