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WU18: Verdienter Start-Ziel-Sieg für Feldmeister Bremer HC

02.03.2023

Nach dem Feld-DM-Titel 2022 holte sich die Weibliche U18 des Bremer Hockey-Club auch in der Halle den Deutschen Meistertitel in dieser Altersklasse. In Mannheim gewann die Mannschaft um A-Nationalspielerin Lena Frerichs die 22. Hallen-DM der ältesten Jugendspielklasse. Im Finale schlug Bremen den Gastgeber Mannheimer HC mit 4:1.

„Es war ein vollkommen verdienter Start-Ziel-Sieg des Bremer HC“, sagte Nicklas Benecke. Der WU18-Bundestrainer führte zusammen mit seinem Co-Trainer Tobias Jordan die offizielle Spielbeobachtung des DM-Turniers durch. Wie von Benecke festgestellt, zeigte das Team von Trainer Florin Keller von Beginn an seine Dominanz. Die Vorrundengegner Wiesbadener THC (3:0), Münchner SC (6:0) und Uhlenhorst Mülheim (3:1) wurden vom Bremer Team deutlich bezwungen. Den Kampf um den zweiten Halbfinalplatz in dieser Gruppe B entschied der süddeutsche Meister Wiesbadener THC durch sein 3:2 über Mülheim für sich. Ohne Sieg am Samstag mussten München und Mülheim ihre Träume von einer Topplatzierung aufgeben.
In der Gruppe A verlief das Rennen um die beiden Halbfinalplätze deutlich enger. Die ersten drei Spiele endeten alle unentschieden, erst Mannheim durchbrach mit seinem 3:1 über Harvestehude die kleine Serie. Am Ende hatte sich Südvize MHC Platz eins gesichert, als zweites Team zog der Nord-Ost-Meister Club an der Alster in die Vorschlussrunde ein. Auf der Strecke blieben die sieglosen Mannschaften Club Raffelberg und HTHC. Damit waren beide West-Vertreter früh aus dem Titelrennen, da konnten die Siege in den sonntäglichen Platzierungsspielen für Mülheim und Raffelberg kaum trösten.
Im Halbfinale revanchierten sich die späteren Finalisten für ihre Endspielniederlagen in der Qualifikationsrunde. So schaltete Mannheim, das im Finale der süddeutschen Meisterschaft noch 2:3 gegen Wiesbaden verloren hatte, den WTHC nach 1:1-Endstand im Shoot-out mit 2:1 aus. Und Bremen machte gegen Alster eine 1:3-Endspielniederlage von der Nord-Ost-Zwischenrunde wett, indem es 2:0 gewann.

Schlusspfiff in Mannheim. Während die Titelträume des Gastgebers MHC (in blau) gerade geplatzt sind, jubeln die Spielerinnen des Bremer HC über ihren Triumph bei der weiblichen U18. Foto: Foto2press

„Sicherlich stand beim Bremer HC Lena Frerichs etwas im Fokus, die gerade reichzeitig zur DM von der Damen-Pro-League aus Australien zurückgekehrt ist. „Lena entscheidet den Samstag und das Halbfinale“, so Benecke. Da der taktische Kniff des MHC-Trainers Tobias Herre, Lena Frerichs durch Charlotte Hendrix eine Sonderbewachung zukommen zu lassen, die deren Wirkungsradius stark einschränkte, erfolgreich war, konnten im Endspiel auch andere Spieler des Bremer HC ihre Qualität zeigen. Allen voran Gesa Lubienski. „Gesa war kaum in den Griff zu kriegen und riss mit ihren Laufwegen, mit und ohne Ball, ein ums andere Mal gefährliche Lücken in der MHC-Abwehr“, so Benecke. So war die auffälligste Spielerin des Endspiels auch Vorbereiterin des 1:0 (5.), als sie über links für die erfolgreichste DM-Torschützin, Natalie Hoppe, auflegte. Lena Frerichs wuchtete nach zehn Minuten die erste Ecke hoch ins kurze Eck – 2:0. Zwar konnte der MHC bald noch einmal Hoffnung schöpfen, als Luise Bantow verkürzte (11.), doch Frerichs stellte noch vor der Halbzeit mit der zweiten Ecke zum 3:1 (14.) den alten Abstand wieder her.
In der zweiten Hälfte mühte sich Mannheim vergeblich, den Abwehrriegel des BHC zu knacken. Die mit nur zwei Gegentoren in fünf DM-Spielen beste Defensive wehrte alle Versuche des Gegners meist souverän ab und konnte sich ansonsten auf Ballkontrolle und gelegentliche Konter beschränken. Ein solcher führte in der Schlussminute durch Gesa Lubienski zum 4:1, das Bremens ersten Hallen-DM-Titel in der U18-Klasse festschrieb.
„Das Finale hat gezeigt, dass der Bremer HC neben Lena Frerichs auch insgesamt richtig gut besetzt ist“, so Nicklas Benecke. Ins Allstar-Turnier berief er zusammen mit Tobias Jordan die Torhüterin Klara Batschko (Alster) und die Feldspielerinnen Lena Frerichs, Natalie Hoppe (beide Bremen), Elisa Brauel-Jahnke (Alster), Lale Schilling (Wiesbaden) und Charlotte Hendrix (Mannheim). Auffällig gut sahen die Beobachter auch Gesa Lubienski (BHC), Carolin Seidel (MHC), Josephine Wahmes (WTHC), Katharina Haid (Alster), Taja Gans (Raffelberg), Martina Reisenegger Lillo (München), Katharina Becker (Mülheim) und Emilia Landshut (HTHC).

Das Allstar-Team der WU18. Die Turnierbeobachter Tobias Jordan (links) und Nicklas Benecke (rechts) nominierten dafür Charlotte Hendrix, Natalie Hoppe, Lale Schilling, Klara Batschko, Lena Frerichs und Elisa Brauel-Jahnke (von links). Fotos: Foto2press

Von einer „typischen U18-Meisterschaft“ sprach Nicklas Benecke in seiner sportlichen Gesamtbewertung. Es seien „viele individuell starke Leistungen“, aber nur „wenige mannschaftlich kompakte Leistungen“ übers Wochenende hinweg zu sehen gewesen, was daran liegt, dass die U18-Kader in den Clubs meist keine homogenen Trainingsgruppen mehr sind. „Am Ende sind die drei Teams vorne gelegen, die am meisten auch über die U18 hinaus im Damenbereich in dieser Formation zusammenspielen“, so Benecke.
Kritisch äußerte sich der U18-Bundestrainer zu den Leistungen der acht DM-Schiedsrichter/innen Dorothea Braun, Julia Jungbluth, Alia Korth, Jonas Ottmüller, Robin Rösslein, Lukas Siebeck, Tobias Strelow und Sebastian Wittmann. „Das war übers ganze Wochenende nicht wirklich gut. Da wurde zwar kein Spiel durch eine grobe Fehl­entscheidung entschieden, aber es gab schon einige wilde Sachen und viele Kleinigkeiten, über die man später fast mehr diskutiert hat als über die Spiele an sich“, formulierte es Nicklas Benecke. Unstrittig sei dagegen die gelungene Ausrichtung des Mannheimer HC gewesen. „Hier haben sich alle gut aufgehoben gefühlt“, so Benecke. lim

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