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Hallen-DM Männliche Jugend: Klipper-Premiere und HTHC-Serie

Mannheimer HC (U18), Klipper THC Hamburg (U16) und Harvestehuder THC (U14) sind die Deutschen Hallenhockeymeister 2025 des männlichen Nachwuchses. Während der HTHC in der jüngsten Altersklasse eine bemerkenswerte Serie fortsetzte, war die Freude beim Hamburger Nachbar Klipper über den ersten DM-Titel überhaupt besonders groß.

 

Männliche U18: MHC lässt gleich drei Heimteams hinter sich

Gegen gleich drei Heimvereine aus Hamburg konnte sich der Mannheimer HC im Titelrennen durchsetzen und bei der 55. Deutschen Hallenmeisterschaft der Männlichen U18 den Siegerwimpel mitnehmen. Im Endspiel des vom Club an der Alster ausgerichteten DM-Events schlug der baden-württembergische Meister den Harvestehuder THC mit 3:2 und holte seinen dritten DM-Titel in dieser Altersklasse nach 2020 und 2023. Dritter wurde Westmeister Rot-Weiss Köln.

Die beiden späteren Finalisten waren sich bereits in der Vorrunde am Samstag begegnet. Da ging Nord-Ost-Vize Harvestehude noch als 4:2-Sieger über den MHC hervor. Trotz der Niederlage beendete der spätere Turniersieger, der lediglich als Dritter der Süddeutschen Meisterschaft die Qualifikation zur DM geschafft hatte, die Gruppe A als Tabellenerster. Die durch Siege über TSV Mannheim (4:0) und Gladbacher HTC (7:2) errungenen sechs Punkte brachten den MHC auf Platz eins vor, weil Harvestehude in seinen anderen beiden Partien gegen den West-Vize Gladbacher HTC (0:0) und den Südmeister TSV Mannheim (3:3) lediglich zwei weitere Punkte sammeln konnte. Das reichte aber immerhin, um als Gruppenzweiter vor TSV Mannheim (5:4 über Gladbach) den Sprung ins Halbfinale zu schaffen.

Als Gewinner der Nord-Ost-Zwischenrunde und in gewohnter eigener Halle ging das Team vom Club an der Alster mit hohen Ambitionen in den Wettbewerb. Umso größer war die Ernüchterung am Samstagabend, als die DM-Gastgeber sieglos und als Tabellenletzter der Gruppe B ihre Titelträume begraben mussten. Dem 2:2 gegen den Stadtrivalen Großflottbeker THGC waren knappe Niederlagen gegen Rot-Weiss Köln (3:4) und DM-Titelverteidiger Münchner SC (2:3) gefolgt, wobei Alster in beiden Spielen eine Halbzeitführung noch hergeben musste. Das hohe 6:0 im Platzierungsspiel um Rang sieben gegen Gladbach am Sonntag dürfte den Alster-Schmerz nur bedingt gelindert haben. Den Gruppensieg sicherte sich etwas überraschend Flottbek. Dem Nord-Ost-Dritten gelangen torreiche und klare Siege über München (7:0) und Köln (7:3). Der zweite Halbfinalplatz ging an Köln, das zum Auftakt 5:3 gegen München gewonnen hatte.

Im Halbfinale am Sonntagfrüh konnten sich dann beide Vertreter der Gruppe A durchsetzen. Mannheim schlug Köln 4:3, Harvestehude beendete den Flottbeker Höhenflug mit einem 5:2. Auch im Spiel um die Bronzemedaille musste sich Großflottbek mit einem 3:4 gegen Köln geschlagen geben.

