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Alle Personalien geklärt: Die EM-Kader stehen

Die Kader stehen. Mit welcher Formation die deutschen Damen und Herren bei der Europameisterschaft ab 18. August in Mönchengladbach an den Start gehen werden, ist seit gut einer Woche bekannt. Nach Arbeitslehrgängen in Limburg (Damen) und Hamburg (Herren) verkündeten die Bundestrainer ihre endgültigen, 18 Köpfe umfassenden EM-Kader.

Während der männliche Bereich um Bundestrainer André Henning im Anschluss an die Pro League lediglich noch einen einwöchigen Arbeitslehrgang ohne Testspiele zwischen 14. und 21. Juli in Hamburg absolvierte, hatte Damen-Bundestrainer Valentin Altenburg seinen erweiterten Kader in Limburg versammelt. Neben Trainingseinheiten gab es dort sowie im hessischen Umland (Wiesbaden/Rüsselsheim) insgesamt vier inoffizielle EM-Tests gegen China und Indien. Alle vier Partien wurden gewonnen. Die Chinesinnen wurden 3:2 besiegt, gegen Indien hießen die Ergebnisse 4:1, 7:1 und 2:0.

Im Anschluss wählte Altenburg aus der 26-köpfigen Gruppe jene 18 Spielerinnen aus, die das deutsche Team bei der 16. EM repräsentieren werden. Am Tag der Nominierung (21. Juli) sagte der Bundestrainer dazu folgendes: „Zum Ende eines sehr intensiven und erfolgreichen Lehrgangs habe ich heute den Kader der deutschen Damen-Nationalmannschaft für die Europameisterschaft in Mönchengladbach nominiert. Ich bin mit der Leistungsentwicklung aller Spielerinnen in den letzten Wochen hochzufrieden, und wenn es nach mir ginge, würde ich gerne allen Spielerinnen das Abenteuer Europameisterschaft ermöglichen. Egal wo wir in den letzten Wochen als DANAS gespielt haben, ob in Wiesbaden, Limburg oder Rüsselsheim, es war immer ausverkauft. Der Funke ist vom Platz auf die Zuschauer und von den Zuschauern auf die Spielerinnen übergesprungen. Das macht unglaublich viel Vorfreude auf ein ausverkauftes Haus bei der Europameisterschaft in unserem Wohnzimmer. Wir werden in jedem Spiel der EuroHockey Championships 2023 unsere Chance suchen, egal wer auf der anderen Seite steht.“

Nicht den Sprung in den EM-Kader geschafft haben es die Lehrgangsteilnehmerinnen Nathalie Kubalski, Jule Bleuel, Emma Davidsmeyer, Laura Saenger, Sara Strauss, Benedetta Wenzel, Felicia Wiedermann und Pia Maertens, wobei letztere aufgrund ihrer Kreuzbandverletzung ohnehin keine Option für die EM war, sie aber in Begleitung der Mannschaft ihr individuelles Rekonvaleszenzprogramm vorantrieb.
Gegenüber der EM 2021 sind Noelle Rother, Stine Kurz, Linnea Weidemann, Pauline Heinz und Lisa Nolte neu im Kader, wobei Weidemann schon die WM 2022 bestritt, aber mit 19 Jahren trotzdem noch die jüngste deutsche Spielerin im EM-Kader ist.
Angeführt wird der deutsche EM-Kader von den beiden Kapitäninnen Nike Lorenz und Sonja Zimmermann. Die 18 Spielerinnen kommen aus zehn verschiedenen Vereinen. Die erfahrenste Spielerin im Kader ist Anne Schröder mit 190 Feld-Länderspielen, sie absolvierte bereits die vergangenen vier Feld-Europameisterschaften 2015, 2017, 2019 und 2021. Ebenfalls vor ihrem fünften EM-Turnier stehen Selin Oruz und Cécile Pieper

Wenige Tage nach den Damen gab es dann auch die EM-Nominierung bei den deutschen Herren. Von den 26 Teilnehmern des Hamburger Lehrgangs musste André Henning am Ende acht mitteilen, dass sie den Sprung in den Mönchengladbach-Kader leider nicht geschafft hatten: Niklas Garst, Niklas Bosserhoff, Raphael Hartkopf, Paul Kaufmann, Marco Miltkau, Elian Mazkour, Benedikt Schwarzhaupt und Constantin Staib.

„Wir hatten im Sturm eine Gruppe von mindestens neun sehr guten Kandidaten, die bis zum Schluss im Rennen um die EM-Plätze waren. Entsprechend war das eine extrem schwierige Aufgabe, da es selbstverständlich nicht ausschließlich fünf ,richtige‘ Kandidaten gab, sondern es sich deutlich mehr Spieler verdient haben, an der EM teilzunehmen. Am Ende war es eine Millimeterentscheidung, in der sich mit Timm Herzbruch und Malte Hellwig zwei Stürmer - im Vergleich zur WM - neu ins Team gespielt haben, weil sie in diesem Sommer eine starke Form hatten. Richtung Olympia wird das Rennen wieder neu eröffnet werden und alle bekommen eine neue Chance“, teilte der Bundestrainer zu seiner Personalentscheidung mit. Mit Miltkau, Bosserhoff und Kaufmann (letzte beiden P-akkreditiert) erwischte es immerhin drei aus dem Weltmeisterteam vom Januar 2023. Somit sind noch 15 Weltmeister im EM-Kader vertreten. Neu dabei im Vergleich zur siegreichen WM-Truppe sind Johannes Große, Timm Herzbruch und Malte Hellwig, wobei Große und Herzbruch bereits zum EM-Kader 2021 zählten. Der Personalwechsel gegenüber der Europameisterschaft vor zwei Jahren in Amsterdam ist dennoch gewaltig: Nur noch acht Spieler vom 2021-Aufgebot sind dabei.

Der erfahrenste Spieler ist Martin Zwicker mit 294 Länderspielen, er wird seine sechste (!) Feld-EM spielen. Seit 2013, als Deutschland letztmals Feld-Europameister wurde, hat der Mittelfeldanker kein EM-Turnier verpasst. Auch Kapitän Mats Grambusch war 2013 schon Europameister, musste aber vor zwei Jahren verletzungsbedingt passen und steht nun „erst“ vor seiner fünften EM-Teilnahme. Für sechs Weltmeister (Danneberg, Peillat, Ludwig, Hinrichs, H.Müller, Prinz) wird Mönchengladbach das erste Feld-EM-Turnier ihrer Laufbahn.



Zur Bedeutung der EM sagt der Bundestrainer: „Wir wollen unsere Fans im eigenen Stadion mitnehmen und mitreißen. Diese Mannschaft hat einen starken Mix aus Offensiv-Power und immensen Defensivqualitäten. Bei der EM wollen wir das nutzen, um unsere Schnelligkeit gerade im Konter einzusetzen. Das wird ein ganz besonderes Event, denn es ist für alle in der Mannschaft das erste Heim-Turnier der Karriere. Ein halbes Jahr nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft nun nach dem nächstenTitel zu greifen, ist auf ganz vielen Ebenen eine riesige Herausforderung und auch eine besondere Chance, die uns alle motiviert.“  lim/DHB 

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