DEUTSCHE
HOCKEY ZEITUNG

Mit Hockey erhalten Sie wertvolle Tipps und Informationen rund um den Hockeysport.

Unter den gegebenen Voraussetzungen...

11.04.2023

Unter den gegebenen Voraussetzungen, so setzte Nico Sussenburger zu seinem Oster-Fazit an, hätten die verschiedenen deutschen Teilnehmer beim „Final8“ der Euro Hockey League 2023 quasi am Maximum ihrer Möglichkeiten gespielt. Dem Trainer des deutschen Damenmeisters Düsseldorfer HC war natürlich nicht entgangen, dass alle Konkurrenten das große Turnier in der europäischen Königsklasse zu einem für sie günstigeren Saisonzeitpunkt bestreiten konnten, als das bei den besten deutschen Clubvertretern der Fall war. Das sei „ein großer Unterschied“ (Sussenburger), ob man schon fest im Wettkampfrhythmus drin ist oder eben ein halbes Jahr lang (fast) kein Feld-Punktspiel mehr bestreiten konnte.

 

Dabei hatte sich die Ausgangssituation für die DHC-Damen und die Herren von Rot-Weiss Köln, Hamburger Polo Club und Harvestehuder THC schon gegenüber mancher Konstellation der Vorjahre verbessert, indem im Frühjahr 2023 für jeden ein normales Ligaspiel (bei Köln waren es sogar zwei) aus dem Gesamtschema herausgezogen werden konnte und eine Woche vor dem europäischen Gipfel als EHL-Generalprobe diente. Fünf oder sechs Spiele vor der EHL zu haben wie die Holländer, Belgier, Spanier oder Engländer wäre halt noch besser, sagt Nico Sussenburger (sicherlich auch im Namen der betroffenen Kollegen). Ob solche „Wunschzettel“ jemals in Erfüllung gehen werden, sei dahingestellt. Denn dass sich da eine ganze Liga und der dahinterstehende Verband mit einspannen lassen wollen, schon ab Anfang März Feld-Bundesliga zu spielen, nur damit ein paar wenige eine gute EHL-Vorbereitung haben, ist nicht zwingend zu erwarten.

 

Düsseldorfs Trainer Nico Sussenburger holte mit seinen DHC-Damen eine Bronzemedaille bei der Euro Hockey League 2023, was seiner Ansicht nach aufgrund verschiedener Voraussetzungen als großer Erfolg zu werten sei. Foto: EHL

 

Eine zweite Ungleichheit stieß dem DHC-Trainer beim diesjährigen EHL-Final8 sauer auf. Es könne nicht sein, so Sussenburger, dass die Regenerationszeiten für die einzelnen Teams derart krass auseinanderliegen, wie es heuer der Fall war. Ein Unterschied von wenigen Stunden wäre kein Thema, doch wenn ein Finalist sich 48 Stunden lang von den Strapazen eines Halbfinalspiels erholen könne und der andere gerade mal 24 Stunden, dann würde das an Wettbewerbsverzerrung grenzen. Die Zuständigen der EHL und des Europäischen Verbandes EHF wiesen eine Bevorzugung der niederländischen Gastgeber zurück und verwiesen auf Losglück (oder -pech). Doch dass eine solche Schieflage überhaupt erst entstehen kann, weil man unbedingt auch noch Spiele der Jugend-EHL im Gesamtpaket der Osterveranstaltung mit unterbringen will, gibt dann schon zu denken.

 

Mehr Analysen und Geschichten in der neuen Ausgabe der Hockey-Zeitung. Zum Download der aktuellen Ausgabe geht es hier

Mit der Hockey-Zeitung halten wir alle Hockeyfreunde auf dem Laufenden. Hier geht es zur aktuellen E-Paper-Ausgabe der DHZ. In unserer News-Rubrik und natürlich auf unseren Social Media Kanälen auf Facebook und Instagram gibt es ebenfalls aktuelle Nachrichten und jede Menge Diskussionsstoff von unserem Redaktionsleiter Uli Meyer und weiteren Mitarbeitern.