DEUTSCHE
HOCKEY ZEITUNG

Mit Hockey erhalten Sie wertvolle Tipps und Informationen rund um den Hockeysport.

U21: Startschuss ins Jahr der Weltmeisterschaft

Zum Ende des Jahres 2025 hin steigen die Saisonhöhepunkte im internationalen U21-Bereich. Für Anfang Dezember sind die 11. Weltmeisterschaften der Juniorinnen in Santiago/Chile und die 14. Weltmeisterschaften der Junioren in Chennai/Indien angesetzt. Als jeweils Viertplatzierter der Europameisterschaften 2024 sind beide deutschen Mannschaften für die WM 2025 qualifiziert. Für Weibliche wie Männliche U21 ist dieser Tage der Startschuss in die Saison gefallen.

Der weibliche Bereich traf sich am vergangenen Samstag in Ludwigsburg. Der fünftägige Zentrallehrgang des deutschen Juniorinnen-Kaders lief unter der sportlichen Leitung von Jakob Cyrus. Der 31-jährige hauptamtliche Bundesliga-Trainer des Münchner SC war bereits in der vergangenen Saison als Co-Trainer beim deutschen C-Kader dabei. Nachdem der bisherige WU21-Bundestrainer Dominic Giskes als neuer Co-Trainer der Danas zum A-Kader gewechselt ist, war erst einmal unklar, wie es im weiblichen Nachwuchsbereich weitergehen würde. Das ist nun zumindest für das WM-Jahr 2025 geklärt. Cyrus als Co-Trainer zur Seite stehen wird Johannes Persoon, Damen-Bundesligacoach beim UHC Hamburg.

Die erste gemeinsame Maßnahme in Ludwigsburg ist mit drei Torhüterinnen und 25 Feldspielerinnen angegangen worden. Die ebenfalls eingeladene Lena Keller (Zehlendorfer Wespen) musste erkrankt absagen.

Für die männliche Abteilung stand sogleich eine Auslandsreise an. Am Dienstag war Aufbruch für eine elftägige Tour nach Pakistan. Vor dem Abflug führte die DHZ-Redaktion mit dem neuen Trainer-Duo Johannes Schmitz/Mirko Stenzel noch ein Interview über den Asien-Trip. Aus beruflichen Gründen ist Schmitz nicht mit dabei, wird jedoch alle weiteren Maßnahmen bis zur WM begleiten.

 

Schmitz/Stenzel: Eine gemeinsame Idee entwickeln

DHZ: Am heutigen Dienstag startet die deutsche Junioren-Nationalmannschaft nach Pakistan. Im Staff findet man auch den Herren-Bundestrainer André Henning. Ist das ein Zeichen der durchlässigen Zusammenarbeit zwischen C- und A-Kader? Will sich der Honamas-Coach in Pakistan einen Überblick verschaffen, wer als nächstes den Sprung nach oben packen kann?

Schmitz/Stenzel: Wir drei kennen uns seit langer Zeit und schätzen uns sehr, daher war die Aussicht auf eine noch engere Zusammenarbeit für uns sehr reizvoll. Dies gilt sowohl für den fachlichen Austausch zu spezifischen Hockeythemen als auch für die Abstimmung hinsichtlich der individuellen Entwicklung der Jungs, um einen möglichst guten Übergang zu den Honamas sicherzustellen. Selbstverständlich ist so eine Maßnahme zum Anfang des neuen olympischen Zyklus auch vor dem Hintergrund interessant, und möglicherweise sehen wir hier schon Spieler, die auch bei Olympia 2028 in Los Angeles dabei sein werden. André hatte in diesem Zusammenhang von Anfang an große Lust, die Jungs nach Pakistan zu begleiten, um sie dort noch besser kennenzulernen und gemeinsam an den ersten wichtigen Themen auf dem Weg zur WM in knapp neun Monaten zu arbeiten.

 

Bundestrainer Dominic Giskes (links) und Jakob Cyrus (rechts) bei der Juniorinnen-EM 2024. Der damalige Co-Trainer Cyrus fungiert im WM-Jahr 2025 als Headcoach des deutschen WU21-Kaders. Foto: Worldsportpics/Archiv

 

Es waren jetzt über mehrere Jahre keine deutschen Nationalteams mehr in Pakistan zu Gast, nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen. Wie kam es nun zu der Vereinbarung?