Im Finale setzte Tom Wehrle früh ein Zeichen, indem der MHC-Torwart gleich nach zwei Minuten einen Siebenmeter von Vincent Scholz aus dem Winkel fischte. Es blieb für lange Zeit die größte Torchance von Harvestehude, das sich bei allem Offensivgeist immer wieder die Zähne an der aufmerksamen Mannheimer Defensive ausbiss. Auf der anderen Seite waren die MHC-Konter effektiv. Finn Hess besorgte nach 13 Minuten gegen HTHC-Bundesligatorwart Jasper Ditzer aus spitzem Winkel das 1:0 und war nach der Pause auch Schütze des von Mathis Koppenhöfer stark vorbereiteten 2:0 (20.). Einer Vorentscheidung gleich kam das 3:0 durch Noah Metzke (24.). Doch der HTHC gab nicht auf und verkürzte durch Jonathan Baumbach (27.). Vincent Scholz brachte per verwandelter Ecke die Hamburger auf 2:3 heran, doch bei nur noch gut 20 Sekunden auf der Uhr war dies zu spät, um sich noch ins Shoot-out zu retten.

„Der MHC ist ein sehr verdienter Meister. Die super-kompakte, emotionale Truppe hat sich von Beginn an richtig ins Turnier reingefightet und sehr diszipliniert verteidigt. Gerade im Finale war die Torwartleistung von Tom Wehrle stark“, würdigte DHB-Spielbeobachter Valentin Altenburg den neuen Meister. Der Ex-Bundestrainer hatte aber auch lobende Worte für die weiteren DM-Teilnehmer und den gesamten Wettbewerb. „Das war am Wochenende großer Sport auf teilweise wahnsinnig hohem Niveau“, so Altenburg, der die vier Halbfinalisten zwar schon „verdient an dieser Position“ einordnete, jedoch die auf den hinteren Plätzen landenden Teams nicht weit weg sah: „Auch die anderen vier hätten ohne weiteres ins Halbfinale einziehen können.“ Besonders mitfühlen konnte er mit Gastgeber Club an der Alster: „Mit dieser richtig starken Mannschaft hat man sich mehr versprochen“, so Altenburg. Doch wie auch Gladbach (Altenburg: „Der GHTC hatte eine superstarke erste Fünf, musste aber über die beiden Tage etwas Tribut zollen“) oder München („Bei einer anderen Chancenverwertung wäre viel mehr drin gewesen“) konnte Alster seine Stärken nicht genügend in Zählbares umsetzen.

Individuelle Preise wurden wie bereits die Woche davor bei der DM des weiblichen Nachwuchses nicht vergeben. Für den DM-Beobachter waren Carl von Strantz, Timo Schreiner, Mathis Koppenhöfer (alle MHC), Vincent Scholz, Jasper Ditzer (beide HTHC), Justus Warweg (RW Köln), Levi Holthusen, Louis Lange, Bennett Ness (alle Flottbek), Emil Gomes (TSVM), Nicolaus Hansen, Noah Lund (beide DCadA), Jimmy Schiefer und Fiete Boermans (beide GHTC) die auffälligsten DM-Spieler.

Zum hohen sportlichen Niveau haben nach Ansicht von Valentin Altenburg die acht DM-Schiedsrichter Arne Böger, Niclas Fischer, Tobias Fischer, Johannes Hencke, Philipp Hesselmann, Yannik Holzmüller, Peter Ostwaldt und Pascal Wetzel viel beigetragen. „Sie haben einen großartigen Job gemacht, haben super viel laufen lassen, ohne die Kontrolle zu verlieren, und haben mit ihrer Linie den Spielfluss nicht totreguliert“, lobte der Beobachter und zählte die von Olympiaschiedsrichter Ben Göntgen geführte Spielleiter-Gruppe „zu den großen Gewinnern dieser Endrunde“.

Auf „krass gutem Niveau“ sah Altenburg auch die professionelle Ausrichtung durch den Club an der Alster. Auf er sehr lauten Zuschauertribüne habe eine „Superstimmung“ geherrscht.

 

Deutscher Hallenmeister 2025 der Männliche  U18: der Mannheimer HC. Foto: K.Schrader

 

Männliche U16: Klipper THC bejubelt ersten Meisterwimpel

Die weite Reise bis nahe an die Südgrenze Deutschlands hat sich vor allem für den Klipper THC Hamburg gelohnt. Die Hanseaten konnten in Tuttlingen bei der 53. Deutschen Hallenmeisterschaft der Männlichen U16 ihren ersten DM-Titelgewinn feiern. In einem rein Hamburger Finale setzte sich Klipper nach 3:3-Unentschieden mit 3:2 im Shoot-out gegen Vorjahressieger Harvestehuder THC durch. Platz drei ging an Rot-Weiss Köln.

