So lang war der Weg zum Meistertitel noch nie. Wer am 1. Juni 2025 den blauen Siegerwimpel als Deutscher Meister der Feldsaison 2024/25 in die Höhe strecken will, der hat bis dahin 27 (oder bestenfalls 26) Spiele hinter sich zu bringen. Das sind sechs Partien mehr als in der zurückliegenden Feldsaison der 1.Bundesliga. Der Grund liegt in der Veränderung des Spielmodus: Die Einteilung in zwei Sechserstaffeln ist nach vier Jahren Anwendung hinfällig geworden. Die bisherige verkürzte Rückrunde, in der nur noch innerhalb der eigenen Staffel gespielt wurde, fällt weg zugunsten einer vollständigen Rückrunde, in der alle zwölf Erstligisten noch einmal (wie schon in der Hinrunde) aufeinandertreffen.
Nach den je elf Hin- und elf Rückrundenspielen folgt für die ersten Acht der Tabelle das Viertelfinal-Play-off im „best of three“-Modus. Dabei trifft der Liga-Erste auf den Achten, der Zweite auf den Siebten, der Dritte auf den Sechsten und der Vierte auf den Fünften. Die Höherplatzierten haben Heimrecht im zweiten und eventuell nötigen dritten Spiel. Die vier Sieger dieser K.O.-Runde qualifizieren sich für das Final-Four-Turnier, bei dem über das Halbfinale am Samstag und das Endspiel am Sonntag der Deutsche Meister ermittelt wird. Parallel zum Viertelfinale läuft das Play-down, bei dem der Tabellenneunte gegen den Zwölften und der Zehnte gegen den Elften in einer „best of three“-Serie die beiden Absteiger ermitteln.
Möglich wurde das neue Spielsystem letztlich auch durch eine Einigung des für die Bundesliga zuständigen Ligaverbandes Hockeyliga e.V. mit dem Deutschen Hockey-Bund, der drei zusätzlichen Wochenenden für den Spielbetrieb in der Bundesliga zustimmte. Allerdings gilt diese Vereinbarung zunächst nur für die kommenden beiden Jahre.
Die Damen des Düsseldorfer HC gehen als DM-Sieger 2024 und damit als Titelverteidiger in die neue Feldsaison. Foto: Markgraf
Der Zeitplan für die Saison 2024/25 steht: Vom kommenden Wochenende bis zum 3. November werden die ersten zwölf Spieltage der 1. BL stattfinden. Nach der Winter-/Hallenhockey-Pause geht der Feld-Spielbetrieb am 22./23. März 2025 weiter. Bis 11. Mai sollen die ausstehenden zehn Liga-Spieltage abgeschlossen sein. Am 17./18. 5. und 24./25. 5. finden die Play-off-/Play-down-Runden statt, ehe die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft am 31.5./1.6. 2025 Saisonhöhepunkt und -abschluss zugleich ist.
Was die Verantwortlichen der insgesamt 24 Erstligateams von der im Mai 2024 bei der Bundesligaversammlung beschlossenen Modusänderung halten, wollten wir über eine Umfrage unter den beteiligten Club wissen. Sie sollten nachstehenden Satz ergänzen.
Die Rückkehr zur vollen Rückrunde samt Viertelfinal-Playoff und Final-Four ist…
Antworten der Herren-Bundesligisten:
... für alle Teams anspruchsvoll und bedeutet mehr Spiele und eine höhere Belastung. Es gilt, die richtige Balance zu finden. (Mannheimer HC)
… gerechter, jedoch deutlich intensiver. (HTC Uhlenhorst Mülheim)
… gleichbedeutend mit einer langen, intensiven Saison. (UHC Hamburg)
Insbesondere für Mannschaften, die immer knapp in die Viertelfinals kamen oder sie knapp verpasst haben, ist die Liga so gerechter, da die Gruppenkonstellation teilweise unfair war, wenn man die Gesamtpunktzahl gesehen hat und dann möglicherweise in der anderen Gruppe im Viertelfinale gelandet wäre, aber in der eigenen nicht. Beim neuen Modus hat jede Mannschaft mehr Spielwochenenden als bisher, und dafür sollte man das Viertelfinale nur über ein Wochenende (also zwei Spiele) machen. (Berliner HC)
... leider erst diese Saison wieder geschehen. (Hamburger Polo Club)
... sportlich gesehen mit Sicherheit die beste Entscheidung. (Harvestehuder THC)
... für die Bundesliga sicher gut. (Crefelder HTC)
... lang. (Rot-Weiss Köln)
... ein Statement in eine lange Saison und durch die Beibehaltung der Play-Downs/Play-Offs leider nicht ehrlicher geworden. (Münchner SC)
Ich denke, dass es jetzt eine sehr harte Liga ist, mit einer sehr großen Anzahl an Spielen, aber gleichzeitig ist die Möglichkeit, gegen jeden heim und auswärts zu spielen, am fairsten. Mit zunehmender Müdigkeit benötigen die Mannschaften mehr Spieler, um in den entscheidenden Momenten noch frisch genug zu sein. (H.Martinez, TSV Mannheim)
... gefällt uns sehr. Durch die vielen Spiele haben wir die Möglichkeit, uns besser an die Liga zu gewöhnen. Außerdem kommt uns die einfach gestaltete Playdown-Runde zugute. (Großflottbeker THGC)
... in jedem Fall für alle verständlicher. (Club an der Alster)
Antworten der Damen-Bundesligisten:
... für die Bundesliga sehr gut, damit die "normalen" Bundesligaspielerinnen auch viel Hockey spielen können. Für die Nationalspielerinnen natürlich ein extrem hoher Aufwand. (Rot-Weiss Köln)
Wir hatten uns an den Modus gewöhnt und freuen uns auf das „alte, neue“ System. (Club an der Alster)
... eine hervorragende Idee. (UHC Hamburg)
... der fairste Modus, aber aufgrund der vielen Spiele auch eine Herausforderung für die Vereine! (Bremer HC)
... gut, da das Format so fairer wird. (TSV Mannheim Hockey)
... wahrscheinlich für unsere Sportart der sinnvollste Modus. (Harvestehuder THC)
... eine gute Sache, die für mehr Spannung über die Saison hinweg sorgen wird. (Zehlendorfer Wespen)
... spannend (Düsseldorfer HC)
... herausfordernd, da die Belastung hoch ist, aber fair für alle Mannschaften, so sollte ein Spielmodus sein. (Münchner SC)
... eine lange Saison. (Mannheimer HC)
... fairer als die bisherige Gruppenaufteilung (Großflottbeker THGC)