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Wie bei einem schwierigen Puzzle: noch fehlt das schlüssige Gesamtbild

12.11.2024

Sehr erfreulich für das deutsche Hockey ist zweifellos der Umstand, dass seit wenigen Tagen die zweijährige Zeit wieder beendet ist, in der kein deutscher Vertreter dem höchsten Gremium des Welthockeyverbandes FIH angehörte. Im Herbst 2022 war turnusgemäß Michael Green aus dem FIH Executive Board ausgeschieden, und der damalige Versuch des Deutschen Hockey-Bundes, sogleich die Kandidatin Marion Rodewald in die „Welthockeyregierung“ einzubringen, um bei den großen Weichenstellungen beteiligt oder zumindest eng dabei zu sein, scheiterte knapp. Besser geklappt hat es nun für Katrin Kauschke. Die DHB-Vizepräsidentin wurde vergangenen Samstag beim FIH-Kongress im Oman ins Executive Board gewählt.

Wie dies gelaufen ist, hat uns DHB-Präsident Henning Fastrich im exklusiven DHZ-Interview (in der DHZ-Ausgabe 37) erzählt. Dass nicht alle Dinge gerade so schön und einfach von der Hand gehen, erfährt der Leser einige Sequenzen später in diesem Interview. Natürlich haben wir den Verbandsboss auch nach den Sachverhalten befragt, die seit Wochen nun schon den DHB, aber auch die ganze Hockeyszene beschäftigen. Es geht um Vorwürfe, der Damen-Bundestrainer Valentin Altenburg habe im Umgang mit seinen Schützlingen rote Linien überschritten, wie eine Spielerin gegenüber externen Stellen vorgebracht hat. Dass eine saubere und allen Seiten gerecht werdende Klärung solcher Dinge für einen Verband eine ganz diffizile Angelegenheit darstellt, versucht Fastrich im Interview darzulegen und zu begründen. Dass die für ihn gebotene Zurückhaltung während eines laufenden Aufarbeitungsprozesses allerdings nicht dazu beiträgt, den öffentlichen Sumpf aus Gerüchten, Spekulationen und Halbwahrheiten schnell trockenzulegen, dürfte dem Präsidenten bestimmt nicht entgangen ein.


Das olympische Viertelfinale am 5. August 2024 in Paris, das Deutschlands Damen dramatisch gegen Argentinien nach Shoot-out verloren, war das letzte Länderspiel als Cheftrainer für Valentin Altenburg (hier mit Sonja Zimmermann und Physiotherapeutin Lisa Rupp).  Foto: Kaste

Noch am 27. Oktober ließ Valentin Altenburg auf DHZ-Anfrage wissen, dass er den Kader für den anstehenden Arbeitslehrgang in den USA im Anschluss an die letzten BL-Spiele final nominieren und Ende November dann den Danas-Kader für 2025 bekanntgeben wolle. Und nur drei Tage später erklärt er in einer offiziellen DHB-Mitteilung seinen Verzicht auf die weitere Ausübung des Bundestrainerpostens, weil jetzt „ein guter Zeitpunkt“ wäre, den Danas bei der anstehenden Neuausrichtung „Raum für neue Impulse“ zu geben. Wie passt das zusammen? Womöglich hat sich Altenburg enttäuscht zurückgezogen, weil die Verbandsspitze ein schnelles, klares und öffentliches Bekenntnis zu ihm hat vermissen lassen, nachdem eine DHB-interne Untersuchung kein Fehlverhalten feststellen konnte. Oder es ist ganz anders. Wie bei einem schwierigen Puzzle fügen sich die einzelnen Teile noch nicht recht in ein schlüssiges Gesamtbild.

 

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