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Xaver Hasun: „Es gibt eine Absprache, die beides ermöglicht"

Als Kapitän hat Xaver Hasun seinen Harvestehuder THC ohne Niederlage vorzeitig zum Gruppensieg in der 1. Bundesliga geführt. Sollte der HTHC das Viertelfinal-Heimspiel gegen West 2 (Mülheim oder Krefeld) überstehen und sich für das Final-Four qualifizieren, kommt auf Hasun ein Terminkonflikt zu, denn der 29-Jährige ist gleichzeitig auch Spielführer der österreichischen Nationalmannschaft, für die am DM-Wochenende die Hallen-WM in Südafrika beginnt. Doch hier zeichnet sich eine Lösung ab, wie Hasun im Interview mit DHZ-Mitarbeiter Julius Hayner verraten hat.

Herr Hasun, den Staffelsieg hat der HTHC am Wochenende perfekt gemacht, und Sie sind weiterhin ungeschlagen in dieser Hallensaison. Da kann man als Kapitän mit der Leistung seiner Mannschaft eigentlich nur zufrieden sein, oder?

XAVER HASUN: Absolut. Grundsätzlich können und sind wir mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Die Leistung bleibt aber immer ausbaufähig. Die Nord-Staffel ist dieses Jahr wieder sehr anspruchsvoll und mit sehr guten Mannschaften besetzt. In dieser Gruppe Erster zu werden, ist sicherlich eine sehr gute Leistung. Es gibt aber genug Aspekte in unserem Spiel, an denen wir noch arbeiten können, um diese zu verbessern.

Im Spiel gegen den UHC standen Sie selbst einmal unglücklicherweise im Mittelpunkt, als sie sich eine Platzwunde am Kopf zuzogen. Am Sonntag standen Sie bereits dick bandagiert wieder auf dem Platz. Ist nach dem anstrengenden Wochenende auch noch alles gesundheitlich in Ordnung?

Alles in Ordnung. Es waren ein paar Stiche, mehr aber nicht. Das war ja nicht der erste Cut in meiner Karriere (lacht).

Blutige Sache: HTHC-Kapitän Xaver Hasun am Samstag. Foto: Tischler

Im Viertelfinale erwartet der HTHC nun den Zweitplatzierten der West-Gruppe, welcher entweder der HTC Uhlenhorst Mülheim oder der Crefelder HTC sein wird. Was erwarten Sie von diesem Spiel, und haben Sie eventuell sogar einen Wunschgegner?

Ich habe ehrlicherweise keine Tendenz, wen ich lieber als Gegner im Viertelfinale hätte. Wir haben auch schon ein paar Spiele von beiden Mannschaften gesehen, aber weniger, weil wir explizit auf unsere möglichen Gegner geguckt haben, sondern wir generell interessiert waren, wie es in den anderen Staffeln ausschaut. Beide Mannschaften sind in jedem Fall sehr gut besetzt und anspruchsvolle Gegner. Krefeld kennen wir zwar aus der Vorbereitung und haben ein gewisses Gefühl für die Mannschaft, aber es ist auch keine Neuigkeit, dass Spiele aus der Vorbereitung reichlich wenig mit den Bundesligaspielen zu tun haben. Es werden anspruchsvolle Spiele für uns, egal gegen wen es geht.

Sie standen bereits 2015 im HTHC-Kader, als Ihr Verein das bisher letzte Mal Deutscher Meister in der Halle wurde. In der vergangenen Saison war erst im Halbfinale Endstation. Trauen Sie Ihrer Mannschaft zu, dass sie dieses Jahr wieder den Sprung nach ganz oben schafft?

Grundsätzlich war und ist unser Ziel ganz klar das Erreichen des Final-Four - und im Idealfall schneiden wir dort besser ab als im Vorjahr. Aber es ist immer extrem schwierig vorherzusehen, wie diese Viertelfinalspiele und das Endrunden-Turnier dann verlaufen. Letztes Jahr hätten auch die Wenigsten geglaubt, dass der Mannheimer HC so eine souveräne Endrunde spielen wird. Es gibt, wie gesagt, Einiges, was wir analysieren und verbessern können, um erst einmal ins Final-Four zu kommen. Dann traue ich es uns zu, dass wir dort eine gute Rolle spielen können.

Zeitgleich mit dem Final-Four in Frankfurt startet auch ein anderes großes Hallenturnier: die Hallen-Weltmeisterschaft in Südafrika. Kollidieren die DM-Endrunde und die Hallen-WM in Ihrem persönlichen Terminkalender oder haben Sie dennoch die Möglichkeit, um zwei große Titel innerhalb kürzester Zeit mitzuspielen?

Das ist erst einmal immer extrem schwierig. Man möchte sich nie zwischen seiner Nation und seinem Verein entscheiden müssen - gerade bei zwei so großen Turnieren. Es gibt aber Stand jetzt eine Entscheidung und die lautet, dass wir im Falle eines Halbfinal- und Finaleinzuges zur WM nachreisen. Es gibt dieses Jahr eine Sonderregelung, die zulässt, zwei Spieler mehr für die WM zu nominieren und diese auch einzusetzen im Laufe des Turniers. Diese Regelung greift bei uns, da wir uns für das DM-Viertelfinale qualifiziert haben. Ob wir dann die Back-Up-Spieler sind oder direkt eingreifen, werden wir dann sehen. Es gibt also eine Absprache, die beides ermöglicht, aber vorerst müssen wir uns mit dem HTHC für das Final-Four qualifizieren.

Vielen Dank für das Gespräch!

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