Die Fähigkeit, einen Rückstand wettmachen zu können, zeigte der spätere Meister bereits in seinem ersten Gruppenspiel. Gegen West-Vizemeister Rot-Weiss Köln lag Klipper bis kurz vor Schluss mit 1:3 hinten. Mit einem starken Endspurt kam der Zweite der Nord-Ost-Qualifikation noch zum 3:3-Ausgleich. Klipper und Köln waren in der Gruppe A die beiden dominierenden Teams, die sich gegen Südmeister TSV Mannheim und den Süd-Dritten Münchner SC im Rennen um die Halbfinalplätze durchsetzen konnten. Klipper schoss bei seinen Siegen über MSC (4:0) und TSV (5:3) zwei Treffer mehr als Köln (5:3 TSV; 2:0 MSC) und ging entsprechend als Gruppenerster aus der Vorrunde. München, das mit einem 0:0 gegen Mannheim ins Turnier eingestiegen war, wurde ohne ein einziges geschossenes Tor in drei Spielen Gruppenletzter. Erst als es um am nächsten Tag um nicht mehr als ein versöhnliches Ende ging, platzte beim MSC mit dem 7:0 im Platzierungsspiel gegen Frankfurt der Knoten im Angriff.

In der Gruppe B zog Vorjahresmeister Harvestehuder THC mit drei Siegen über Club an der Alster (5:1), Uhlenhorst Mülheim (4:2) und SC Frankfurt 80 (3:0) einsam seine Kreise und holte sich Platz eins. Das Rennen um den zweiten Halbfinalplatz blieb bis zum Schluss eng. Es machte schließlich Mülheim. Der Westmeister holte nach einem 2:2-Auftakt gegen Frankfurt und der Niederlage gegen den HTHC im letzten Spiel gegen Alster mit 5:2 den nötigen Dreier, musste aber die abschließende Partie zwischen Frankfurt und HTHC noch abwarten. Mit einem Sieg mit drei Toren Vorsprung wäre der Süd-Vize SC80 noch Zweiter geworden. Weil dies nicht gelang, waren letztlich alle drei Süd-Vertreter schon nach dem ersten Tag raus aus dem Titelrennen.

Die Halbfinalpaarungen wurden zu einem Doppelduell zwischen Hamburg und dem Westen, und in beiden Fällen gingen die Nordteams als Sieger hervor. Klipper setzte sich mit 3:2 über Mülheim durch, Harvestehude hatte mit 4:3 die Nase gegen Köln vorn.

Die deutlich größere Endspielerfahrung und auch das Resultat vom Endspiel der Nord-Ost-Qualifikation (2:1) sprachen im Finale für den HTHC, allerdings hatte Klipper das Hamburger-Landesfinale mit 1:0 gegen Harvestehude gewonnen. Und auch beim dritten Endspiel-Aufeinandertreffen in dieser Hallensaison lief es zu Anfang für Klipper. Anton Haase (4.) eröffnete nach Rechtsangriff den Torreigen. Nach starkem Solo von Lasse Duncker konnte Frederik Peters auf 2:0 (10.) erhöhen. Für den Titelverteidiger war es wichtig, dass unmittelbar vor der Halbzeitpause Max Glander per Siebenmeter (nach regelwidriger Eckenabwehr) zum 1:2 (15.) verkürzen konnte. Und gleich in der ersten Minute des zweiten Durchgangs schaffte der HTHC den Gleichstand, als John-Philip Kolzen mit einem hohen Schlenzer aus unmöglichem Winkel den Klipper-Keeper Florens Focke überraschte – 2:2 (16.). Tatsächlich kippte das ebenbürtige Endspiel auf die andere Seite, als Max Glander nach energischem Solo von der Klipper-Defensive nur noch siebenmeterreif aufgehalten werden konnte. Der Gefoulte behielt die Nerven und traf mit seinem zweiten Strafstoß zum 3:2 (27.) für den HTHC, dessen Cheftrainer Tomasz Laskowski nach einer Sperre nach dem Halbfinale lediglich auf der Zuschauertribüne das Geschehen verfolgen konnte. Klipper, das die Felle nach abgegebener 2:0-Führung davonschwimmen sah, verlor nicht die Fassung und schaffte 60 Sekunden vor Ende mit einer erfolgreichen und von Max Schönfelder verwandelten Ablegerecke das 3:3-Unentschieden, bei dem es in einer hektischen Schlussminute mit einer gelben Karte auf jeder Seite blieb.

