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Warum so großer Rückstand auf Eishockey?

19.12.2023

Herren-Weltmeister, U21-Weltmeister, U18-Europameister, U16-Sommerturniersieger – im zu Ende gehenden Jahr 2023 lief es im männlichen Bereich für das deutsche Hockey extrem erfolgreich. Solch eine Bilanz ist absolut außergewöhnlich und unterstreicht, dass da auf vielen Ebenen richtig gut gearbeitet wird. In unserem großen Rückblick (im DHZ-Magazin Nr. 42) rufen wir diese und weitere Höhepunkte des Jahres noch einmal in Erinnerung.

 

Dass es für unsere Honamas nicht zum prestigeträchtigen Titel „Mannschaft des Jahres“ bei der „Sportler des Jahres 2023“-Wahl reichen würde, konnte sich jeder noch so eingefleischte Hockey-Fanatiker angesichts des Erfolgs der Kollegen vom Basketball schon seit Wochen ausmalen. Da wurde der historische erste Gewinn eines Weltmeistertitels durch die deutschen Korbjäger in allen möglichen TV-Shows als das Sportereignis 2023 gefeiert, während der Hockey-WM-Titel schon beim ein oder anderen Jahresrückblick (wie neulich im ZDF) es nicht mal mehr in die Auflistung der sportlichen Highlights schaffte.

Der Weltmeistertitel reichte für deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Herren nicht aus, um bei den diesjährigen "Sportler des Jahres"-Wahlen zur Mannschaft des Jahres gekürt zu werden. Dass gegen den historischen WM-Coup der Basketballer kaum anzukommen sein würde, war zu erwarten, aber am Ende lagen die Honamas in der Abstimmung dann auch noch hinter den Eishockey-Vizeweltmeistern lediglich auf Rang 3. Foto: Worldsportpics

Kein Wunder also, dass am Sonntag nun die Basketballer als Sieger bei der Wahl unter rund 3000 Sportjournalisten hervorgingen. Mit 2539 Stimmpunkten lagen Dennis Schröder & Co. klar auf Platz eins. Dass dahinter aber die deutschen Eishockey-Vizeweltmeister mit 1718 Punkten und deutlichem Vorsprung vor dem Hockey-Weltmeister (1119) Zweiter wurden, erstaunt dann doch schon ein wenig und gibt zu denken.

Sportarten, die viel häufiger im frei empfänglichen TV-Programm auftauchen als Hockey, dessen Bewegtbild-Verbreitung sich nahezu komplett im Internet abspielt (und dort überwiegend sogar hinter Bezahlschranken), haben es eben viel leichter, sich bei einer breiteren Öffentlichkeit einzuprägen. Traurig genug, dass Hockey in der Regel nur dann die Aufmerksamkeit außerhalb des eigenen Klientels erreicht, wenn es etwas Kurioses gibt. So hat 2023 (neben dem WM-Titel) das ominöse Verschwinden der Silberschale für den Deutschen Feldhockeymeister der Damen das meiste Medien-Echo ausgelöst.

 

Redaktion und Verlag der DHZ wünschen Ihnen Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr.

 

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