DEUTSCHE
HOCKEY ZEITUNG

Mit Hockey erhalten Sie wertvolle Tipps und Informationen rund um den Hockeysport.

WU14: "Wie eine Walze" gelangt der Berliner HC zum Titel

05.03.2023

Seinen sechsten blauen Wimpel als Deutscher Hallenmeister im weiblichen U14-Bereich holte sich der Berliner HC. In Hamburg triumphierte das Team aus der Bundeshauptstadt nach einem 2:0-Endspielsieg über den Münchner SC. Von einem „absolut verdienten Titel für den BHC“ sprach U16-Bundestrainer Jan Henseler als offizieller Turnierbeobachter der 52. Hallen-DM dieser Altersklasse.

„Wie eine Walze“ sah Henseler den späteren Meister bereits durch die Gruppenphase gehen. Beim ersten Aufeinandertreffen mit dem Münchner SC war das Spiel bereits zur Halbzeit mit 4:0 entschieden. Auch gegen den ASV München führte der BHC zur Pause 3:0. Beim Stand von 4:1 keine drei Minuten vor Ende schien der zweite Dreier für die Schützlinge des BHC-Trainergespanns Ulrich Kuske/Brian Atah schon eingetütet. Erstaunlicherweise schaffte der Dritte der Südmeisterschaft in einer irren Schlussphase noch ein 4:4-Unentschieden. Aber Berlin kam nach dem kurzen Wackler schnell wieder auf Kurs und sicherte sich mit einem 5:2 über Westmeister Düsseldorfer HC den ersten Platz in der Gruppe B. Den zweiten Platz im Halbfinale holte sich der MSC. Der Süddeutsche Meister setzte sich sowohl gegen DHC als auch ASV durch.
In der Gruppe A errang Gastgeber und Feldmeister Harvestehuder THC ungeschlagen Platz eins. Auch der zweite Hamburger Vertreter gelangte ins Halbfinale. Allerdings benötigte der Klipper THC am Ende Schützenhilfe von Schwarz-Weiß Bonn. Denn Klipper, mit 4:0 über Bonn souverän gestartet, wäre nach seiner abschließenden 2:5-Niederlage gegen den HTHC draußen gewesen, wenn der HC Ludwigsburg sein letztes Spiel gegen Bonn gewonnen hätte. Aber der Süd-Vize kam nach zwei anfänglichen Unentschieden gegen die Hamburger Konkurrenz auch im dritten Auftritt nicht über eine Punkteteilung (0:0 gegen Bonn) hinaus.

WU14-Hallenmeister Berliner HC. Zum sechsten Mal nach 1991, 1992, 1999, 2006 und 2018 setzte sich der BHC-Nachwuchs bei Deutschen Hallenmeisterschaften im jüngsten weiblichen Altersbereich auf die Siegerliste. Foto: Tischler 

Im Halbfinale war dann etwas überraschend für beide Hamburg-Vertreter, die sich im Oktober noch im Feld-DM-Endspiel gegenübergestanden hatten, Endstation. „Sie haben sich schwergetan, Wirkung zu zeigen, sprich Tore zu schießen“, so Jan Henseler. So zog der HTHC, der im Nord-Ost-Endspiel noch den Berliner HC 3:1 geschlagen hatte, gegen den Münchner SC mit 1:2 den Kürzeren. Besser sah es für Klipper bei einer 1:0-Halbzeitführung gegen Berlin aus, doch der BHC drehte das Spiel noch zum 2:1-Sieg.
Im Endspiel legten die Berlinerinnen in der ersten Halbzeit den Grundstein zum Titel. In einer lange Zeit chancenarmen Partie nutzte der BHC seine wenigen Möglichkeiten durch Maja Schröder (6.) und Birthe Reitemeier (12.) zur 2:0-Pausenführung. München intensivierte in der zweiten Hälfte seine Offensivbemühungen, scheiterte aber bei drei Strafecken an der starken BHC-Torhüterin Johanna Warnecke, die bis zum Schlusspfiff ihren Kasten sauberhalten konnte. Nach 1991, 92, 99, 2006 und 2018 war es der sechste blaue Wimpel in dieser Altersklasse. Nur ein Titel fehlt dem BHC noch, um zur U14-Bilanz des Rekordhalters Rüsselsheimer RK aufzuschließen.
„Berlin ist ein absolut verdienter Meister. Von seinen technischen Qualitäten und seiner Fähigkeit, mit vielen schnellen Spielerinnen im Angriff immer Pressing spielen und hohes Tempo gehen zu können, war der BHC das beste Team hier“, stellte der Beobachter fest. Lob gab es auch für den Münchner SC, der sich nach dem 0:4-Auftakt „gut gesteigert“ und sich mit großer Leidenschaft und taktischem Vermögen sein Vordringen ins Endspiel verdient habe. Der Düsseldorfer HC, der wie der zweite WHV-Vertreter Bonn die Gruppenphase als Letzter beendete, sei trotz großer Breite im Kader „ein bisschen hinter den Erwartungen zurückgeblieben“.
Insgesamt sprach Jan Henseler von einer „guten U14-Meisterschaft“, weil viele Teams spielerisch, taktisch und technisch „schon sehr weit“ entwickelt waren, andere kamen „mehr über Mentalität und kämpferischen Einsatz“.

Das Allstar-Team bei der DM der  weiblichen U14 in Hamburg. Von links Victoria Käske, Nelly Ommert, Johanna Warnecke, Mia Brennecke, Chiara Steiner und Birthe Reitemeier. Fotos: Tischler

Ins Allstar-Team berief der Bundestrainer Torhüterin Johanna Warnecke (BHC) und die Feldspielerinnen Mia Brennecke (Düsseldorfer HC), Chiara Steiner, Nelly Ommert (beide MSC), Victoria Käske und Birthe Reitemeier (beide BHC), letztere bezeichnete Jan Henseler als auch „MVP dieser DM“. Sehr auffällig hätten außerdem noch Maja Schröder, Annika Marie Schroll (beide BHC), Jula Pröschel (MSC), Elisa Griesbach, Paula von Vultejus (beide HTHC), Liv Matthies, Philippa Lahrtz (beide Klipper), Clara Hugendubel von Falk (ASV), Pauline Röske (Ludwigsburg), Marie Buddenberg (DHC) und Annika Schönhoff (Bonn) gespielt.
Die acht eingesetzten Unparteiischen „haben ihren Teil zu einer guten DM beigetragen“, lobte der Bundestrainer die Auftritte von Tim Bachmann, Maximilian Bruns, Lennard Dittrich, Finn Hoffmann, Julia Schulz, Benedikt Schuster, Joshua Vogler und Fiona Weißert. Sehr gut empfand Henseler auch die Ausrichtung des HTHC. „Das war einerseits sehr routiniert, aber immer liebevoll wurde sich um die Gäste gekümmert.“  lim

Mehr Analysen und Geschichten in der neuen Ausgabe der Hockey-Zeitung. Zum Download der aktuellen Ausgabe geht es hier

 

Mit der Hockey-Zeitung halten wir alle Hockeyfreunde auf dem Laufenden. Hier geht es zur aktuellen E-Paper-Ausgabe der DHZ. In unserer News-Rubrik und natürlich auf unseren Social Media Kanälen auf Facebook und Instagram gibt es ebenfalls aktuelle Nachrichten und jede Menge Diskussionsstoff von unserem Redaktionsleiter Uli Meyer und weiteren Mitarbeitern.