Im Shoot-out hatte Harvestehude beim Stand von 2:2 Matchball. Aber Klipper-TW Focke gewann nicht nur das Duell mit Tim Green, sondern im folgenden Sudden Death auch die beiden gegen Glander und Kolzen, die in der ersten Runde noch jeweils getroffen hatten. Seinen ersten Matchball konnte Klipper durch Duncker (der vorher zum 2:2 getroffen hatte) noch nicht verwandeln, aber beim insgesamt zehnten Versuch überwand Oskar Brando wie schon beim 1:1 den HTHC-Torhüter Leo Faulenbach und löste damit eine Freudenexplosion im Klipper-Anhang aus.

„Glückwunsch an Klipper. Dass ihnen der Meistertitel sogar ohne den verletzten Spielmacher Max Krueger gelingt, ist bemerkenswert. Die Mannschaft hatte mit der erfolgreichen Aufholjagd im Auftaktspiel gegen Köln von Anfang an den richtigen Drive im Turnier. Und auch wenn es oft sehr eng war, zeichnete Klipper gleichzeitig eine Seelenruhe aus, mit der die Dinge heruntergespielt wurden“, würdigte DHB-Spielbeobachter Uli Weise den neuen Meister. Das Zusammenspiel der beiden Stammverteidiger Len Johan Schneider und Oskar Brando sei dabei ein wesentlicher Faktor gewesen, so Weise, dem zugleich auffiel, wie sehr sich Max Krueger zusammen mit Vater und Headcoch Peter Krueger ins Coaching einbrachte.

Insgesamt betrachtet seien die erreichten Platzierungen leistungsgerecht gewesen. „Die vier Halbfinalisten waren verdient in dieser Runde, sie waren die stärksten Teams“, stellt Uli Weise fest und ergänzt: „Die vier nicht ins Halbfinale gelangten Teams waren alle nicht so weit entfernt, besonders der TSV Mannheim war knapp dran, da fehlte ein wenig die Breite im Kader. München ist unter Wert geschlagen worden, war insbesondere im Abschluss zu harmlos, wie null Tore in drei Gruppenspielen zeigen.“

Der Landestrainer des DM-gastgebenden Hockeyverbandes Baden-Württemberg sprach von einem guten Niveau der Spiele. „Die üblichen Verdächtigen waren die Taktgeber in ihren Mannschaften“, so Weise über die besonders auffallenden Kräfte, allerdings stellte der Beobachter auch fest: „Den super-herausragenden Spieler oder auch absoluten Topmann im Tor gab es bei dieser DM nicht.“

Als „sehr positiv“ und „durchgehend richtig gut“ bezeichnete Uli Weise die Leistungen der acht DM-Schiedsrichter Marvin Bergmann, Jonathan Grambeck, Cederik Gursch, Finn Hoffmann, Mark Major, Jonas Pacyna, Tristan Paus und Luca Stuffer.

