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Ohne größere Geldgeber kann man es gleich sein lassen

02.11.2022

Beim Bemühen um die Ausrichtung der Damen-Weltmeisterschaft 2022 hatte der Deutsche Hockey-Bund mit Hamburg einen potenten und willigen Partner an der Hand, dazu ein tolles Konzept mit einem mobilen Stadion im Herzen der City, die wohl wie kaum eine andere in Deutschland im positiven Sinne als hockeyverrückt bezeichnet werden darf. Die Sache hatte Charme und eigentlich eine Chance verdient. Es half am Ende alles nichts. Der Zuschlag ging 2019 an die Ausrichtergemeinschaft Spanien/Niederlande, die - wie man hörte - einfach mit ganz anderen Geldern in diesem Bewerberrennen hantieren konnte als der deutsche Konkurrent. Ähnlich ist es ja auf männlicher Seite mit Indien, das zuletzt zweimal in Folge allen anderen Interessenten allein schon mit der Größe des Budgets jeglichen Wind aus den Segeln nahm.

 

Eine weitere Niederlage im Endspurt einer WM-Bewerbung wird es für den DHB vorerst nicht geben. Noch vor der Zielgeraden der Vergabe der WM-Turniere 2026 ist der deutsche Verband ausgeschert und hat seine ursprünglich bekundeten Absichten, die Herren-Weltmeisterschaft nach Deutschland zu holen, für beendet erklärt. In den Gesprächen mit verschiedensten Institutionen mussten die DHB-Verantwortlichen erkennen, dass solch eine große Sache mit noch größerem Vorlauf angegangen werden muss. Und ohne größere Sponsoren an der Hand zu haben, kann man es im Grunde gleich sein lassen. Darauf zu hoffen, dass solche Geldgeber dann schon kommen werden, wenn man erstmal die Zusage der Ausrichtung in der Tasche hat, funktioniert nicht. Das ist die bittere Erkenntnis.

 

Beim 48. Kongress des Hockeyweltverbandes FIH kommen am Freitag und Samstag dieser Woche die Delegierten der nationalen und internationalen Verbände nur virtuell zusammen - in Form eines Online-Videomeetings.  Foto: FIH 

Man darf mit Interesse jetzt schauen, was sich in den nächsten Tagen auf der virtuellen FIH-Bühne abspielen wird. Das sind neben der Vergabe der WM-Turniere 2026 vor allem personelle Entscheidungen. Wer tritt die Nachfolge des unter dubiosen Umständen vom Chefsessel abgetretenen FIH-Präsidenten Batra (Indien) an? Wer glaubt, dass der Belgier Marc Coudron bei seinem zweiten Anlauf auf das höchste Amt im Welthockey mehr Erfolg haben wird als im Mai 2021, als er den damaligen Amtsinhaber Batra herausforderte und in der Stichwahl mit 61:63 Stimmen hauchdünn unterlag, könnte sich täuschen. Coudrons Mitbewerber Tayyab Ikram gilt als bestens vernetzt und dürfte als gebürtiger Pakistani und für Macau antretender Kandidat die Stimmpakete der Asiaten schon mal sicher haben. Drücken wir der deutschen Kandidatin für einen Platz im FIH Executive Board, Marion Rodewald, die Daumen für ihre Wahl.

 

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