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Offener Brief sorgt für reichlich Wirbel

23.04.2024

Es ist nicht das erste Mal, dass ein öffentlich gemachter Brief wenige Wochen vor der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes Hockeyliga e.V. für Wirbel sorgt. Ligapräsident Dirk Wellen mag aus seiner Sicht zurecht klagen, dass diejenigen, die den Weg an die Öffentlichkeit gewählt haben, nicht in den internen Foren (Info-Calls, regionale Austauschrunden etc.) geblieben sind, um ihre Sichtweise, ihre Kritik und Unzufriedenheit loszuwerden. Man darf bei Dirk Gaßmann, dem Präsidenten des Berliner HC und Verfasser des jüngsten „Offenen Briefes“, eigentlich davon ausgehen, dass er sich wie alle anderen in den ersten fünf Jahren dieser noch jungen Hockeyliga-Gemeinschaft aktiv an Wachstums- und Diskussionsprozessen eingebracht hat.

Aber wenn der Punkt gekommen ist, wo ein Clubpräsident feststellt, „dass die Liga sich in eine vollkommen falsche Richtung entwickelt“ (Zitat aus dem Schreiben) und unter den drohenden Folgen auch die einzelnen Vereine in erhebliche finanzielle Schieflage geraten könnten, dann kann eben das eintreten, was nun geschehen ist. Gaßmann und zwei seiner Vorstandskollegen haben den Weg an die Öffentlichkeit gewählt. Zunächst einmal in die vereinseigene Basis beim BHC, aber natürlich auch in die bundesweite Hockeylandschaft.

Der Inhalt des Briefes lässt an Deutlichkeit kaum etwas zu wünschen übrig. Der BHC lehnt die vom Hockeyliga-Vorstand beantragte Verdreifachung der Beiträge ebenso ab wie manch andere im Raum stehende Veränderung (zum Beispiel eine Streaming-Pflicht für normale Gruppenspiele in der Hallen-Bundesliga). Wir haben den Offenen Brief und auch einige öffentliche Reaktionen, pro und contra, in der aktuellen E-Paper-Ausgabe der Deutschen Hockey Zeitung (DHZ 15) dokumentiert. Dann kann sich jeder Interessierte sein eigenes Bild machen.

 

Mit diesem "Offenen Brief", der nicht nur die eigenen Vereinsmitglieder über die Homepage informierte, sondern auch parallel dazu in weitere Kreise verbreitet wurde, löste der Berliner HC vergangene Woche eine Diskussion auf breiter Front aus. Foto: DHZ

 

Ein Ziel des öffentlichen Vorstoßes ist schnell erreicht worden: die Solidarisierung einiger Clubvertreter anderer Bundesligisten. Auffällig dabei, dass einer der ersten, die dem BHC zur Seite sprangen, Hanns-Peter Windfeder war. Der Präsident des HTC Uhlenhorst Mülheim gehörte neben Dirk Wellen vor fünf Jahren zu den treibenden Kräften bei der Gründung der Hockeyliga. Dieses Führungsduo gibt es schon eine ganze Weile nicht mehr, Windfeder hat sich auffällig zurückgezogen. Er erinnert in seinem aktuellen Statement an die damaligen Zusagen Richtung der Clubs und stellt indirekt auch das Ende der Hockeyliga in den Raum.

Die Mitgliederversammlung der Hockeyliga am 17. Mai in Bonn scheint mindestens so hohe Spannung zu garantieren wie im Anschluss das Final-Four um die DM-Titel 2024.     

 

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