Großes Lob empfing auch der HC Tuttlingen für seine „mit viel Herzblut“ (Weise) auf die Beine gestellte DM-Ausrichtung. „Das hat alles wunderbar geklappt hier. Die Halle mit einem riesigen Foyer und vielen Sitzplätzen war klasse geeignet“, so der Beobachter, und auch der am Samstagnachmittag von Dortmund (MU14) nach Tuttlingen gekommene Bundesjugendwart Andreas Knechten sprach dem jungen Club bei der Siegerehrung Komplimente aus: „Ihr habt es sensationell gemacht.“

 

Deutscher Hallenmeister 2025 der Männliche  U16: der Klipper THC Hamburg. Foto: HC Tuttlingen

 

Männliche U14: HTHC weiß einmal mehr, wie der Titel zu holen ist

Die überragende Serie des Harvestehuder THC bei der Männlichen U14 ist um ein weiteres Kapitel fortgeschrieben worden. Nach 2022, 2023 und 2024 holte sich der Hamburger Nachwuchs bei der 54. Deutschen Hallenmeisterschaft in Dortmund nun den nächsten Siegerwimpel in dieser jüngsten DM-Altersklasse. Im Finale schlug der HTHC den Münchner SC mit 2:1, Dritter wurde der Hamburger Polo Club.

Die beiden späteren Finalisten zeigten bereits am ersten Tag, dass die Titelvergabe nur über sie entschieden werden kann. In der Gruppe A fuhr der süddeutsche Meister Münchner SC gegen den Süd-Dritten Nürnberger HTC (4:0), den West-Vize Uhlenhorst Mülheim (4:0) und den Nord-Ost-Zweiten Berliner HC (5:0) drei souveräne Siege ein. Das Rennen um den zweiten Halbfinalplatz entschied überraschend Nürnberg für sich. Nach der Auftaktpackung gegen den MSC und einem 3:3 gegen Berlin konnten die Franken das entscheidende letzte Gruppenspiel mit 2:1 über Mülheim siegreich gestalten. Da sich Mülheim im ersten Spiel 3:3 vom BHC getrennt hatte, reichte das für den NHTC.

Wie München kam in der Gruppe B auch Harvestehude zu drei Siegen. Dem 4:1 über den stärksten Widersacher Hamburger Polo Club folgte ein 3:0 über Westmeister Rot-Weiss Köln und ein 1:0 gegen den Süd-Vizemeister SaFo Frankfurt. Da Frankfurt sowohl von Köln (3:2) als auch von Polo (10:2) geschlagen wurde, bekam die abschließende Partie zwischen Köln und Polo einen Endspielcharakter in Bezug auf die Halbfinalteilnahme. Die Hamburger, denen ein Unentschieden bereits genügt hätte, setzten sich 4:3 durch. Rot-Weiss konnte eine zwischenzeitliche 2:1-Führung nicht ins Ziel bringen und beendete das Turnier nach einem 0:1 im Platzierungsspiel gegen den Berliner HC letztlich auf dem sechsten Platz.

Auf ein doppeltes Bayern-gegen-Hamburg-Duell lief die Halbfinalrunde am Sonntagfrüh hinaus. Brachte die zweite Partie zwischen Harvestehude und Nürnberg beim 3:1-Sieg des Titelverteidigers vergleichsweise wenig Spannung mit sich, weil der abgeklärte HTHC einfach eine Nummer zu groß war für den Überraschungs-Halbfinalisten NHTC, so galt dies für das erste Halbfinale überhaupt nicht. MSC und Polo lieferten sich einen rassigen Kampf auf Augenhöhe. München schaffte früh den Führungstreffer, aber vor allem in der zweiten Hälfte drängte Hamburg permanent auf den Ausgleich. Viele Ecken und sogar ein Siebenmeter prallten letztlich alle am unüberwindlichen Alexander Fürnthaler im MSC-Kasten ab. Der Torhüter rettete seinem Team das 1:0 und damit den Finaleinzug.

