DEUTSCHE
HOCKEY ZEITUNG

Mit Hockey erhalten Sie wertvolle Tipps und Informationen rund um den Hockeysport.

Schiedsrichter-Personal fährt "auf der letzten Rille"

25.03.2025

Ohne Schiedsrichter kein Hockeyspiel – eigentlich eine Binsenweisheit. Und doch ist festzustellen, dass viele Hockeyvereine in Deutschland zwar viel tun und investieren, um im Leistungssport voranzukommen. Ab einer bestimmten Ligazugehörigkeit findet man heutzutage praktisch keinen Club mehr, der nicht auf hauptamtliches Personal zurückgreift. Zum größten Teil geht es da um Fulltime-Trainer und bei größeren Vereinen auch um Clubmanager. Solch systematisches Schaffen von Grundlagen für späteren sportlichen Erfolg stößt oft auf Widerspruch zu den Aktivitäten, die für den Bereich der Schiedsrichter geleistet werden. Offenbar wird an vielen Hockey-Standorten nur wenig Arbeit reingesteckt, um in der Breite und der Spitze genügend Unparteiische hervorzubringen und auch lange im Betrieb zu halten.

Glaubt man den Ausführungen von Christian Blasch und Ole Ingwersen, dann läuft die aktuelle Personalsituation sprichwörtlich „auf der letzten Rille“. Die DHZ-Redaktion hat mit den beiden hochrangigen Schiedsrichtervertretern (Blasch ist DHB-Vizepräsident Schiedsrichter und Regelwesen, Ingwersen im Bundesjugendvorstand als Referent Nachwuchsschiedsrichter) ein ausführliches Gespräch zum Thema geführt. Blasch und Ingwersen warnen schon seit geraumer Zeit, dass selbst in der Bundesliga und bei großen Jugend-Events (DM, Länderpokal) eine Gewährleistung für die Anwesenheit von „zwei Männern (oder Frauen) in Gelb“ zu jedem Spiel nicht mehr gegeben werden kann. Im Interview (in der Digital-Ausgabe Nr. 11 der Deutschen Hockey Zeitung) geht es natürlich nicht nur um die Beschreibung der Not und deren Hintergründe, sondern auch um mögliche Wege raus aus der Misere. Eine bestimmte Personengruppe haben die beiden Interviewten dabei besonders im Blick. Dass Sanktionen wie Geldstrafen für Vereine, die ihren Verpflichtungen im SR-Wesen nicht oder nur ungenügend nachkommen, nicht das Allheilmittel sein können, wissen Blasch/Ingwersen natürlich auch. Es braucht immer wieder neue Anreize und auch eine Bewusstseinsänderung auf breiter Front.

Schiedsrichter Christian Blasch (links; am vergangenen Sonntag im Bundesligaeineinsatz und im interensiven Gespräch mit Kölns Nationalspieler Christopher Rühr) ist seit 30 Jahren in der Hockey-Bundesliga aktiv. Er spricht von sich selbst als "der letzte Dinosaurier", der noch dabei wäre, während in der altuellen Generation viele nach vehältnismäßig kurzer Zeit schon wieder die Pfeife und auch den Hockeyschläger zur Seite legen würden. Foto: Fehrmann  

Interessant zu beobachten wird auch sein, welche Auswirkungen die jetzt anlaufende bundesweite Vereinheitlichung der Ausbildung und des Lizenzsystems hat. Auch hier spielte die Technik bei der Einführung des Online-Tools „RefStart“ leider nicht optimal mit.

Am Wochenende war Feldhockey-Jahresauftakt in der 1. Bundesliga. Wie sportlich eng es da zugeht, machen die ersten Resultate klar. Von den 24 Spielen des Doppelspieltages bei Damen und Herren gingen immerhin acht unentschieden aus. Ein Shoot-out musste über die Vergabe des Bonuspunktes entscheiden.

 

 

Mehr Analysen und Geschichten in der neuen Ausgabe der Hockey-Zeitung. Zum Download der aktuellen Ausgabe geht es hier.

Mit der Hockey-Zeitung halten wir alle Hockeyfreunde auf dem Laufenden. Hier geht es zur aktuellen E-Paper-Ausgabe der DHZ. In unserer News-Rubrik und natürlich auf unseren Social Media Kanälen auf Facebook und Instagram gibt es ebenfalls aktuelle Nachrichten und jede Menge Diskussionsstoff von unserem Redaktionsleiter Uli Meyer und weiteren Mitarbeitern.