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WM 2023 - ein vollauf gerechtfertigter Titelgewinn

31.01.2023

Ein Mal ist Glück, drei Mal ist Können, ist Mentalität, ist Wille und Glaube an seine eigenen Stärken. Drei Mal lag die deutsche Mannschaft in K.O.-Spielen bei dieser Weltmeisterschaft mit 0:2 in Rückstand. Aber weder im Viertelfinale gegen England noch im Halbfinale gegen Australien und auch nicht im Endspiel gegen Belgien ließ sich die DHB-Auswahl von diesem misslichen Zwischenstand entmutigen. Mag gegen die Briten nach der mit Abstand schwächsten deutschen Turnierleistung tatsächlich das ganze Füllhorn an Glück, das man in solch einem Turnier eben auch braucht, nötig gewesen zu sein, um das vorzeitige Aus zu vermeiden, so war das gegen Australien und Belgien überhaupt nicht mehr der Fall. Am Ende stand ein vollauf gerechtfertigter Titelgewinn einer Truppe, die neben dieser riesigen mentalen Stärke über weite Strecken auch verdammt gutes Hockey bot und läuferisch sogar den bislang hier als führend geltenden Australiern die Hacken zeigte.

 

Einen Fehler ihrer Vorgänger hat die aktuelle Mannschaft nicht begangen. 2016 in Rio waren alle nach dem unglaublichen Viertelfinale gegen Neuseeland auch zwei Tage später noch so berauscht vom geglückten Comeback, dass im Halbfinale der nötige Fokus fehlte. Das war diesmal nicht der Fall. Letztlich hat sich Deutschland bei dieser WM wie kein anderer zur echten Turniermannschaft entwickelt, die ihre Formkurve im Lauf der 14 Tage bis zum Maximum steigern konnte (das England-Spiel mal ausgeklammert) und deshalb beim Gipfelanstieg auch die Nase vorne hatte.

 

Hockey-Weltmeister Deutschland - zum dritten Mal nach 2002 und 2006 durfte eine deutsche Herren-Nationalmannschaft dieses Glücksgefühl genießen. Und nach drei spektakulären Aufholjagden in K.O.-Spielen auch völlig verdient. Foto: Worldsportpics 

Wie wichtig Vertrauen in die eigenen Stärken und den eingeschlagenen Weg ist, wurde an keinem anderen Beispiel besser deutlich als bei den Strafecken. Die Zahl derer, die dem Bundestrainer gerne einen Wechsel auf der Position des Hauptschützten angeraten hätten, ist auf dem Weg bis ins Halbfinale bestimmt angewachsen. Aber der Chefcoach und vor allem die Teamkameraden glaubten unvermindert daran, dass bei Gonzalo Peillat doch noch der Knoten platzen würde. Er hat in den beiden wichtigsten WM-Spielen dann alle Zweifler eines Besseren belehrt und mit vier eminent wichtigen Toren das ihm geschenkte Vertrauen mehr als ausreichend zurückbezahlt.

 

Deutschland ist Weltmeister - eine bessere Werbung für die EM 2023 im eigenen Land kann es nicht geben. Und Paris 2024 ist auch nur noch eineinhalb Jahre entfernt.

 

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