16.05.2023
Wie recht er doch hatte. Clemens Oldhafer, reaktivierter Routinier des Düsseldorfer HC, hatte vorige Woche im DHZ-Interview angemerkt, dass in K.O.-Spielen „die Uhren erfahrungsgemäß etwas anders ticken“. Genau so ist es an gleich mehreren Schauplätzen am vorigen Wochenende gekommen. Und die DHC-Herren sind das beste Beispiel für den Oldhafer-Satz. Die Düsseldorfer Herren hatten in 16 Bundesligaspielen keinen Strohhalm gesehen, waren von der Konkurrenz oft genug richtig versohlt worden, wie das DHC-Saisontorverhältnis von 18:87 verdeutlicht. Doch nun haben diese Düsseldorfer das erste Spiel im Play-down mit 2:0 gewonnen und mit ihrem ersten Saisonsieg den Gegner TSV Mannheim Hockey gleich richtig unter Druck gesetzt. Natürlich kann der TSV die Sache noch korrigieren, muss dafür aber sowohl am Samstag und dann in einem Entscheidungsspiel am Sonntag gewinnen, um den Abstieg zu verhindern.
In einer ähnlich ungünstigen Lage stecken auch die beiden amtierenden Meister Düsseldorfer HC (Damen) und Rot-Weiss Köln (Herren). Nach den Auftaktniederlagen im Play-off-Viertelfinale haben die beiden DM-Titelverteidiger gehörig Druck auf dem Kessel, soll ihr Traum vom Meister-Hattrick nicht bereits vor dem Final-Four platzen. Auch bei den Herren des Mannheimer HC, der in dieser Saison die punktbesten Mannschaften (Damen/Herren) der 1.Bundesliga stellt, dürften nach ihrer erstaunlich deftigen 2:5-Klatsche in Krefeld alle Alarmglocken ausgelöst worden sein. Die Gefahr, bei der Heim-DM-Endrunde am 3./4. Juni nur Tribünengast zu sein, ist zum Greifen nah. Natürlich gab es zum Start der K.O.-Phase auch ein paar erwartbare Ergebnisse, trotzdem könnte der Spannungsbogen vor dem kommenden Wochenende kaum größer sein. Ob die Uhren dann wieder normal ticken?
Den Herren des Crefelder HTC gelang zum Auftakt der Play-off-Viertelfinalspiele die vielleicht größte Überraschung, indem sie den Mannheimer HC, punktbeste Mannschaft der Saison in der 1. Bundesliga, mit 5:2 geradezu deklassierten. Aber nicht nur die MHC-Herren stehen am kommenden Wochenende unter Druck. Foto: Hockeyliga/Marc Junge
Zwei unserer Interviews in dieser Magazin-Ausgabe der Deutschen Hockey Zeitung (DHZ 18) beschäftigen sich mit dem Play-off: Weltmeister Hannes Müller (UHC Hamburg) und Franzisca Hauke (Harvestehuder THC) legen ihre Sicht der Dinge nach Auftaktniederlagen ihrer Teams dar. Bei den anderen beiden Gesprächen öffnet sich unser Spektrum. Tayyab Ikram, Präsident des Welthockeyverbandes FIH, gibt ein klares Statement zur olympischen Zukunft des Hockeysports und begründet außerdem seine besondere Sympathie für das deutsche Hockey. Schließlich ziehen wir mit Linda van Overmeire und Thomas Lange ein Fazit zur Aktion „Special Spenden Spieltag“.
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