07.02.2023
Unsere WM-Helden sind nach ihrer Rückkehr aus Indien gebührend gefeiert worden. Ob direkt nach der Landung am Frankfurter Flughafen oder beim grandiosen Empfang in der Hockeyhalle von Rot-Weiss Köln oder anschließend beim Wiedersehen in ihren Clubs oder in ihren Heimatstädten (mit Eintrag in Goldene Bücher und vieles mehr) – überall erfuhren die neuen Hockey-Weltmeister viel Bewunderung, Anerkennung und Respekt für das Geleistete. Und bei zahlreichen Medienauftritten wie am Samstag im ZDF-Sportstudio nahmen sich die Weltmeister auch die Freiheit heraus, dezent darauf hinzuweisen, dass über das aktuelle Schulterklopfen hinaus der Hockeysport mehr Beachtung in den Medien verdient habe, vor allem beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Mal sehen, wie die TV-Anstalten sich dies zu Herzen nehmen und beim nationalen Saisonhöhepunkt 2023, der Europameisterschaft im August in Mönchengladbach, am Start sein werden. Eine bessere Steilvorlage als der WM-Titel kann es wirklich nicht geben.
Frankfurt hat am Wochenende eine schwungvolle Hallen-DM geboten. Die wunderbare Halle war an beiden Tagen sehr gut besucht. Von außerhalb nahm über das Netz und in den Sozialen Medien eine rege Community anteil. Sportlich war es bei den Damen ein nahezu ungefährdeter Sieg des Titelverteidigers Düsseldorf, auch weil die Konkurrenz nicht das nötige Format hatte: Mannheim mit ganz schwachem Auftritt; München mutig-sympathisch, aber noch nicht reif genug, und Alster ohne alle aktuellen Nationalspielerinnen einfach personell zu geschwächt für den großen Wurf. Auf Herren-Seite war das Feld viel ausgeglichener. Da machte am Ende wirklich einer den feinen Unterschied: Tobias Hauke. Was die „Legende“ (O-Ton Michael Körper) in seinen wahrscheinlich letzten beiden Spielen noch einmal ablieferte, war einfach grandios. Nachdem Haukes letzte Auftritte im Nationaltrikot nicht vom erhofften Teamerfolg begleitet waren (Olympia 2021, Hallen-EM 2022), so ist ihm dieser Abgang als Deutscher Meister und MVP des Final-Four mehr als zu gönnen.
Beim außerordentlichen Bundestg in Frankfurt fand die Führung des Deutschen Hockey-Bundes um Präsident Henning Fastrich (links) letztlich klare Mehrheiten für ihre Anträge zu einer Umlage und einer Beitragserhöhung. Foto: DHZ
In Frankfurt war auch der außerordentliche Bundestag. Der DHB erhielt grünes Licht für seine beiden Anträge. Das wird dem Verband rund 400 000 Euro zusätzliche Gelder in die Kassen spülen und vor allem die Fortsetzung des „DHB Digital“-Projekts absichern. Jürgen-Michael „Ben“ Glubrecht, bei der Veranstaltung mit riesigem Beifall für sein Lebenswerk bedachter „Urvater“ des Hockey-Internets in Deutschland, mahnt jedoch vor schneller Zufriedenheit, nur weil nun die Finanzierung gesichert ist. „Jetzt“, so der Berliner im Austausch mit der DHZ, „geht die Arbeit erst richtig los“.
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