Die beeindruckende Serie von vier DM-Spielen ohne Gegentor hielt für München auch im Endspiel gegen Harvestehude eine Halbzeit lang. Wobei der Titelverteidiger HTHC unmittelbar vor dem Pausenpfiff den Ball schon ein erstes Mal im MSC-Kasten untergebracht hatte. Doch die umsichtigen Unparteiischen hatten richtigerweise erkannt, dass bei der Eckenausführung vor dem erfolgreichen Schuss der Ball den Kreis nicht verlassen hatte. Also kein Tor. Doch bei seiner zweiten Ecke machte es der HTHC besser. Moritz Wrede traf zum 1:0 (18.) und setzte den Herausforderer damit unter Druck. München musste mehr ins Risiko gehen. In die nun verstärkten Offensivbemühungen des MSC platzte schon bald ein Hamburger Konter, bei dem Anton Rogge aus spitzem Winkel zum 2:0 (21.) traf. Ihre ganze Erfahrung spielte die HTHC-Truppe um Spielmacher Louis Zeuzem (der am Sonntag tatsächlich seinen sechsten DM-Titel als U14-Spieler gewann!) in den Schlussminuten aus. Zwar kam München in der Schlussminute bei seiner ersten Ecke noch zum Anschlusstreffer durch Kapitän Leonhard Huber, doch dieses 1:2 (24.) fiel einfach zu spät, um sich noch in ein Shoot-out zu retten. Zum vierten Mal in Folge war Harvestehuder Deutscher U14-Hallenmeister.

„Bei Harvestehude hat man gesehen, dass das eine ganz eingespielte Truppe ist, bei der jeder seine Aufgabe kennt und weiß, was zu tun ist. Die haben clever verteidigt und im Finale ganz wenig zugelassen. Und mit Louis Zeuzem hatten sie den Spieler, der den Unterschied ausmacht“, sagte DHB-Spielbeobachter Erik Koppenhöfer über den alten und neuen Meister. „HTHC und München waren zu Recht im Finale, Polo war dicht dahinter und hatte eben im Halbfinale das Pech, an einem überragenden Torwart zu scheitern. Dieses Trio war dem Rest des Feldes schon ein wenig voraus“, ordnete der neue Bundesstützpunktleiter (in Mannheim) den Ausgang der Meisterschaft ein.

Die Halbfinalteilnahme des Nürnberger HTC habe zu den Überraschungen gehört, die dieses Turnier auch mit sich gebracht habe. Ebenso, dass die beiden West-Teams Köln und Mülheim bei der DM im eigenen Landesverband „etwas unter ihren Möglichkeiten geblieben“ wären. Der Berliner HC habe mit einem sehr jungen Team einen beachtlichen fünften Platz einfahren können. Die Leistungen aller Teilnehmer seien „sehr ansprechend“ gewesen, so Koppenhöfer, dem eine Steigerung bei allen Mannschaften zum zweiten Tag hin auffiel.

Die auffälligsten DM-Akteure waren für den DHB-Beobachter die Feldspieler Louis Zeuzem (HTHC), Leonhard Huber, Constantin Hauck (beide MSC), Hannes Tietz und Emil Britze (beide Polo) sowie die Torhüter Alexander Fürnthaler (MSC) und Fritz Löwe (RWK).

Viel Lob hatte Erik Koppenhöfer für die Auftritte der acht DM-Schiedsrichter Ben Buchbach, Lennard Dittrich, Carl, Eichborn, Henning Farren, Joost Haddinga, Bastian Hetzel, Carl Raßfeld und David Stüben. „Die haben herausragend gepfiffen und damit viel zu einer tollen Veranstaltung beigetragen. Durch ihrer erfahrenen Koordinatoren René Pleißner und Jens Brieschke wurden sie angehalten, viel Wert auf Kommunikation zu legen, und das wurde prima umgesetzt“, so Koppenhöfer, der freilich auch die Trainerteams positiv erlebte: „Da gab es starkes Coaching und bei aller sportlichen Bedeutung auch sehr harmonischen und fairen Umgang zwischen den Teams und den Offiziellen.“

Nicht minder gut erlebte der DHB-Beobachter die Ausrichtung der Hockeyabteilung der TSC Eintracht. „Die haben eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt und ihren Job hervorragend und sehr herzlich erledigt“, sagte Erik Koppenhöfer.       lim

Deutscher Hallenmeister 2025 der Männliche  U14: der Harvestehuder THC. Foto: Leuschner