DEUTSCHE
HOCKEY ZEITUNG

Mit Hockey erhalten Sie wertvolle Tipps und Informationen rund um den Hockeysport.

Deutschland in Europa: runter bei den Herren, hoch bei den Damen

09.04.2024

Es war weit mehr als ein Kölner Betriebsunfall am Ostermontag. Bereits in der Halbzeitpause des „kleinen Finales“ im Rahmen des Finalturniers der Euro Hockey League 2023/24 verbreitete sich das Gerücht über die Anlage des Amsterdamer Wagener-Stadions, dass der Gewinn der EHL-Bronzemedaille durch das Herrenteam des englischen Meisters Old Georgians erhebliche Auswirkungen haben würde. Auch wenn der deutsche Meister Rot-Weiss Köln sich in der zweiten Hälfte noch gegen die drohende Niederlage stemmte und einen 0:2-Rückstand ausgleichen konnte, so triumphierten die Briten dann im notwendigen Shoot-out.   

Und bald darauf hatte sich das Gerücht auch zur aus deutschen Sicht bitteren Wahrheit verfestigt: Deutschland ist im Herrenbereich in der Nationen-Wertung von England überholt worden, aus den europäischen Top-Vier gefallen und darf in der kommenden EHL-Saison 2024/25 deshalb nur noch zwei Mannschaften (statt bisher drei) auf die europäische Bühne schicken. Und beide deutschen Vertreter müssen sich dort erst über die KO16-Runde im Herbst 2024 für das Finalturnier 2025 qualifizieren. Das automatische Startrecht des Landesmeisters beim Final8 ist nämlich nur den vier Topnationen Niederlande, Belgien, England und Spanien vorbehalten. Der nationale Verband des aktuellen Herren-Weltmeisters Deutschland gehört da als Fünfter der sogenannten EHL Ranking Tables zum ersten Mal nicht mehr dazu. Hartes Brot.

Jetzt alleine Rot-Weiss Köln die Schuld für die Negativentwicklung in die Schuhe schieben zu wollen, wäre verkehrt. Auch Mannheimer HC und Harvestehuder THC tragen ihren Teil daran. Sowohl der DM-Vize MHC als auch der DM-Dritte HTHC sind beim KO16 im Oktober 2023 sportlich hängen geblieben und haben die deutsche Saisonbilanz somit nach unten gezogen.

 

Die Niederlage der Herren von Rot-Weiss Köln gegen den englischen Meister Old Georgians im Spiel um Platz drei beim EHL-Finalturnier an Ostern 2024 sowie das Vorrunden-Aus von Mannheimer HC und Harvestehuder THC haben spürbare Auswirkungen für das deutsche Hockey. Weil Deutschland im Nationen-Ranking aus den Top Vier herausgefallen ist, dürfen in der kommenden Saison der Euro Hockey League nur noch zwei (statt bisher drei) deutsche Herrenteams an den Start gehen. Und selbst der Deutsche Meister 2024 ist nicht mehr automatisch für das Final8 qualifiziert. Foto: EHL 

 

Konsequenzen hat das auch für die Hockeyliga. Nur noch die beiden Finalisten, also der Deutsche Meister und der Vizemeister 2024, erlangen das Ticket für Europa. Das Ausspielen eines dritten Platzes, bei dem bislang die beiden Halbfinal-Unterlegenen am Endrunden-Sonntag gegeneinander antraten, ist ab sofort nicht mehr notwendig. Der Ligaverband will am Donnerstag dieser Woche im Rahmen einer Präsidiumssitzung dazu eine Entscheidung fällen.

So betrüblich die jüngste Entwicklung im Herrenbereich ist, so erfreulich haben sich die EHL Ranking Tables bei den Damen verändert. Durch das gute Abschneiden des Meisters Mannheimer HC (Finale EHL) und des Vizemeisters Club an der Alster (Dritter Trophy) hat Deutschland in der Nationenwertung Spanien von Platz zwei verdrängt und ist kommendes Jahr beim EHL-Finalturnier erstmals mit zwei Mannschaften dabei. Durch die Erweiterung der Damen-EHL von acht auf zwölf Teilnehmer können neben Niederlande und Deutschland allerdings auch Spanien und Belgien je zwei Teams entsenden.

 

 

Mehr Analysen und Geschichten in der neuen Ausgabe der Hockey-Zeitung. Zum Download der aktuellen Ausgabe geht es hier

Mit der Hockey-Zeitung halten wir alle Hockeyfreunde auf dem Laufenden. Hier geht es zur aktuellen E-Paper-Ausgabe der DHZ. In unserer News-Rubrik und natürlich auf unseren Social Media Kanälen auf Facebook und Instagram gibt es ebenfalls aktuelle Nachrichten und jede Menge Diskussionsstoff von unserem Redaktionsleiter Uli Meyer und weiteren Mitarbeitern.