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Erfolgreiche Jugendarbeit und Bundesliga?

24.10.2023

Wir hatten die Thematik bereits in der vergangenen DHZ-Ausgabe an dieser Stelle behandelt: die Überschneidung von Ligaterminen in den Erwachsenenklassen mit den Deutschen Meisterschaften der Jugend. Natürlich geht es hier speziell um die U18-Altersklasse, weil es eben nur da zur besonderen Situation kommen kann, dass einige Topspielerinnen und -spieler sowohl in ihrer eigentlichen Nachwuchsmannschaft als auch im Damen- oder Herren-Leistungsteam ihrer Clubs zum Stammpersonal gehören.

Natürlich gibt es genügend Vereine, die von diesem nahezu alljährlich wiederkommenden Termingerangel überhaupt nicht tangiert sind, weil sie entweder bei den Erwachsenen oder bei der Jugend (oder auf beiden Ebenen) gar keinen besonderen Ehrgeiz entfalten. Doch jene, die sowohl hier als auch da auf höherer Leistungsebene mitmischen, trifft es regelmäßig. Greifen wir das Beispiel des Club Raffelberg heraus. Die Damen-Erstligamannschaft des Duisburger Traditionsvereins ist zu einem bedeutenden Teil mit Spielerinnen aus der eigenen Talentschmiede besetzt. Einige davon sind noch Jugendliche, und hier galt es gerade an den zurückliegenden zwei Wochenenden genau abzuwägen, wo man wen einsetzt. CR-Cheftrainerin Susi Wollschläger entschied sich für die Jugend, hielt die DM-Zwischenrunde frei von BL-Verpflichtungen und fuhr jetzt mit dem U18-Team zur DM-Endrunde nach Hamburg (wo schließlich der Vizemeistertitel heraussprang). Die Lücke von sieben Spielerinnen (U18 und Verletzte) im Bundesligateam füllte sie aus den 2. Damen auf. Diese Aushilfen hätten „auf ungewohnten Positionen einen tollen Job gemacht“, wie Wollschläger wissen ließ, doch natürlich war so nicht viel mehr als eine fast schon als ehrenvoll zu bezeichnende 0:5-Niederlage beim Deutschen Meister Mannheimer HC zu erzielen. Im Nachgang des Wochenendes gab Wollschläger zu bedenken: „Grundsätzlich sollten alle Verantwortlichen über den Stellenwert der U18/Bundesliga nachdenken. Eine Entscheidung muss da dringend her. Momentan ist es ein Problem, erfolgreiche Jugendarbeit zu machen und Bundesliga zu spielen.“

U18 oder Bundesliga - für einige Spielerinnen des Club Raffelberg (in grün) und ihre sportliche Verantwortlichen stellte sich diese Frage am Wochenende.
Sie traten bei der DM-Endrunde in Hamburg an und wurden dort Vizemeister. Foto: Tischler 

 

Zum Schluss noch dies: Nicht nur bei den Herren gibt es eine Verlegung des Austragungsortes des Olympia-Qualifikationsturniers. So werden die deutschen Weltmeister im Januar sehr wahrscheinlich in den Oman reisen müssen (statt nach Pakistan). Und nun müssen wohl auch die deutschen Damen ihre Reisepläne umbauen. Statt in Changzhou/China wird die DHB-Auswahl möglicherweise im indischen Ranchi, der Hauptstadt des im Nordosten liegenden Bundesstaates Jharkhand, um ihr Paris-Ticket kämpfen. Der Welthockeyverband FIH bestätigte vor ein paar Tagen, dass China nach der erfolgreichen Olympia-Qualifikation seiner Damen (durch den Gewinn der Asienspiele) die Ausrichtung an die FIH zurückgegeben hat und nun Indien zum Zug kommen wird. Die endgültige Zuordnung der 16 Damen- und 16 Herrenmannschaften zu den insgesamt vier Turnieren erfolgt nach dem 5. November, wenn nach Abschluss der Kontinentalmeisterschaften in Amerika und Afrika alle Direktqualifikanten feststehen.  

 

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