Pakistan bereitet bereits seit längerem eine Art Hockey-Neustart auf internationaler Bühne vor und hat sich sehr darum bemüht, dass wir Teil dieses sind. Selbstverständlich hat die Sicherheit unserer Teams oberste Priorität, und der DHB, allen voran Sportdirektor Martin Schultze, war weit im Vorhinein der Reise in engem Austausch mit dem Auswärtigen Amt und allen sicherheitspolitischen Gremien beider Länder, um diese zu gewährleisten.

Wir freuen uns daher sogar sehr darüber, das erste Nationalteam zu sein, das nach so langer Zeit dieses Land besuchen darf, das für so viel Hockeyliebe und -tradition steht und sicherlich für alle Spieler eine sehr wertvolle, prägende Erfahrung werden wird - auf und neben dem Platz. Für uns als Team ist es zudem hervorragend, gleich im Rahmen der ersten gemeinsamen Maßnahme unter solch außergewöhnlichen Bedingungen zusammen kommen zu dürfen.

 

Wie viele Spiele in welchen Städten und gegen welche Gegner sind während der Reise geplant?

Wir werden insgesamt vier Mal gegen Pakistan spielen, davon drei Spiele in Lahore am 6., 8. und 11. März sowie am 13. März in Islamabad, von wo aus wir am 14. März auch unsere Heimreise antreten.

 

Es sind zwei Torhüter und 22 Feldspieler im Aufgebot für Pakistan. Stellt diese Gruppe bereits die Stammformation in Hinblick auf das Saisonziel, die Weltmeisterschaft im Dezember in Indien, dar? Oder werden Sie in den kommenden Maßnahmen den Kandidatenkreis noch einmal öffnen?

Der Pakistan-Kader stellt einen Großteil der Kandidaten dar, mit denen wir auf dem Weg zur Weltmeisterschaft arbeiten möchten. Gleichzeitig gibt es noch einige weitere Spieler, die entweder aus studien- oder verletzungsbedingten Gründen bei dieser ersten Maßnahme noch nicht dabei sein können oder auch unabhängig davon ebenfalls eine Rolle in unseren Gedanken spielen und im Sommer gute Chancen haben, noch auf den Zug aufzuspringen. 

 

Johannes Schmitz (links) und Mirko Stenzel (rechts), hier als Co-Trainer der deutschen Damen-Nationalmannschaft beim WM-Halbfinale 2022 in Spanien, bilden das Bundestrainer-Duo für die Junioren. Foto: Worldsportpics/Archiv

 

Was sind die wesentlichen Handlungsziele für die Pakistan-Reise?

Zunächst einmal wird es darum gehen, uns möglichst schnell richtig kennenzulernen, gegenseitige Erwartungshaltungen abzuklopfen und eine Vertrauensbasis zu schaffen, auf der wir gemeinsam die WM-Kampagne aufbauen möchten. Bewährtes beizubehalten und gleichzeitig die Chance zu nutzen, neue Ideen und Impulse aus der Mannschaft und uns im Staff einfließen zu lassen, wird ein weiteres Ziel sein. Das gilt für verschiedenste Bereiche, angefangen bei unseren Werten und Führungsthemen, über Kommunikationsprozesse und Meetingstrukturen bis hin zu spezifischen taktischen Themen, die wir unbedingt angehen wollen. Schließlich stellt Pakistan bereits einen wesentlichen Anteil der Vorbereitungstage dar, die wir dieses Jahr bis zur WM zur Verfügung haben und demnach unbedingt bestmöglich nutzen wollen und werden. Sollte es uns gelingen, in diesen verschiedenen Bereichen voranzukommen und eine gemeinsame Idee zu entwickeln, wie wir das Jahr erfolgreich gestalten können, würden wir am Ende sehr zufrieden zurückreisen.

 

 

Die geplanten U21-Maßnahmen

 

  1. - 5. März: Zentrallehrgang in Ludwigsburg (WU21)
  2. - 14. März: Pakistan-Reise (MU21)
  3. - 26. Juni: Vier-Nationen-Turniere in Berlin (WU21/MU21)
  4. - 8. Juli: Belgien-Länderspiele, geplant in Essen (WU21/MU21)
  5. - 29. Juli: Deutsch-Französisches Jugendwerk in Ludwigsburg (MU21)
  6. - 15. Oktober: Länderspiele gegen Niederlande (MU21); Lehrgang (WU21)
  7. - 12. November: WM-Lehrgang (WU21)
  8. - 15. November: WM-Lehrgang in Mannheim (MU21)
  9. November - 13. Dezember: Vorbereitung und 11. Weltmeisterschaft in Santiago/Chile (WU21); Vorbereitung und 14. Weltmeisterschaft in Chennai/Indien (MU21)