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Es bleiben noch Herausforderungen bis Paris

23.01.2024

Die Nervenprobe ist überstanden und bewältigt. Beide deutschen Nationalmannschaften haben bei den Olympia-Qualifikationsturnieren ihr Paris-Ticket gelöst und am Ende sogar einen fürs Selbstvertrauen und die Weltrangliste hilfreichen Turniersieg erreicht. Bitter bezahlen mussten vor allem die Herren ihren Erfolg. Es gab eine ganze Reihe an Verletzungen, besonders der Kreuzbandriss von Topstürmer Christopher Rühr ist ein harter Schlag. Bei genau noch sechs Monaten bis zum Anpfiff in Paris wird das wohl ein Wettlauf gegen die Zeit.

 

Will man die Auftritte der Danas und Honamas in der vergangenen Woche vergleichen, dann fällt auf, dass die männliche Abteilung gerade bei Entscheidungsspielen ihr Potenzial scheinbar stabiler abruft. Bei den Damen ist das noch nicht der Fall. Das Halbfinale gegen Indien war sinnbildlich dafür, wie einige Spielerinnen im wichtigsten Spiel des Turniers nicht ihr Leistungsmaximum abrufen konnten. Natürlich war es eine große Leistung, gegen viele Tausend indische Fans im Stadion, gegen die Rückstände im Spiel und im Shoot-out sowie gegen den Druck des Scheiterns am Ende erfolgreich angekämpft zu haben. Aber: die Rahmenbedingungen außen vor lassend, also rein hockeytechnisch gesehen, waren die DHB-Damen hier über weite Strecken noch deutlich von ihrer Bestleistung entfernt. Und so etwas begleitet die Danas schon seit vielen Jahren: WM-Viertelfinale 2018, Olympia-Viertelfinale 2021 und EM-Halbfinale 2023 sind aktuelle Beispiele, wo die Danas plötzlich nicht das zeigten, was sie im Stande sind zu leisten. Sie sind da nicht nur an einem starken Gegner gescheitert, sondern vorwiegend an sich selbst. Hier (noch) besser und selbstsicherer zu werden, wird eine Herausforderung, die es in Hinblick auf ein olympisches Viertelfinale in Paris zu meistern gilt. Dass das Potenzial grundsätzlich da ist, hat die bärenstarke Endspielleistung von Ranchi gezeigt.

 

Der große Schockmoment beim Olympia-Qualifikationsturnier der deutschen Herren in Maskat. Im Halbfinale gegen Pakistan knickte Christopher Rühr ohne Gegnereinwirkung um und hielt sich sogleich das linke Knie. Die spätere Diagnose bestätigte den ersten Verdacht: Kreuzbandriss. Eine Genesung bis zu den Olympischen Spielen dürfte zum Wettlauf gegen die Zeit werden. Foto: Worldsportpics

Stichwort Olympia. Das Teilnehmerfeld für Paris 2024 steht fest. Es wird das bisher europäischste Hockeyturnier der olympischen Geschichte. 13 von 24 Plätzen sind von europäischen Teams belegt. Das liegt beileibe nicht nur an der (quasi) automatischen Qualifikation von Frankreich als Ausrichter. 2012 in London, den letzten Spielen in Europa, waren es neun Teams vom alten Kontinent. Zwölf Plätze wurden jetzt bei den vier Quali-Turnieren ausgespielt, neun davon holten sich europäische Teams. Des einen Freud ist des anderen Leid: Pakistan verfehlt nun schon zum dritten Mal in Folge Olympia. Man hätte es dem verjüngten Team des Rekordweltmeisters gegönnt. Nur acht Minuten fehlten im alles entscheidenden Spiel gegen Neuseeland, ein 2:1 über die Zeit zu bringen.

 

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