18.02.2025
An Nackenschlägen und Stimmungsdämpfern mangelt es im weiblichen Tophockey für deutsche Vertreterinnen gerade nicht. Da war unlängst Platz vier bei der 7. Hallen-Weltmeisterschaft, was das erstmalige Verpassen einer Medaille für eine deutsche Damen-Nationalmannschaft in diesem Wettbewerb bedeutete, in dem Deutschland mit drei WM-Titeln (zusammen mit den Niederländerinnen) der Rekordgewinner ist. Runtergebrochen auf Vereinsebene ist nun das Tupfengleiche passiert: Der Deutsche Hallenmeister Mannheimer HC belegte am Wochenende beim Europacup in Litauen Rang vier. Das bedeutete nach 30 (!) deutschen Pokalsiegen und zwei dritten Plätzen, dass die führende Clubvertretung des Hallenhockey-Mutterlandes Deutschland zum ersten Mal nicht in den Medaillenrängen abschloss.
Zu den beiden Platzierungen unterhalb des stets maximalen deutschen Anspruches im Hallenhockey gesellten sich am Wochenende auch unerquickliche Resultate in der olympischen Disziplin Feldhockey. Die deutschen Damen unterlagen in ihren ersten beiden Feld-Länderspielen 2025 jeweils mit 1:2 gegen Spanien, was zur Folge hatte, dass Deutschland nach bislang vier Niederlagen und zwei Unentschieden ans Tabellenende der Pro League gerutscht ist. Solch eine tiefe Position hatten die Danas noch zu keinem anderen Zeitpunkt dieser in der sechsten Saison befindlichen Weltliga der besten neun Mannschaften bekleidet.
Aina Kresken (rechts) konnte die spanische Torhüterin Clara Perez im zweiten Spiel in Bhubaneswar überwinden, aber nicht in dieser Szene. Am Ende war es zu wenig für die deutschen Damen, die nach zwei 1:2-Niederlagen gegen Spanien ans Tabellenende der Pro League gerutscht sind und dringend Punkte brauchen, um eine drohende Abstiegsgefahr abzuwenden. Foto: Worldsportpics
Zum Glück stehen für die im radikalen Umbruch befindliche Mannschaft von Bundestrainerin Janneke Schopman noch zehn Saisonspiele aus, um die derzeit ungünstige sportliche Lage zu verändern. Sollte das aber nicht gelingen, und Deutschlands Damen hätten nach 16 Spieltagen tatsächlich immer noch das Schlusslicht inne, würden bittere Konsequenzen folgen. Denn gemäß den Regularien des Welthockeyverbandes FIH steigt der Tabellenletzte ab und wird in der nächsten Pro-League-Saison durch den Gewinner des Nations Cups ersetzt. Das eigentlich Schlimme an solch einem Abstiegsszenario wäre, dass der deutschen Mannschaft dann mindestens über ein Jahr hinweg diese 16 Spiele gegen Gegner auf Topniveau fehlen würden. So etwas wäre Gift in der mittelfristigen Vorbereitung auf die WM 2026, die EM 2027 und Olympia 2028. Und ein Ersatzprogramm auf die Beine zu stellen, das einem Pro-League-Niveau auch nur halbwegs entspricht, wäre eine kaum zu lösende Herausforderung.
So gesehen wird man alles in die Waagschale werfen, um die Liga zu halten. Bereits den beiden nächsten Spielen am kommenden Freitag und Samstag (jeweils 12.45 Uhr live bei Magenta-Sport zu sehen) in Bhubaneswar gegen Gastgeber Indien kommt eine größere Bedeutung bei. Dort sollten die Danas unbedingt etwas Zählbares mitnehmen, sonst wird der Druck bei den im Juni noch anstehenden Doppel-Duellen mit Belgien (in Antwerpen), Australien, China und England (alle in Berlin) noch weiter ansteigen.
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