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Tag 2: Freud und Leid im deutschen Lager und eine olympische Premiere

28.07.2024 - Am zweiten Tag des olympischen Hockeyturniers gibt’s Freud und Leid für die deutsche Delegation. Den Danas gelingt ein Auftaktsieg, später erleiden die Honamas einen Rückschlag. Außerdem bringt der Sonntag eine olympische Schiedsrichter-Premiere.

 

Im Hauptstadion treffen mit den Damen von Belgien und China zwei Viertelfinal-, ja vielleicht sogar zwei Medaillenkandidaten aus der deutschen Gruppe A aufeinander. In einem ausgeglichenen Match mit insgesamt wenig Torschüssen (6:7), aber einem klaren Eckenplus für die Asiatinnen (4:0) kommt Belgien durch Ambre Ballenghien (23.) zur 1:0-Pausenführung. Stephanie Vanden Borre lässt bei einem vergebenen Siebenmeter (36.) die große Chance zum 2:0 aus, was für den EM-Zweiten besonders bitter ist, als Yang Chen mit Beginn des Schlussviertels ausgleicht (46.). Aber am Ende jubelt doch Belgien: Charlotte Englebert markiert fünf Minuten vor Schluss den 2:1-Siegtreffer.  

Leicht zeitversetzt starten die Damen von Deutschland und Japan ins Turnier. Über den verdienten 2:0-Auftaktsieg der DHB-Auswahl gibt’s einen Extrabericht.

Australien muss gegen Außenseiter Südafrika einem Rückstand hinterherlaufen. Aber das 0:1 durch Kayla de Waal (14.) gleicht der dreifache Olympiasieger schnell durch Stephanie Kershaw (16.) aus. Ein Eckentreffer durch Tatum Stewart (40.) bringt Australien schließlich den 2:1-Sieg in einem erstaunlich ausgeglichenen Spiel (10:10 Torschüsse, 3:3 Ecken).

Ebenfalls mit 2:1 endet die Partie auf Pitch 2. Spanien ringt Großbritannien nieder, weil die Britinnen in der zweiten Hälfte eine Vielzahl an Ecken (insgesamt 13:4) nicht zu verwerten verstehen. Kurioserweise steht das spätere Resultat bereits nach neun Spielminuten fest. Laura Barrios (4.) eröffnet den Torreigen, Giselle Ansley gleicht per Ecke noch in der gleichen Minute aus, ehe Lola Riera ebenfalls per Ecke (9.) zum 2:1 einschieß, an dem sich dann 51 weitere Minuten lang trotz britischem Dauerdruck nichts mehr ändert.

Nachmittags sind dann die Herren an der Reihe. Nach seinem klaren 0:4 gegen Großbritannien schafft Spanien mit dem 2:0 über Weltmeister Deutschland ein erstaunliches Comeback ins Turnier (siehe eigener Spielbericht). So kann anschließend Europameister Niederlande mit seinem zweiten Sieg die Tabellenführung in der Gruppe A übernehmen. In einer auch von Gegner Frankreich offensiv gestalteten Partie sind die Holländer im Abschluss einfach ein paar Nummern stärker. Tijmen Reyenga (E, 7.), Koen Bijen (E, 29.), Jonas de Geus (31.) und Duco Telgenkamp (54.) sorgen für den 4:0-Sieg, der angesichts von 26:11 Torschüssen und 15:6 Ecken völlig in Ordnung geht.    

Das Spiel ist im Übrigen zugleich eine olympische Premiere. Mit Irene Presenqui und Sean Rapaport stellt die FIH erstmal ein geschlechtergemischtes Schiedsrichterpaar bei einem olympischen Hockeyspiel auf. Ebenfalls „mixed gender“ ist das Schiri-Duo auf Pitch 2, wo Laurine Delforge und Marcin Grochal in der Herren-Partie zwischen Südafrika und Großbritannien ordentlich zu tun haben, um den auch physisch wilden Schlagabtausch unter Kontrolle zu behalten. Die Südafrikaner führen durch Andrew Hobson (E, 11.) und Bradley Sherwood (53.,) zwei Mal, die Briten können durch Eckentreffer von Phil Roper (32.) und Rupert Shipperley (59.) eine Niederlage gerade noch so vermeiden. Endstand: 2:2. 

Wie die Niederlande fährt auch Belgien seinen zweiten Sieg ein. Der Titelverteidiger muss sich ähnlich wie beim 2:0 gegen Irland strecken, um Neuseeland mit 2:1 niederzuhalten. Alexander Hendrickx‘ Blitzführung (E,1.) gleicht Sam Lane ebenfalls per Ecke aus (42.). Wenig später fällt durch Florent van Aubel (44.) der Siegtreffer für den Titelverteidiger.