26.11.2024
Es mag Zufall sein, dass das erste Spiel der neuen FIH Pro-League-Saison genau auf den Tag fällt, an dem die allermeisten Teams ihre Auftaktpartien in der Hallen-Bundesligarunde bestreiten. Die Terminüberschneidung an diesem Samstag zeigt messerscharf einmal mehr die Zweigleisigkeit unserer Sportart Hockey. Ausleben müssen den Konflikt vor allem die Nationalspieler. Werden sie sich trotz ihrer Verpflichtungen in der olympischen Disziplin Feldhockey im Anschluss dem kurzen, aber intensiven „Budenzauber“ namens Hallenhockey hingeben? Oder doch einmal mehr ihren Hallenschläger über den kompletten Winter im Schrank lassen? Die gleichen Fragen müssen sich auch die Nationalspielerinnen stellen, die aufgrund des laufenden Lehrgangs in Charlotte/USA und der anschließenden Reise zur Pro League nach Argentinien ohnehin die erste Hälfte der auf acht Wochenenden komprimierten Hallen-Bundesligasaison verpassen werden.
Zwei Termine gibt es zu notieren: Der 57. Ordentliche Bundestag des Deutschen Hockey-Bundes wird am 24. Mai 2025 in Mönchengladbach stattfinden. Ist das vornehmlich ein Date für die klassischen Funktionäre, so spricht die andere Veranstaltung mehr das breite Publikum an: die 22. Hallen-Europameisterschaft der Herren vom 8. bis 11. Januar 2026 in Heidelberg. Nach Hamburg 2022 (Damen/Herren) und Berlin 2024 (Damen) ist dann auch mal eine andere Region unseres Landes mit einer Hallen-EM an der Reihe. Was den geografischen Süden angeht, wird es dort tatsächlich das erste internationale Meisterschaftsevent seit dem olympischen Hockeyturnier 1972 in München.
Während am Samstag quer durch Deutschland das erste Saisonwochenende in der Hallen-Bundesliga beginnt, gibt es im Wagener-Stadion von Amsterdam den Auftakt in der FIH Hockey Pro League mit der Neuauflage des olympischen Endspiels von Paris zwischen Niederlande (Thijs van Dam) und Deutschland (TW Jean Danneberg). Foto: Kaste
Der Deutsche Hockey-Bund wirbt gerade dafür, „magische Momente“ zu verschenken, indem Eltern ihre Kinder als Einlaufkinder für die Feld-EM 2025 in Mönchengladbach anmelden sollen. Obwohl die Aktion „auch gut angenommen wird“, wie DHB-Vorstand Julien Keibel im Gespräch mit der DHZ versicherte, erntet der Verband gleichzeitig einen ziemlichen Shitstorm in sozialen Netzwerken. Viele stören sich daran, dass für eine Anmeldung auch eine Gebühr von 50 Euro pro Kind und Tag verlangt wird. Früher sei das alles umsonst gewesen, jetzt wolle der DHB bei so etwas Geld machen, war – grob zusammengefasst - der Hauptvorwurf. Stimmt nicht, entgegnet Keibel, der als Kaufmännischer Vorstand natürlich besonders die Finanzen im Blick hat. Es gehe bei der Aktion nicht um Kommerzialisierung, sondern ausschließlich um Kostendeckung (für die Trikots und Trinkflaschen für jedes Kind). Keibel erinnert bei der Gelegenheit auch daran, dass bereits bei der EM 2023 ein Teilnahmebeitrag von 35 Euro angefallen sei und damals kaum Kritik laut wurde. Allerdings durfte für dieses Geld vor zwei Jahren noch eine Begleitperson mit ins Stadion, was diesmal nicht der Fall ist.
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