26.03.2024
Das wird für sich für viele, die sich mit dem Thema (Stichwort „Rostocker Erklärung“) teilweise seit Jahren beschäftigt haben und vergangenes Jahr zufrieden von einem gewissen Durchbruch ausgegangen sind, wie ein Schlag in die Magengrube anfühlen. Von dem vom Bundesjugendtag 2023 in Lübeck mit großer Mehrheit beschlossenen Plan, bei einem Vereinswechsel von Jugendlichen die Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen und künftig verbindlich innerhalb der DHB-Spielordnung zu regeln, scheint nicht mehr übrig zu bleiben.
Beim Bundesjugendrat vor gut einer Woche stellte DHB-Vizepräsident Jugend Andreas Knechten fest, dass die Bemühungen um eine Etablierung einer Ausbildungsentschädigung im Jugendbereich „einen Rückschlag erlitten“ hätten. Nicht nur, dass die zuständige Arbeitsgruppe ihren Auftrag, das vorliegende Konzeptpapier in handfestes Paragraphen-Schriftwerk umzusetzen, nicht erfüllen konnte. Schon während des Arbeitsprozesses hatte der DHB-Spielordnungsausschuss „rechtliche Bedenken formuliert“, wie aus dieser Ecke zu hören war. Und eine aktuelle Entwicklung im Handball scheint den im Hockey für die Sache Zuständigen nun vollends den Stecker zu ziehen. In dem Mannschaftsballsport, an dem sich Hockey beim Thema Ausbildungsentschädigung am meisten orientiert hat, scheint nun auch der zweite Versuch, das Thema verbindlich in die Statuten aufzunehmen, durch ein von Rechtsanwälten in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten zerpflückt worden zu sein.
Abbildung der Berichterstattung der Deutschen Hockey-Zeitung vom Bundesjugendtag im März 2023. Eine grundsätzliche Bejahung der Einführung einer Regelung zur Ausbildungsentschädigung war damals die Überschrift - nun wird es wohl doch nicht so kommen. Foto: DHZ
Weil man ähnliches dann auch im Hockey befürchten müsste, lässt man nun offenbar die Finger davon. Womöglich bleibt von der Absicht, mehr Anerkennung, Transparenz und Kooperation zwischen einem ein Talent abgebenden (oft kleinen) Verein und dem empfangenden (meist großen) Verein zu schaffen – was von einer finanziellen Transaktion bis hin zu Austausch im Trainerbereich oder anderen Anerkennungsleistungen reichte – am Ende nicht mehr übrig als ein verbindliches Wechselprotokoll. Bitter.
Wir stehen vor einem sportlich anspruchsvollen Osterwochenende. Euro Hockey League, Euro Club Trophy, internationale U18-, U16- und sogar U15-Turniere mit deutscher Beteiligung sowie schließlich noch eine Hallenhockey-Weltmeisterschaft in England, zu der gleich zwölf deutsche Mastersteams im Altersbereich zwischen 35 und 60 Jahren die britische Insel bevölkern. In der aktuellen E-Paper-Ausgabe der Deutschen Hockey Zeitung (DHZ 11) gibt es detaillierte Informationen zu allen Events. Und über alles werden wir ganz aktuell gleich kommenden Dienstag berichten.
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