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Elian Mazkour: „Wir können auch in dieser Konstellation gutes und erfolgreiches Hockey spielen“

Erstaunlich souverän kamen die Herren von Rot-Weiss Köln auch ohne ihre Vielzahl an aktuellen A-Nationalspielern zum Gruppensieg in der 1. Bundesliga Halle. Viel dazu beigetragen hat Elian Mazkour als bester Kölner Saisontorschütze. Zu gerne hätte der 21-Jährige auch die Torjägerkanone in Empfang genommen. Aber trotz weiterer fünf Mazkour-Treffer im letzten Ligaspiel wurde er noch vom HTHC-Superstar Michael Körper überholt.

Ein „bisschen Enttäuschung“ darüber gesteht der Rot-Weiss-Stürmer im Gespräch mit DHZ-Mitarbeiter Julius Hayner ein. Aber Mazkour ist fairer Sportsmann genug, um dem Hamburger Kollegen auch zu gratulieren. Vielleicht kommt es ja zum Endspielduell der beiden Torjäger am 5. Februar beim Final-Four in Frankfurt. 

Herr Mazkour, der Ligabetrieb ist im Kasten. Zum Abschluss gab es ein 10:8 ihrer Mannschaft beim Crefelder HTC. Wie zufrieden sind Sie mit diesem Spiel und der gesamten regulären Hallensaison?

ELIAN MAZKOUR: Wie hatten zum Abschluss gegen den CHTC noch einmal knackiges Match erwartet, da es für Krefeld auch noch um einen möglichen Einzug ins Viertelfinale ging. Das wurde es auch. Uns war es wichtig, die reguläre Saison positiv mit einem Sieg zu beenden. Das haben wir auch deutlich geschafft. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und sind sehr zufrieden, dass wir die reguläre Saison mit einem Sieg beenden konnten. Das gibt uns ein gutes Gefühl für die nächste Aufgabe.

Rot-Weiss ist die Mannschaft, die auf die meisten Nationalspieler aufgrund der Weltmeisterschaft in Indien in der Hallensaison verzichten muss, dennoch gelang dieser sehr jungen Mannschaft ein souveräner Durchmarsch in der Gruppe West. Hätten Sie das so im Vorhinein erwartet oder dem Team gar zugetraut?

Nicht viele hatten uns zugetraut, dass wir mit dieser Mannschaft die Gruppe im Westen auf dem ersten Platz beenden werden und das Viertelfinale zu Hause spielen dürfen. Wie alle Mannschaften, die ohne ihre Nationalspieler auskommen mussten, hatten wir natürlich selbst eine gewisse Ungewissheit, wie die Saison für uns verlaufen wird. Wir haben uns von Spiel zu Spiel aber nach vorne entwickelt. Der erste Sieg gegen Mülheim war ein Knackpunkt. Dieser Erfolg hat uns gezeigt, dass es auch ohne die Nationalspieler ganz gut läuft, wir sind in einen Flow gekommen und hatten das Selbstvertrauen, dass wir auch in dieser Konstellation gutes und erfolgreiches Hockey spielen können.

Elian Mazkour (Mitte) im Kreis seiner Kölner Mannschaft am vergangenen Sonntag in Krefeld. Foto: Kramhöller

Bei all der Freude ärgerten Sie sich am Sonntag sichtlich nach dem Spiel. Gegen Ende mussten auch einmal Ihr Schläger und die Torlatte darunter leiden. Vermutlich hatten Sie da schon mitbekommen, dass Michael Körper Sie im Rennen um die Tormaschine doch noch überholt hat. War Ihnen diese Auszeichnung besonders wichtig?

Ja, natürlich schwingt da ein bisschen Enttäuschung mit. In erster Linie bin ich froh, dass ich meiner Mannschaft mit so vielen Toren helfen konnte. Als Stürmer möchte man immer möglichst viele Tore schießen und im Idealfall auch ganz oben stehen. Ich verbuche die Saison dennoch als persönlichen Erfolg, auch wenn eine Auszeichnung natürlich noch besser gewesen wäre. Michi macht im letzten Spiel dann noch 12 Tore, was eine unglaubliche Leistung ist, und weswegen er auch vollkommen verdient ganz oben steht. Da kann ich nur meine Glückwünsche aussprechen.

Die nächste Gelegenheit zum Toreschießen wartet bereits am Wochenende. Im Viertelfinale empfangen Sie den Club an der Alster. Wie schätzen sie die Kölner Chancen gegen die bekanntermaßen starken Nord-Vertreter ein? 

Generell gibt es spätestens ab dem Viertelfinale keine leichten Gegner mehr. Ich glaube, dass uns das Heimrecht sehr, sehr guttut. Das haben wir uns erkämpft, und wir freuen uns jetzt, mit der Unterstützung unserer Fans im Rücken dieses Viertelfinale zu spielen. Ich traue uns alles zu, wenn wir eine gute Performance auf den Platz bringen. Die Chancen sind 50:50, es wird viel von der Tagesform abhängen. Alster ist immer eine sehr starke Hallenmannschaft mit vielen guten Einzelspielern. Das wird ein sehr starker Gegner. Ich habe ein, zwei Spiele von ihnen schon sehen können. Die Chancen sind meiner Meinung nach ausgeglichen. Wir freuen uns in erster Linie auf ein heißes Spiel in unserer eigenen Halle.

Bei einer Qualifikation für die DM-Endrunde stünden zumindest rein theoretisch einige WM-Spieler wieder zur Verfügung. Gibt es bei Rot-Weiss Überlegungen, auf diese zurückzugreifen - wie zum Beispiel Jean Danneberg, der letzten Jahr MVP beim Final-Four wurde - oder spielt Köln die Saison mit dieser Mannschaft auch zu Ende?

Erst einmal wünsche ich mir, dass die Jungs in Indien das Maximum erreichen und solange wie möglich dort bleiben können. Wir haben uns mit dieser Mannschaft nun bewiesen und wollen „unsere“ Saison auch zu Ende spielen. Ob Jean oder ein anderer Spieler noch aktiviert wird, liegt am Ende beim Trainer. Das ist nicht meine Aufgabe und nicht meine Entscheidung. Ich kann nur sagen, dass wir uns bewiesen haben und zeitweise unser bestes Hallenhockey gezeigt haben. Lennard Leist, der vor der Saison zu uns gekommen ist, hat auch eine erstklassige Saison gespielt und war ein sehr solider Rückhalt. Er ist sofort gut reingekommen, und da haben wir auch jemanden im Tor, auf den wir uns verlassen können.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

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